Gut zu wissen
- Wichtigste Voraussetzung für den problemlosen Betrieb einer Holzhackschnitzelfeuerung ist hochwertiger, trockener Brennstoff.
- Holzhackschnitzelfeuerungen können bei Ersatz einer Ölheizung mit bis zu 45 % der Investitionskosten bezuschusst werden.
- Die Hackschnitzelfeuerung sollte für Brennstofflieferung und Betreuung gut zugänglich sein.
Feuerungssysteme für Brennstoffe aus Holz wie Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets sind technisch ausgereift. Holzhackschnitzel sind preisgünstig, erfordern aber einen größeren Raum für die Installation der Feuerung, Platz zur Lagerung und Trocknung sowie technische Möglichkeiten für den Transport. All das ist auf landwirtschaftlichen Betrieben meist vorhanden, so dass Holzhackschnitzel hier oft der Brennstoff der Wahl ist, insbesondere bei eigenen Waldflächen.
Hackschnitzelfeuerungen arbeiten automatisch und erreichen so sehr gute Verbrennungsqualitäten. Sie holen sich bedarfsgerecht den benötigten Brennstoff über Austrageinrichtungen aus Vorratsbehältern.
Scheitholzkessel hingegen sind zwar preisgünstiger als Holzhackschnitzelfeuerungen. Jedoch werden sie ausschließlich manuell mit Brennstoff beschickt. Der Aufwand für die Brennstoffbereitung, das Beschicken und Betreuen der Feuerung ist nicht zu unterschätzen. Scheitholzkessel werden vorwiegend im Leistungsbereich bis 40 kW eingesetzt.
Zuführung und Standortwahl
Die Holzhackschnitzelgröße kann stark schwanken, wenn man von gesiebter Ware einmal absieht. Deshalb sollten robuste Elemente für die Zuführung installiert werden, die auch längeres Splitterholz sicher fördern können. Sprinkleranlagen, Brandschutzklappen, Fall- oder Zellenradschleusen in den Zuführkanälen vermeiden, dass es zu Rückbränden aus den Feuerzonen in den Vorratsbereich kommt.
Eine Holzfeuerung erfordert größeren Wartungs-, Betreuungs- und Beobachtungsaufwand als Feuerungen für fossile Brennstoffe. Allein schon aus diesem Grund sollte die Anlage nicht in den hintersten Keller versteckt werden, sondern gut zugänglich sein. Bei der Wahl des Standortes für die Feuerung sollte auch berücksichtigt werden, dass die Anlage für die Transportfahrzeuge oder -geräte immer gut zugänglich sein muss.
Automatische Steuerung und Pufferspeicher
Hackschnitzelfeuerungen werden zunehmend mit automatischen Zündungen angeboten, was den Heizkomfort deutlich erhöht. Der Installateur sollte den Kessel möglichst über eine sogenannte Rücklaufanhebung in das Heizsystem einbinden. So kommt der Kessel schnell auf Temperatur, und sie vermeidet bzw. reduziert mangelhafte Verbrennungsqualitäten und Kondensatbildung in den Startphasen. Zudem kann kaltes Rücklaufwasser zu Spannungen im Kesselkörper führen und so die Lebensdauer der Anlage mindern. Grundsätzlich sollte der Installateur die erforderliche Heizleistung der neuen Feuerung neu berechnen. Alte Heizkessel sind häufig überdimensioniert.
Hochwertige Regelungen lassen sehr gute Verbrennungsqualitäten erreichen. Lambdasonden im Rauchgasstrom messen die Sauerstoffkonzentration der Abgase. So kann die Steuerung die erforderliche Verbrennungsluft optimal dosieren, und die Anlage fährt mit geringen Emissionen. Eine separate Regelung von Primär- und Sekundärluft ist üblich.
Pufferspeicher sind große Wasserbehälter. Sie regulieren die Leistung zwischen Kessel und Heizsystem und zeigen bei jeder Biomassefeuerung positive Wirkung. Besonders sinnvoll ist ein Puffer, wenn auch im Sommer die Brauchwasserbereitung eines Haushaltes oder Stalles über die Holzfeuerung erfolgen soll. Dann lassen sich die Heizintervalle im Sommerhalbjahr deutlich strecken. Das verhindert einen häufigen Schwachlastbetrieb der Heizungsanlage mit entsprechend schlechten Verbrennungsqualitäten. Ein Puffervolumen von 30 l/kW Nennleistung ist bei automatischen Holzfeuerungen ausreichend und wird auch in Förderprogrammen gefordert.
