Elektronik

Flächen genau vermessen: Präzision entlang der Feldgrenze

Bisher mussten Landwirte bei Spurführungssystemen entlang der Feldgrenzen manuell ­steuern. Mit exakten Feldaußenkonturen kann das Fahrspurmanagement auch hier erfolgen.

Nach einer genauen Vermessung kann die Spurführung ab der Feldgrenze genutzt werden. (Bildquelle: Maschinenring)

Landwirte, die ein Lenksystem am Traktor oder Mähdrescher nutzen, schätzen die Vorteile: Es gewährleistet das exakte Anschlussfahren, vermeidet Fehlstellen und Überlappungen.
Der größte Nutzen besteht aber im Komfort und der geringeren Belastung und Ermüdung des Fahrers. Wird beim Einsatz eines automatischen Lenksystems auch noch auf den Empfang eines RTK-Signals gesetzt, so ist ein präzises Fahrspurmanagement mit einer Genauigkeit von ungefähr zwei Zentimetern möglich.

Faktor Feldgrenze

Zumeist werden AB-Geraden oder auch AB-Kurven zur Spurführung verwendet. Diese müssen jedoch bei einer manuellen Steuerung am Terminal durch den Nutzer selbst angelegt werden. In der Praxis wird dazu meist entlang der Feldgrenze manuell gesteuert und gleichzeitig diese AB-Spur aufgenommen. Dies kann vor allem bei größeren Arbeitsbreiten und höheren Beständen eine große Herausforderung sein, da hier die Sicht zur Feldgrenze oft nur schwer möglich ist.
Um eine exakte Spurführung entlang der Feldgrenze zu ermöglichen, bedarf es einer präzisen Aufnahme der Feldaußenkonturen. Mit dem Traktor selbst können diese Feldkonturen zwar aufgenommen werden, jedoch ist durch die manuelle Steuerung vor allem an Feldecken und auch entlang der Grenzen eine gewisse Ungenauigkeit unvermeidbar.

Smartantenne zum Ausleihen

Zur exakteren Aufnahme der natürlichen Feldgrenzen bietet der Maschinenring die MR-Smartantenne als Leihgerät an. Damit erfolgt die Agrarflächenfeststellung RTK-­genau auf ca. 2 cm. Diese präzisen, selbst aufgenommenen Geoinformationsdaten stellen die Grundlage für das MR SpurProfi-­Paket dar. Diese digitale Basis kann bei allen Systemen herstellerübergreifend verwendet werden.
Die Fachexperten vom Maschinenring überprüfen die aufgenommenen Daten auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Gegebenenfalls werden die Daten noch angepasst und danach so aufbereitet, dass sie zur weiteren Verarbeitung in einem Farmmanagement-System genutzt werden können. Je nach Terminal-Typ wird aus den Geoinformationsdaten das korrekte Dateiformat (ISOXML, Shape etc.) erstellt.
Eine Planung von fixen Fahrspuren, z. B. direkt an den Feldgrenzen oder eine Spur zur Stoppelbearbeitung ist ebenfalls möglich und bei manchen Terminal-Typen auch vor dem Datenimport notwendig. Die nun generierte Datei wird dem Kunden per E-Mail übermittelt und danach auf einen leeren USB-Stick kopiert. Ist dieser USB-Stick am Terminal angeschlossen, können die Daten in das Terminal importiert werden. Der Importvorgang ist je nach Terminal und Dateiformat sehr unterschiedlich durchzuführen. Die Maschinenring-Fachexperten unterstützen bei Bedarf auch beim Import.

Grundlage für Teilbreiten

Die nun aufgespielten, natürlichen Feldgrenzen bilden die Grundlage für ein effizientes Fahrspurmanagement, sowohl im Acker- und Grünland als auch bei Spezialkulturen. Anhand der Feldkonturen im Terminal können nun, abhängig von Terminaltyp und Freischaltungen, einzelne Teilabschnitte der Feldgrenzen (Segmente) zur Fahrspurplanung herangezogen werden. Die Software am Terminal erkennt markanten Punkte der Außenkontur, z. B. Ecken oder Kurven, und schlägt automatisch ein Fahrspursegment vor.
Diese können dann benannt und abgespeichert werden. Bei manchen Terminal-Typen ist eine Planung der Spuren bereits im Vorhinein notwendig, um die vollen Funktionalitäten der exakten Feldgrenzen abrufen zu können. So ist nun eine hohe Präzision über das gesamte Feld — von Grenze zu Grenze — gegeben.
Exakte Feldgrenzen bringen aber noch mehr Vorteile mit sich. So vereinfachen sie das Vorgewende-Management, bringen hohe Genauigkeit auch bei großen Arbeitsbreiten und stellen die Grundlage für eine sichere automatisierte Teilbreitenschaltung an den Außengrenzen.
Aus der Praxis kommt großer Zuspruch zu dem neu entwickelten SpurProfi-Paket. Alle Kunden, die bisher diese Maschinenring-Dienstleistung genutzt haben, sind begeistert und möchten auf diese Datenbasis am Terminal nicht mehr verzichten.

Notwendige Voraussetzungen

Bevor diese Dienstleistung in Anspruch genommen wird, muss die Technik anwenderseitig geklärt werden. So ist die Bekanntgabe des Traktor- und Terminaltyps erforderlich, eine Sicherung aller Daten am Terminal sollte durchgeführt werden und auch die aktuellen Updates sollten installiert sein. Des Weiteren ist eine korrekte Kalibrierung des Lenksystems notwendig. Darüber hinaus müssen auch die erforderlichen Freischaltungen und Aktivierungen (z. B. Kontur-Assistent, ISOXML-Import etc.) vorhanden sein.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, wird ein Termin vereinbart und der Landwirt kann loslegen. So wird jeder Lenksystemnutzer zum SpurProfi. Exakte, der Natur entsprechende Feldaußengrenzen sind eine Basis für viele weitere Schritte, wie z. B. die Anwendung von Applikationskarten für Aussaat und Düngung, Teilbreitenabschaltungen oder komplett autonome Systeme.

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