Wasserversorgung auf dem Hof: Nie mehr auf dem Trockenen
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Gut zu wissen
- Der Wasserbedarf pro Tag und die Spitzen pro Stunde sollten bekannt sein. Zwischenspeicher können Spitzen glätten.
Nach drei trockenen Sommern wird dieses Szenario auch auf Betrieben, die sich bisher kaum Gedanken um ihre Wasserversorgung machen mussten, immer häufiger. Der Grund sind nachhaltig sinkende Grundwasserstände, gerade zum Ende eines trockenen Sommers. Waren früher 5 - 8 m Förderhöhe und 3 bar Druck auf dem Kessel kein Problem, machen steigende Förderhöhen den Pumpen heute zu schaffen und senken die Förderleistung.
Das Prinzip trifft dabei nicht nur auf die überirdischen Kolbenpumpen zu. Auch bei Tiefbrunnenpumpen nimmt mit sinkendem Grundwasserstand die Fördermenge ab und der erreichbare Druck geht zurück. Kommt dann noch ein in die Jahre gekommener Brunnen mit verstopften Filtern ins Spiel, der nicht mit dem Wasserbedarf des Betriebs gewachsen ist, sitzt man schnell auf dem Trockenen.
Ein Anruf beim Brunnenbauer bringt dann die nächste Ernüchterung: Die Termine sind oft auf Monate vergeben. Ist Tierhaltung im Spiel, lassen die Firmen aber meist mit sich reden. Trotzdem ist die Situation sehr unangenehm.
Wasser finden und fördern
Banal, aber eine Tatsache: Wenn auf dem Hof im Untergrund Wasser zu finden ist, weiß die ältere Generation meist am besten darüber Bescheid. Auch regionale Brunnenbauunternehmen kennen die Gegebenheiten und haben die Möglichkeit, sich über den geologischen Aufbau des Untergrunds genau zu informieren. Eine vorherige genaue Einschätzung spart aufwendige und kostspielige Fehlversuche.
Zur Nutzung des Grundwassers gibt es verschiedene Arten des Brunnenbaus:
- Rammbrunnen/Spülbrunnen mit einem Durchmesser bis zu 2 Zoll und Entnahmemengen bis etwa 1,5 m3 pro Stunde: Steht das Wasser tiefer als 7 - 8 m, ist keine Förderung mit dieser Brunnenart möglich.
- Bohrbrunnen mit oberirdischer Pumpe als Kreisel- oder Kolbenpumpe: Bereits mit Hauswasserwerken lassen sich Förderleistungen von 5 m3 pro Stunde realisieren, allerdings nur bei Grundwasserständen über 7 - 8 m.
- Bohrbrunnen mit Tiefpumpe: Größere Tiefen und hohe Förderleistungen bis über 15 m3/Stunde sind möglich.
Die ersten beiden Brunnenarten nutzen Grundwasser, dessen Stand meist stark abhängig von den Niederschlagsmengen ist. Ein Bohrbrunnen mit Tiefpumpe ist dagegen unabhängiger von den Schwankungen in den oberen Schichten. Tiefe Brunnen liefern meist auch Trinkwasser von guter Qualität, während weniger tiefe Bohrungen oft nur als Brauchwasser genutzt werden können. Eine genaue Analyse der Wasserqualität gibt Aufschluss darüber.
Wie viel Wasser ist nötig?
Tipp: Verteilen Sie Ihren Tagesbedarf auf 12 Stunden und rechnen Sie noch einmal eine Sicherheit von etwa 50 % mit ein. Beispiel: Am Tag werden für die Tierhaltung 10 m3, für den Haushalt 1,5 und für den Garten 3 m3 benötig. Daraus ergibt sich ein Tagesbedarf von 14,5 m3 in 24 Stunden. Umgerechnet auf 12 Stunden liegt die Förderleistung bei 1,2 m3 pro Stunde. Mit weiteren Reserven sollte man die Förderleistung auf 2-3 m3 pro Stunde auslegen.
Sind konkrete Spitzenverbraucher bekannt oder wollen Sie zum Beispiel den Tank einer Flüssigfütterung in kurzer Zeit füllen, sind höhere Werte nötig.
Der Durchmesser bringt Wasser
Anzeige und Brunnenbau
Beim Brunnenbau können Sie selbst aktiv werden oder einen Brunnenbauer beauftragen. Letzteres bietet sich vor allem bei tieferen Brunnen und solchen zur Trinkwasserversorgung an. Besprechen Sie vorher genau die Anforderungen an den Brunnen, was Förderleistung und Wasserqualität angeht. Pro Meter Tiefe müssen Sie fertig ausgebaut etwa mit Kosten von 110 bis 150 € pro Meter rechnen. Ist eine Bohrung erfolglos, berechnet der Brunnenbauer die tatsächlich angefallenen Kosten der Bohrung ohne den Ausbau.