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Gut zu wissen
- Wichtigste Voraussetzung für den problemlosen Betrieb einer Holzhackschnitzelfeuerung ist hochwertiger, trockener Brennstoff.
- Holzhackschnitzelfeuerungen können bei Ersatz einer Ölheizung mit bis zu 45 % der Investitionskosten bezuschusst werden.
- Die Hackschnitzelfeuerung sollte für Brennstofflieferung und Betreuung gut zugänglich sein.
Feuerungssysteme für Brennstoffe aus Holz wie Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets sind technisch ausgereift. Holzhackschnitzel sind preisgünstig, erfordern aber einen größeren Raum für die Installation der Feuerung, Platz zur Lagerung und Trocknung sowie technische Möglichkeiten für den Transport. All das ist auf landwirtschaftlichen Betrieben meist vorhanden, so dass Holzhackschnitzel hier oft der Brennstoff der Wahl ist, insbesondere bei eigenen Waldflächen.
Hackschnitzelfeuerungen arbeiten automatisch und erreichen so sehr gute Verbrennungsqualitäten. Sie holen sich bedarfsgerecht den benötigten Brennstoff über Austrageinrichtungen aus Vorratsbehältern.
Scheitholzkessel hingegen sind zwar preisgünstiger als Holzhackschnitzelfeuerungen. Jedoch werden sie ausschließlich manuell mit Brennstoff beschickt. Der Aufwand für die Brennstoffbereitung, das Beschicken und Betreuen der Feuerung ist nicht zu unterschätzen. Scheitholzkessel werden vorwiegend im Leistungsbereich bis 40 kW eingesetzt.
Zuführung und Standortwahl
Die Holzhackschnitzelgröße kann stark schwanken, wenn man von gesiebter Ware einmal absieht. Deshalb sollten robuste Elemente für die Zuführung installiert werden, die auch längeres Splitterholz sicher fördern können. Sprinkleranlagen, Brandschutzklappen, Fall- oder Zellenradschleusen in den Zuführkanälen vermeiden, dass es zu Rückbränden aus den Feuerzonen in den Vorratsbereich kommt.
Eine Holzfeuerung erfordert größeren Wartungs-, Betreuungs- und Beobachtungsaufwand als Feuerungen für fossile Brennstoffe. Allein schon aus diesem Grund sollte die Anlage nicht in den hintersten Keller versteckt werden, sondern gut zugänglich sein. Bei der Wahl des Standortes für die Feuerung sollte auch berücksichtigt werden, dass die Anlage für die Transportfahrzeuge oder -geräte immer gut zugänglich sein muss.
Automatische Steuerung und Pufferspeicher
Hackschnitzelfeuerungen werden zunehmend mit automatischen Zündungen angeboten, was den Heizkomfort deutlich erhöht. Der Installateur sollte den Kessel möglichst über eine sogenannte Rücklaufanhebung in das Heizsystem einbinden. So kommt der Kessel schnell auf Temperatur, und sie vermeidet bzw. reduziert mangelhafte Verbrennungsqualitäten und Kondensatbildung in den Startphasen. Zudem kann kaltes Rücklaufwasser zu Spannungen im Kesselkörper führen und so die Lebensdauer der Anlage mindern. Grundsätzlich sollte der Installateur die erforderliche Heizleistung der neuen Feuerung neu berechnen. Alte Heizkessel sind häufig überdimensioniert.
Hochwertige Regelungen lassen sehr gute Verbrennungsqualitäten erreichen. Lambdasonden im Rauchgasstrom messen die Sauerstoffkonzentration der Abgase. So kann die Steuerung die erforderliche Verbrennungsluft optimal dosieren, und die Anlage fährt mit geringen Emissionen. Eine separate Regelung von Primär- und Sekundärluft ist üblich.
Pufferspeicher sind große Wasserbehälter. Sie regulieren die Leistung zwischen Kessel und Heizsystem und zeigen bei jeder Biomassefeuerung positive Wirkung. Besonders sinnvoll ist ein Puffer, wenn auch im Sommer die Brauchwasserbereitung eines Haushaltes oder Stalles über die Holzfeuerung erfolgen soll. Dann lassen sich die Heizintervalle im Sommerhalbjahr deutlich strecken. Das verhindert einen häufigen Schwachlastbetrieb der Heizungsanlage mit entsprechend schlechten Verbrennungsqualitäten. Ein Puffervolumen von 30 l/kW Nennleistung ist bei automatischen Holzfeuerungen ausreichend und wird auch in Förderprogrammen gefordert.
