Gut zu wissen
- Spindelkeile samt Akku-Schlagschrauber erleichtern das (Zu-)Fällen erheblich.
- Der leichte und flache ValFix von Bast-Ing ist ein starker Spezialist für nicht zu starkes Nadelholz und kostet 400 Euro.
- Der Forstreich TR24 AQ ist etwas schwerer und dicker, aber universeller nutzbar. Er kostet 470 Euro.
- Für den passenden Schrauber sind noch mal rund 550 Euro fällig.
Spätestens seit es leistungsstarke Akku-Drehschlagschrauber gibt, sind mechanische Fällkeile auf dem Vormarsch. Kein Wunder, schließlich ist es schwere Arbeit, einen Fällkeil mit dem Vorschlaghammer in den Sägeschlitz zu treiben. Hinzu kommt bei Laubbäumen immer das Risiko, dass durch die Erschütterungen trockene Äste aus der Krone brechen und jemanden verletzen.
Die Idee, mit einer Gewindespindel einen Keil quasi in den Sägespalt zu drehen, ist nicht neu. Allerdings konnten sich Modelle, die mit einer Handratsche bedient werden, nie so recht durchsetzen: Die Schrauberei ist mühsam und vor allem langwierig.
Mit der Verbreitung von Akku-Schlagschraubern änderte sich das wortwörtlich „schlagartig“: Aktuelle Schlagschrauber-Modelle, wie zum Beispiel der von uns eingesetzte Milwaukee Fuel 18, schaffen bei sehr kompakten Abmessungen und weniger als 2,5 kg Gewicht (samt einem 5-Ah-Akku!) fast 750 Nm Drehmoment.
Mechanischer Fällkeil: ValFix von Bast-Ing
Der ValFix Spindelkeil wird von
Bast-Ing für 400 Euro (alle Preise ohne MwSt.) angeboten. Dabei ist der Keil selber mit nur 4,5 cm Höhe, 8 cm Breite und 22,5 cm Länge (ohne Spindel) sehr kompakt und wiegt tatsächlich nur 1 350 g.
Grund für das geringe Gewicht ist unter anderem die nur 16 mm starke Gewindespindel. Dass das laut Hersteller hoch vergütete Material den Belastungen standhält, bestätigte sich bei uns allerdings erst im zweiten Anlauf; die erste Spindel am Test-Keil scherte schon nach wenigen Einsätzen ab. Laut Bast-Ing handelte es sich dabei um eine kleine Charge eines Zulieferers, die nicht in Ordnung war.
Schließlich weisen die Spindeln von Bast-Ing eine Besonderheit auf: Um die flache Bauweise zu...
Gut zu wissen
- Spindelkeile samt Akku-Schlagschrauber erleichtern das (Zu-)Fällen erheblich.
- Der leichte und flache ValFix von Bast-Ing ist ein starker Spezialist für nicht zu starkes Nadelholz und kostet 400 Euro.
- Der Forstreich TR24 AQ ist etwas schwerer und dicker, aber universeller nutzbar. Er kostet 470 Euro.
- Für den passenden Schrauber sind noch mal rund 550 Euro fällig.
Spätestens seit es leistungsstarke Akku-Drehschlagschrauber gibt, sind mechanische Fällkeile auf dem Vormarsch. Kein Wunder, schließlich ist es schwere Arbeit, einen Fällkeil mit dem Vorschlaghammer in den Sägeschlitz zu treiben. Hinzu kommt bei Laubbäumen immer das Risiko, dass durch die Erschütterungen trockene Äste aus der Krone brechen und jemanden verletzen.
Die Idee, mit einer Gewindespindel einen Keil quasi in den Sägespalt zu drehen, ist nicht neu. Allerdings konnten sich Modelle, die mit einer Handratsche bedient werden, nie so recht durchsetzen: Die Schrauberei ist mühsam und vor allem langwierig.
Mit der Verbreitung von Akku-Schlagschraubern änderte sich das wortwörtlich „schlagartig“: Aktuelle Schlagschrauber-Modelle, wie zum Beispiel der von uns eingesetzte Milwaukee Fuel 18, schaffen bei sehr kompakten Abmessungen und weniger als 2,5 kg Gewicht (samt einem 5-Ah-Akku!) fast 750 Nm Drehmoment.
Mechanischer Fällkeil: ValFix von Bast-Ing
Der ValFix Spindelkeil wird von
Bast-Ing für 400 Euro (alle Preise ohne MwSt.) angeboten. Dabei ist der Keil selber mit nur 4,5 cm Höhe, 8 cm Breite und 22,5 cm Länge (ohne Spindel) sehr kompakt und wiegt tatsächlich nur 1 350 g.
Grund für das geringe Gewicht ist unter anderem die nur 16 mm starke Gewindespindel. Dass das laut Hersteller hoch vergütete Material den Belastungen standhält, bestätigte sich bei uns allerdings erst im zweiten Anlauf; die erste Spindel am Test-Keil scherte schon nach wenigen Einsätzen ab. Laut Bast-Ing handelte es sich dabei um eine kleine Charge eines Zulieferers, die nicht in Ordnung war.
