Elektronik

Autonomes Arbeiten: Fahren und Kontrollieren

Das autonome Arbeiten auf dem Acker steht vor dem Durchbruch. Aber wie steht es um die Kontrolle des Arbeitsergebnisses?

Sensortechnik überwacht bei der VTE von Lemken und Krone das Arbeitsgerät. Ein Fokus der Entwicklung liegt auf der Arbeitsqualität. (Bildquelle: Tovornik)

Autonome Lösungen für Sonderkulturen und einzelne Pflanzenschutzanwendungen setzen sich intensiv mit dem Arbeitsprozess auseinander. Bei der Boden­bearbeitung und Aussaat steht dagegen aktuell das autonome Zugfahrzeug im Vordergrund.
Dabei ist dieser Punkt gelöst. Lenksysteme steuern die Maschinen über den Acker und Sensorik für die Hinderniserkennung ist verfügbar. Das eigentliche Fahren ist aber nur ein Baustein im autonomen Prozess.

Fahrerersatz?

Noch weitgehend offen ist die Kontrolle und Optimierung der Arbeitsprozesse Boden­bearbeitung, Aussaat, Pflanzenschutz und Düngung. Neben der Umfeldüberwachung und Überführung des Arbeitsgeräts auf die nächste Fläche ist dies aktuell die wesent­liche Aufgabe des Fahrers. Das kann beim Grubbern der Langstrohrest sein, der sich in die Maschine setzt, oder die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit, um das Arbeitsergebnis zu verbessern. Beim Säen kann es die Andruckrolle sein, die sich verabschiedet hat, oder die Erhaltung bzw. Anpassung der Saattiefe.
Wirft man einen Blick auf die verschiedenen Ausbaustufen der Digitalisierung/Automatisierung in der Tabelle auf dieser Seite wird klar, dass gerade Arbeiten wie Bodenbearbeitung und Aussaat auf der Skala der Ausbaustufe noch recht weit unten stehen. In den nächsten Stufen wird es also darum gehen müssen, die Aufgaben des Fahrers in diesen Sektoren Schritt für Schritt auf die Maschine zu übertragen. Dabei muss die Elektronik nicht besser werden als der beste Maschinenoptimierer. Sie sollte aber Ergebnisse auf gutem Niveau erreichen.

Im Dialog

Düngung und Pflanzenschutz sind schon weiter auf der Automatisierungs-Skala. Hier könnte in konventionellen Verfahren das Ende der Fahnenstange in Richtung Autonomie zunächst erreicht sein. Beim klassischen Pflanzenschutz mit hoher Flächenleistung ist die Fehlertoleranz gering und das Ertrags- und Umweltrisiko hoch. Ähnliches gilt für die Düngung. Damit ist unwahrscheinlich, dass hier schnell die nächsten Schritte in Richtung Automatisierung kommen.
Die Fehlertoleranz bei Bodenbearbeitung und Aussaat kann höher sein, gleichzeitig bindet die geringere Flächenleistung knappe Arbeitskräfte länger — das könnte Treiber der Entwicklung werden. Der nächste Schritt in Richtung Automatisie­rung und Digitalisierung bei Bodenbearbeitung und Aussaat wäre klassisch ein Dialog­system. Es setzt nach wie vor auf den Fah­rer, bietet ihm aber eine fundierte Unter­stützung bei der Maschineneinstellung. Dazu fragt es Ziele ab, die z. B. von möglichst ökonomisch bis hin zu ackerbaulich optimal variieren können. Schrittweise wird der Fahrer durch konkrete Ein­stellhinweise geführt — quasi eine digitale Bedienungs­anleitung.
Auch die Bewertung des Ergebnisses gehört zu diesem Ablauf. Während zum Beispiel der Kraftstoffverbrauch eine objektive Kennzahl liefert, ist die Krümelung des Bodens schwerer zu bewerten und unterliegt zumindest teilweise der subjektiven Bewertung. Diese Bewertung gibt er an das Dialogsystem zurück. Die Frage: Passen Verbrauch (Input) und Ergebnis (Output) zusammen, beantworten...

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