Holzhackschnitzel trocknen und lagern
Trockener Brennstoff mit wenig Feinanteil ist eine wichtige Voraussetzung für eine umweltfreundliche und effiziente Verbrennung. Laut 1. Bundesimmissionsschutz-Verordnung (1.BImSchV) sollte Holz nur in lufttrockenem Zustand, also mit maximal 25 % Feuchte oder einem Wassergehalt von 20 % verbrannt werden. Holzhackschnitzel dürfen in Ausnahmefällen auch in feuchterem Zustand verfeuert werden, dann sinkt allerdings der Heizwert, da bei der Verbrennung zusätzlich Wasser verdunstet.
Holzhackschnitzel mit einem Wassergehalt von über 35 % neigen zu Erwärmung und Schimmelbildung. Je länger das Holz nach dem Einschlag und vor dem Hacken trocknen kann, desto geringer sind die Probleme im Lager. Eine gute Lösung ist, Holz im Winter einzuschlagen und im Spätsommer zu hacken, wenn der Wassergehalt dann schon auf unter 35 % gesunken ist.
Wird das Material danach in einer Miete gelagert, kommt die einsetzende Rotte mit Erwärmung auf 60 bis 70 °C meistens nach 100 bis 120 Tagen zum Erliegen. Das Material trocknet so durch einen natürlichen Prozess auf etwa 20 % Wassergehalt herunter. Dadurch gehen etwa 15 % des Heizwertes verloren. Das ist jedoch zu tolerieren, da der sonstige technische Aufwand gering ist. Die Miete ist idealerweise 5 m breit und 2,50 m hoch sowie mit einem Vlies abgedeckt. Denn der Regen sollte ableitet und Verdunstungsfeuchte von innen durchgelassen werden.
Für Material mit höheren Wassergehalten sollten technische Trocknungsverfahren, z. B. mit der Abluft des Bhkw an Biogasanlagen eingesetzt werden. Hier wurden in den letzten Jahren mobile und stationäre Verfahren entwickelt, die je nach Gegebenheiten einzusetzen sind.
Sollen die Hackschnitzel direkt im Lager trocknen, ist auf eine gute Luftzirkulation zu achten. Schauer oder Remisen sind vollständig geschlossenen Räumen vorzuziehen. Luftkanäle wie Dränschläuche, Panzer-Top-, Unterflurkanäle oder andere einfache Luftführungen sind dann häufig unentbehrlich. Ein Gebläse ist nicht unbedingt erforderlich, da die durch feuchte Holzhackschnitzel erwärmte Luft nach oben steigt und von unten Kaltluft nachzieht.
Emissionsgrenzwerte einhalten
Bei den meisten modernen Holzfeuerungen ist es kein großes Problem, einen neuen, sauberen Kessel mit hochwertigem Brennstoff durch die Immissionsmessung der Inbetriebnahme zu bekommen. Nach der 1.BimSchV müssen Holzkessel alle zwei Jahre gemessen werden.
Wenn der Kessel verschmutzt ist, sich die Regelung verstellt hat und der Brennstoff nicht optimal ist, könnte es Probleme mit den gesetzlich geforderten Werten geben. So sollte man vor dem Kauf mit dem Hersteller des Kessels klären, ob über einen entsprechenden Wartungsvertrag eine Garantie für spätere Messungen vereinbart werden kann.
Unabhängig davon sollte die Anlage in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, um gute Wirkungsgrade zu erhalten. Auch minimiert das den Verschleiß und somit die Instandhaltungskosten. Ein Wartungsvertrag mit dem Hersteller bzw. dem Installateur kann hierfür hilfreich sein. Mittlerweile werden immer mehr neue Kessel mit elektrostatischen Filtern installiert, die bei manchen Herstellern schon im Kessel integriert sind.
CO2-Steuer für fossile Brennstoffe
Seit Januar 2021 ist die neue CO2- Steuer auf Emissionen von Kohlendioxid in Kraft. CO2 entsteht unter anderem bei der Verbrennung von Brennstoffen und beeinflusst den Wärmehaushalt der Erdatmosphäre negativ.
CO2 wird nicht nur bei der Verbrennung fossiler Energien wie Erdöl, Gas und Kohle freigesetzt, sondern auch bei der Nutzung von Biobrennstoffen. Da hier aber nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen und eingelagert hat, fallen Biobrennstoffe wie Holz nicht unter die neue Steuer.