Der Eigenbau kann eine Option bis in Tiefen von etwa 20 m sein. Im einfachsten Fall setzen Sie einen Rammfilter oder Spülfilter ein. Soll eine Tiefpumpe zum Einsatz kommen, muss es eine Bohrung sein, um den Durchmesser zum Einbringen der Pumpe zu erreichen. Diese können Sie bis zum Grundwasser mit einem Handbohrer durchführen. Das Brunnenrohr oder ein größeres Außenrohr werden dann in das Bohrloch gestellt und auf einer Klemme mit Gewichten beschwert. Weiter runter geht es mit einer Kiespumpe. Diese wird im Rohr bis auf den Grund abgelassen und pumpt ein Sand- oder Kieswassergemisch unter dem Rohr ab. Dadurch rutscht es mit jedem Pumpdurchgang ein Stück tiefer. Dazu lohnt es sich, über dem Bohrloch ein Dreibein mit einer Elektrowinde aufzubauen, um die Arbeit zu erleichtern. Das Brunnenrohr gibt es für diese Bauart in 1-m- und 50-cm-Abschnitten. Wenn wieder ein Abschnitt versenkt ist, kann das Gewicht abgebaut, das nächste Rohrstück aufgeschraubt und wieder beschwert werden.
Die Methode ist zeitaufwendig. Dazu kommt: Um eine Kiesschüttung rund um den späteren Filter erstellen zu können, müssen Sie zunächst ein größeres Außenrohr einbringen, in dem Sie dann das Brunnenrohr mit der Schüttung aufbauen. Das äußere Rohr wird anschließend gezogen. Wollen Sie diese Methode wählen, gibt es im Internet Tipps und Foren, z. B. brunnenbau-forum.de. Die passenden Baumaterialien und Werkzeuge erhalten Sie ebenfalls in einschlägigen Internetshops, etwa bei lotze-wassertechnik.de oder erdbohrer.de.
Es reicht übrigens nicht aus, die Filterstrecke nur knapp unter den Grundwasserstand einzubringen. Bedenken Sie, dass dieser beim Pumpen rund um den Brunnen trichterförmig absinkt. Außerdem sollte eine Tiefpumpe etwa einen Meter über der Filterstrecke im Wasser hängen, damit zum einen der Filter gleichmäßig Wasser liefern kann und zum anderen der Pumpenmotor durch die Strömung gekühlt wird.
Welche Pumpe?
Onlineshops geben übrigens die Rohrdurchmesser sowohl in DN als auch in Zoll an. Ist das Zoll-Maß des Rohrs mindestens so groß wie das der Pumpe, passt sie auch rein. Das Angebot an Tiefpumpen ist sehr vielfältig und gliedert sich nach Wasserleistung, oft angegeben in Liter pro Stunde und Förderhöhe in Metern. Damit lässt sich die Auswahl auf die Anforderungen anpassen.
Neben der bereits festgestellten Förderleistung pro Stunde, die später wieder ins Spiel kommt, ist zunächst die Förderhöhe interessant. Zusammen mit dem gewünschten Leitungswasserdruck an der Entnahmestelle ergibt sich daraus die nötige Förderhöhe der Pumpe. Ein Beispiel: Die Pumpe muss aus tiefstens 10 m Grundwasser bis in den zweiten Stock eines Gebäudes (7 m) fördern. Dazu kommen Leitungswiderstände, die man pauschal mit ca. 30 % von diesen 17 m ansetzen kann, also weitere gut 5 m. An der Entnahmestelle sollen 3 bar erreicht werden. Das bedeutet weitere 30 m Förderhöhe (1 bar pro 10 m), macht zusammen 52 m. Optimal arbeiten diese Pumpen bei 70 bis 80 % ihrer Leistung. Teilt man 52 durch 80 %, kommt eine Förderhöhe von 65 m heraus — der optimale Wert für unser Beispiel.
Jetzt kommt wieder die nötige Wassermenge ins Spiel. Für jede Pumpe gibt es ein Diagramm, das die Förderleistung in Abhängigkeit von der Förderhöhe darstellt. Mit dessen Hilfe kann die passende Pumpe ausgewählt werden. Achtung: Die Angabe der Förderleistung gilt unter der Bedingung, dass der Leistungsquerschnitt bis zur Entnahmestelle nicht verengt ist. Sie sollten also den Rohrdurchmesser des Pumpenanschlusses bis zum Verteiler gleich halten.
Fazit
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