Schließlich weisen die Spindeln von Bast-Ing eine Besonderheit auf: Um die flache Bauweise zu realisieren, ist es nicht möglich, die komplette Spindel in dem Keil zu integrieren, so wie das beispielsweise beim größeren Modell ValFast von Bast-Ing der Fall ist. Deshalb ist beim ValFix die Schraubspindel genau in der Mitte in Rechts-/Links-Gewinde geteilt. So ist die Hälfte der Spindel in dem inneren Kunststoffkeil integriert, der Rest ist außen zu sehen.
Fällkeil: Forstreich TR24 AQ
Zweiter Testkandidat war der mechanische Fällkeil TR24 AQ von
Forstreich. Er kostet 470 Euro (plus MwSt.) und ist mit 19 cm Länge und 6 cm Höhe deutlich „steiler“ als der ValFix (rund 18° statt gut 11°). Außerdem wiegt der TR24 AQ mit 24 mm Gewindespindel samt angeschraubter Schlagnuss genau 1 995 g — das sind fast 50 % mehr als beim ValFix.
Während der innere Keil, der durch die Gewindespindel ausgeschoben wird, beim ValFix bis auf den Gewindeeinsatz aus Kunststoff besteht, ist es beim TR24 eine Kombination aus Aluminium und Kunststoff. Wichtig ist trotzdem bei beiden Keilen, dass nicht nur die Gewindespindel, sondern auch die Gleitflächen der Keile immer ausreichend mit Fett versorgt werden. Beim ValFix geht das über zwei Schmiernippel, der TR24 AQ hat nur einen Nippel für das Gewinde, die Gleitflächen muss man z. B. mit Sprühfett versorgen.
Unterschiede bei „Hubkraft“ und Abmessungen
Natürlich wollten wir wissen, was die beiden Keile tatsächlich „drücken“, und haben unter einer Presse mit dem gleichen Schlagschrauber (Milwaukee M18, 745 Nm) nachgemessen. Mit dem ValFix erreichten wir hier tatsächlich bis zu 15 750 daN.
Beim gleichen Versuch mit dem TR24 AQ von Forstreich blieb der Zeiger der Kraftmessdose bei 11 800 daN stehen. Wenn man den deutlich steileren Keilwinkel beim TR24 AQ berücksichtigt, war solch ein Ergebnis auch zu erwarten.
Womit wir beim praktischen Einsatz wären. Bei dem ValFix von Bast-Ing kann die Länge des Keiles ein Problem sein: Ganz ausgeschoben ist er fast 40 cm lang, und man kollidiert schon mal mit der Bruchleiste. Damit hat man beim TR24 AQ kaum ein Problem. Ganz ausgeschoben ist dieser Keil nicht einmal 30 cm lang. Außerdem hebt er rund 1 cm höher aus, und die geringere Hubkraft war auch bei Rückhängern nie der begrenzende Faktor.
Ebenfalls gut gefallen hat uns die feste Verbindung der Schlagnuss mit der Gewindespindel. So geht diese nicht verloren, und man kann Schrauber und Keil als eine Einheit transportieren. Auch Bast-Ing bietet für 65 Euro Aufpreis eine solche Verbindung an. Alternativ hat der deutlich flachere Keil aber den Vorteil, in eine übliche Keiltasche zu passen. Dann kann man den Schrauber separat z. B. am Gürtel transportieren.
Schneller scharf mit dem Schleiferl?
Die Ideenschmiede Bast-Ing von Josef Strobl hat auch das „Schleiferl“ zum Schleifen der Sägekette entwickelt. Es verspricht eine hohe Abtragleistung ohne Beschädigung der Chromschicht oder gar das Ausglühen der Zähne. Außerdem soll man perfekt ausgeformte Zahnprofile mit den richtigen Brust- und Dachwinkeln erzielen, da das Schleifband im Unterschied z. B. zum Schleifstein nicht die Form ändert.
Der Akku-Schrauber mit min. 3 000 min-1 für den Antrieb kann auch für die (unhandlich große) Schleifscheibe zum Kürzen der Tiefenbegrenzer genutzt werden. Dazu liefert Bast-Ing eine Lehre mit, die sowohl zwischen Weich- und Hartholz unterscheidet, als auch für die Kettenteilungen 0,325 mm und 3/8`` geeignet ist. Entsprechend der Teilung ist das Schleiferl mit unterschiedlichen Umlenkrollen für das 35 mm breite Ceramic-Schleifband (100er Körnung) zu haben.
Selbst wenn die Kette ziemlich „abgerockt“ ist, hat man schnell wieder „richtig Schnitt“. Vor allem bei stark beanspruchten Harvesterketten oder beim motor-manuellen Abstocken kann man das Schleiferl deshalb sehr gut gebrauchen. Hat man allerdings kaum mit Dreck und Erde zu tun, griff unser Test-Team doch lieber zur Feile, um Ketten den perfekten Schliff zu verleihen.
Fazit
Die Spindelkeile von Bast-Ing und Forstreich sind in Kombination mit einem Akku-Schlagschrauber eine enorme Arbeitserleichterung. Wenn man nur Nadelbäume mit nicht mehr als 50 cm Brusthöhendurchmesser fällt, überzeugt der ValFix aufgrund des geringen Gewichtes, der flachen Bauweise und seiner gewaltigen Hubkraft. Der TR24 AQ von Forstreich ist etwas schwerer, hat aber auch einen steileren Winkel und eignet sich so auch für dünnere Bäume. Entsprechend ist die Hubkraft etwas geringer, die Hubhöhe aber größer — gut, wenn man öfter auch etwas dickere (Laub-)Bäume fällen muss.