Ab Januar 2021 wird jede Tonne CO2 aus Heizöl, Gas und Kohle auch für Privatpersonen mit 25 Euro besteuert. Dieser Wert steigt jährlich bis 2025 auf 55 Euro pro Tonne CO2. Das erhöht den Heizölpreis 2021 um 8 Cent/Liter Heizöl und ab 2025 um 17 Cent/Liter. Erdgas wird 2021 zusätzlich mit 0,6 Cent/kWh und ab 2025 mit 1,2 Cent/kWh besteuert.
Förderprogramme für Holzfeuerungen
Staatliche Förderprogramme der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können die Wirtschaftlichkeit entsprechender Anlagen deutlich verbessern. Im BEG werden seit Beginn 2021 mehrere Förderprogramme zusammengefasst.
BEG Einzelmaßnahmen
Das bisherige Marktanreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausführkontrolle Bafa heißt nun BEG Einzelmaßnahmen (EM) und wurde nur im Detail geändert. Es gibt neue Antragsformulare. Die jeweilige Maßnahme wird seit dem 2. 1. 2021 weiterhin über die Bafa abgewickelt. Wie bisher wird ein prozentualer Anteil der für den Austausch bzw. die Erweiterung der Heizungsanlage entstandenen förderfähigen Kosten bezuschusst, auch die Kosten für Umfeldmaßnahmen.
Dazu zählen z. B. Planungskosten, Ausgaben für Schornstein, Puffer- und Brauchwasserspeicher, Pumpen, der Installationsaufwand sowie der Ausbau von Altanlagen. In bestehenden Gebäuden, die mindestens fünf Jahre alt sind, ist u. a. für Holzfeuerungen ein Zuschuss von 35 % möglich. Die hier förderfähigen und anerkannten Anlagen sind in einer Liste der Bafa aufgeführt, die im Internet eingesehen werden kann. Wird eine Ölheizung durch eine förderfähige Biomasseheizung ersetzt, erhöht sich der gewährte Fördersatz um weitere 10 Prozentpunkte. Daraus ergibt sich z. B. für Holzfeuerungen, ein Fördersatz von bis zu 45 %. Ist die neue Feuerung in der Lage, einen Staubemissionsgrenzwert von 2,5 mg pro m3 Rauchgas einzuhalten, erhöht sich der Fördersatz um weitere 5 %.
Für Anlagen, die sowohl erneuerbare Energien als auch Erdgas nutzen, gilt ein Fördersatz von 40 %. Die zu tauschenden Ölkessel dürfen nicht älter als 30 Jahre sein. Die Höhe der Förderung ist bei Wohngebäuden auf 60 000 Euro je Wohneinheit begrenzt. Die umfangreicheren Richtlinien, sowie Antragsunterlagen gibt es unter
bafa.de.
KfW-Darlehen
Bisherige Darlehen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fallen nun auch unter das BEG EM. Hier gelten im Moment noch die bisherigen Richtlinien, sie werden erst zum 1. Juli 2021 geändert. Das Programm wird nach wie vor über die KfW abgewickelt. Hier können unter anderem automatische Biomassefeuerungen mit einer installierten Nennwärmeleistung von mehr als 100 kW gefördert werden.
Die Tilgungszuschüsse betragen 20 Euro pro Kilowatt. Zudem kann ein Bonus von 10 Euro pro Kilowatt gezahlt werden, wenn ein Pufferspeicher von mindestens 30 Liter pro Kilowatt installiert wird. Einen weiteren Bonus von 20 Euro pro Kilowatt kann es geben, wenn die Staubemissionen 15 mg pro m3 Rauchgas nicht übersteigen.
Ferner kann die Errichtung oder Erweiterung eines Wärmenetzes gefördert werden, wenn das Netz mindestens zu 50 % mit Wärme aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Für das Netz muss ein Mindestwärmeabsatz nachgewiesen werden. Zuschuss: 60 Euro pro laufendem Meter bei neu errichteten Trassen. Hausübergabestationen können mit bis zu 1800 Euro gefördert werden. Infos unter
kfw.de oder bei der Hausbank.
Fazit
Neben den Investitionskosten und Fördermöglichkeiten sind die Brennstoffkosten von wesentlicher Bedeutung für den wirtschaftlichen Betrieb einer Anlage. Da Holz als Brennstoff im Vergleich zu anderen Energien recht preisgünstig ist, rechnen sich Holzfeuerungen umso besser, je größer der erforderliche Wärmebedarf ist. Sind eigene Waldflächen vorhanden, können zudem nicht marktfähige Holzsortimente sinnvoll genutzt werden.
Fossile Energien wie Heizöl und Gas werden seit Januar durch die CO2- Steuer verteuert. Das erhöht die Wirtschaftlichkeit von Holzfeuerungen.