Einsatzbericht Veredlungstechnik

Einsatzbericht: Börger Separator Bioselect RC 25: Volks-Separator

Mit dem Bioselect RC 25 erweiterte Börger im April 2020 sein Programm an Separatoren. Was es mit dem kompakten Einstiegsmodell auf sich hat, fanden wir für Sie heraus.

Gülleseparator von Börger auf einem Milchviehbetrieb

Ständig einsatzbereit: Der Separator Börger RC 25 passt aufgrund von Leistung und Preis gut zum Milchviehbetrieb. (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Der RC 25 ist der neueste und kleinste Separator der Börger Bioselect-Baureihe.
- Mit seinem kleinen Antrieb eignet sich der RC 25 vor allem für den kontinuierlichen Einsatz.
- In Summe kostet das nächst­größere Modell RC 40 etwa 50 % mehr als der Separator RC 25.
- Betriebe in Veredlungshochburgen entlasten durch eine kostengünstige Abgabe von Feststoff Geldbeutel und Düngebilanz.
Das Separieren von Gülle wird für Milchviehhalter von immer größerem Interesse. Nicht nur, weil es die nächsten Jahre für bestimmte Modelle einen Zuschuss von bis zu 40 % der Anschaffungskosten geben wird, sondern vor allem auch aus diesen Gründen:
  • Durch das Separieren lässt sich der Bedarf an Gülle-Lagerraum um 10 bis 25 % reduzieren.

  • Der separierte Feststoff ist stapelfähig und erfordert zum Lagern lediglich eine Siloplatte.

  • Der Feststoff wird zum transportwür­digen Schüttgut. Dies erlaubt den Transport von Nährstoffen zu niedrigen Kosten über weitere Strecken.

  • Im Biogasbetrieb ersetzen 2,5 t separierter Feststoff in etwa 1 t Mais. Die Abgabe von Gülle in Form von Separat wird so erleichtert.

  • Auf das Grünland ausgebracht reduziert die beim Separieren zurückbleibende Dünngülle „Würste“ sowie Verätzungen der Pflanzen.

  • Vor der Ausbringung muss das mit dünnflüssiger Gülle volle Lager nicht mehr aufgerührt werden.

  • Separierter Feststoff kann im Einzelfall zum Einstreuen verwendet werden.

Klar, jeder Punkt für sich betrachtet rechtfertigt kaum die Anschaffung einer Technik im Wert eines VW Golf.
Und selbst wenn die ersten Separatoren wohl bald vom Staat bezuschusst werden, kalkulieren die meisten Praktiker ohnehin anders. So rechnet sich nach Meinung vieler Betriebe ein Separator oft allein deshalb, wenn fürs erste kein neuer Güllebehälter gebaut werden muss.

Separator für Einsteiger

Um Milchviehhaltern den Einstieg in die Separation zu erleichtern, brachte Börger im April 2020 den Bioselect RC 25 auf den Markt. Der Separator arbeitet wie die drei größeren Modelle der RC-Baureihe mit einer Pressschnecke. Während jedoch der leistungsstärkste RC 150 bis zu 150 m³/h Gülle separiert, kommt der RC 25 auf höchstens 25 m³/h. Bei einem kalkulierten Gülleanfall von 21 m³/Kuh/Jahr läuft der RC 25 in einem 100er Milchviehbetrieb inklusive Nachzucht rund 165 Stunden im Jahr.
Das wäre dann in etwa eine Stunde Laufzeit jeden zweiten Tag. Das passt gut, denn der RC 25 ist nicht für kurzzeitige Einsätze mit hohen Durchsätzen konstruiert, sondern für den kontinuierlichen und regelmäßigen Einsatz im dazu passend großen Milchviehbetrieb.

Die Funktionsweise

Die vor fünf Jahren neu vorgestellte Baureihe Bioselect RC unterscheidet sich vom Vorgängermodell durch den zusätzlichen Nachpresskanal, der Rotorstabilisierung mit einem zusätzlichen und nicht in der Gülle laufenden Gegenlager, der Verlegung des Easy Shift-Federpakets hinter den Motor sowie einer neuen Steuereinheit.
Grundsätzlich sind alle vier Modelle der RC-Serie baugleich. Sie unterscheiden sich lediglich in der Dimensionierung der einzelnen Baugruppen bzw. Teile. Hier eine kurze Erklärung der einzelnen Baugruppen und ihrer Funktion:
  • Beim RC 25 kommt es wie bei allen Bioselect-Separatoren zu keinem direkten Kontakt von Pressschnecke und dem sie komplett umschließenden Sieb.

  • Das Abdichten des Spalts zwischen Sieb und Schnecke übernehmen Pflanzen­fasern, die sich in der patentierten Profilnut der doppelwandigen Schneckenwindung mit der Zeit festsetzen. Dadurch entsteht eine Art natürliche Bürste mit entsprechendem Reinigungseffekt.

  • Der Reinigungseffekt ist so gut, dass laut Hersteller ein zusätzliches Säubern der Siebe durch den Betreiber nicht erforderlich ist.

  • Die Gülle kommt auf der Seite in den Separator, auf der der Antrieb sitzt.

  • Der erste Siebbereich dient bei 45 U/min allein der Entwässerung der Gülle durch langsame Rotation der Pressschnecke. Basis hierfür ist die Schneckenform, durch die kaum Druck aufgebaut wird.

  • Der eigentliche Pressvorgang zum Erhöhen des Trockensubstanzgehalts auf bis zu 38 % erfolgt im letzten Abschnitt, dem Presskanal. Um den Druck und die höhere Last aufnehmen zu können, ist sein Sieb deutlich stabiler und massiver gebaut.

  • Wie trocken das Separat wird, bestimmt die vor dem Ausgang platzierte Multi Disc. Die einstellbare Dichtplatte blockiert den Ausgang so lange, bis im Pressbereich ausreichend Druck aufgebaut ist.

  • Der Gegendruck...

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