Elektronik

Wildtierretter Pöttinger SensoSafe: Sensorbalken findet Tiere

Der Pöttinger SensoSafe erkennt Wildtiere während des Mähens. Mitarbeiter der Innovation Farm Wieselburg in Österreich haben das Assistenzsystem getestet.

Wildtierretter SensoSafe von Pöttinger

Der Pöttinger SensoSafe am Frontmähwerk Alpha Motion ist eine Zusatzoption. Der seitliche SensoSafe 300 wird zwischen Fronthydraulik und Alpha Motion angebaut. (Bildquelle: Pöttinger, Innovation Farm)

Gut zu wissen

- Der NIR-Sensorbalken SensoSafe arbeitet unabhängig von Temperatur und Tageslicht.
- Pöttinger bietet Versionen mit 3 m und 10 m Arbeitsbreite an.
- In dichten und hohen Grasbe­ständen muss für ein erfolgreiches Auffinden von Wildtieren lang­samer gefahren werden.
Rehkitze verstecken sich bis zuletzt im hohen Gras vor dem herannahenden Mähwerk. Das wird ihnen zum Verhängnis, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden. Verletzt von den Messern sterben sie oft einen qualvollen Tod. Abgesehen davon führen Kadaverteile zu Futterverschmutzung und in der Folge zu Problemen bei der Gesundheit und ­Leistung der Nutztiere. Im schlimmsten Fall können Nutztiere sogar verenden.
Jedoch sind Landwirte beim ersten und zweiten Schnitt im Grünland ohnehin organisatorisch sehr gefordert. Nicht in jedem Fall lässt sich dann auf die Wildtiere Rücksicht nehmen. So kommt es immer wieder zu Situationen, wo speziell Rehkitze aufgrund ihres Duckreflexes nicht fliehen.

Wildtierrettung: NIR-Sensoren am Balken

Mit Hilfe von Drohnen und Wärmebildkameras lassen sich Wildtiere im Grasbestand aufspüren. Jedoch hängt der Erfolg dieses Systems von der Temperatur in Bodennähe bzw. von der Temperaturdifferenz zwischen Objekt und Umgebung ab. Und andere Systeme mit Warnsignalen haben Nachteile in Sachen Zuverlässigkeit.
Der SensoSafe von Pöttinger hingegen arbeitet unabhängig von Tageszeit und Witterungseinflüssen. Weiterer Vorteil: Der Wildtierretter lässt sich direkt während des Mähens einsetzen.
Dafür hat Pöttinger einen Balken mit Nah­infrarot(NIR)-Sensoren bestückt. Über eine eigene Lichtquelle beleuchten diese den Bestand, der das Licht wiederum reflektiert. Ein im Gras liegendes Tier reflektiert dabei ein deutlich anderes Lichtspektrum als der Boden und das Gras. Dadurch erkennt das Sensorsystem das Tier. Durch die aktive Beleuchtung ist dieses Erkennungsprinzip unabhängig von der Sonnen­einstrahlung. Die Empfindlichkeit lässt sich an die Arbeitsbedingungen in vier Stufen anpassen.

Sensorbalken erfordern Gewichtsausgleich

Pöttinger SensoSafe ist in zwei verschiedenen Varianten erhältlich: In Kombination mit dem Pöttinger Alpha Motion Frontmähwerk arbeitet das System vollautomatisch und hebt das Mähwerk nach einer Tiererkennung sofort selbstständig an. Der Sensorbalken ist hier fest am Mähwerk angebaut. Wird der SensoSafe Wildtierretter an einem anderen Mähwerk montiert, informiert dieser den Fahrer lediglich mit einem akustischen Signal über die Detektion eines Wildtiers. Anhalten oder das Mähwerk anheben muss der Fahrer selbst.
Die Sensoreinheit für beliebige Mähwerke wird zwischen dem Frontmähwerk und dem Traktor auf einem eigenen Rahmen montiert. In Arbeitsposition ist der 3 m breite Sensorbalken nach rechts ausgeklappt.
Beim Einsatz ist zu beachten, dass die Sensorbalken in der Front die Gewichtsverteilung des gesamten Gespanns verändern. Der NIR-Balken am Frontmähwerk wiegt 100 kg und der SensoSafe 300 für die seitliche Montage rund 130 kg. Außerdem...

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