Aufnehmende Mähgeräte, also mit Sammelbunker, sind gefragt. Gründe dafür sind unter anderem der bessere Wiederaustrieb der gemähten Flächen und damit mehr Blütenstände, was sich positiv auf die Vielfalt der Insekten auswirkt. Ausschlaggebend sind aber auch weniger zurückbleibende Pflanzenreste, die zu Stauungen in Kanälen und Verrohrungen führen können.
Die Unternehmen Fendt, Mulag, Gödde und Krampe haben gemeinsam eine Fahrzeugkombination zusammengestellt, die vor allem für Lohnbetriebe interessant ist, die kommunale Dienstleistungen anbieten. Außerdem hat diese optimal abgestimmte Kombination den Vorteil, dass alles aus einer Hand geliefert wird.
Neu kombiniert
Neu ist streng genommen keines der Fahrzeuge bzw. Maschinen; bisher war die Kombination in dieser Form aber nicht möglich. Jetzt gab es diverse Anpassungen an den einzelnen Baugruppen.
Am Fendt 724 Vario wurde ein Kreuter-Geräterahmen montiert, der zum Tragen von Frontgeräten eingesetzt wird. Im Einsatz mit dem Gespann nimmt er die Transportlagerung des Auslegers auf. Der Ausleger-Mähkopf Mulag AMK 1200 mit 120 cm Arbeitsbreite entspricht ebenso der serienmäßigen Ausstattung wie der Auslegerarm GHA 700. Der Arm ist teleskopierbar, so erreicht der Mähkopf auch Stellen, die bis zu 8,60 m (gemessen von der Fahrzeugmitte) neben der Maschine liegen. Außerdem ist er um 270 Grad schwenkbar, so dass der Fahrer auch links vom Trägerfahrzeug arbeiten kann.
Der Anbau des GHA 700 erfolgt in den Unterlenkern des Heckhubwerks. Zusätzlich bieten die ausgetauschten Hubstreben zwei weitere Koppelpunkte. So entsteht eine Verbindung an vier Punkten, die verwindungsfrei, aber gleichzeitig auch zügig koppelbar ist. Das Gerät ist daher relativ schnell an- und abgebaut.
Als Sammelwagen dient ein Hakenlift-Anhänger von Krampe. Damit für das Sauggebläse ausreichend Montageraum zur Verfügung steht, hat Krampe die Deichsel verlängert. Weitere Umbauten gab es an dem Fahrzeug nicht. Der Sammelcontainer hat eine Öffnung für die Durchführung des Absaugschlauchs und einen Deckel mit Entlüftungslöchern.
Der Mähkopf AMK 1200 arbeitet mit der sogenannten Mähtronic, die den Auflagedruck automatisch über Sensoren an der Stützwalze regelt. Außerdem steuert sich der einmal eingestellte Mähwinkel des Kopfes automatisch, wenn z. B. der Winkel des Auslegers verändert wird.
Auf 1,20 m Mähbreite ist die Schlegelwelle mit Y-Messern bestückt. Das Gebläse entwickelt so viel Saugleistung, dass selbst massereiches und nasses Mähgut störungsfrei aufgesogen und problemlos in den Container gefördert wird.
Der Antrieb der Kombination erfolgt per 1 000E-Zapfwelle. Die Gelenkwelle treibt dazu drei Hydraulikpumpen an, die im Hochdruckbereich bei rund 340 bar arbeiten. Eine Pumpe treibt den Mähkopf an, eine weitere stellt Öl für die Steuerung des Arms bereit. Die dritte Pumpe versorgt den Gebläseantrieb mit Öl. Der Fendt 724 Vario kann die Pumpen normalerweise gut im mittleren Drehzahlenbereich betreiben.
Die Firma Gödde trägt neben dem Bau des Auslegers auch Sorge für die Steuerung mit vielen Automatikfunktionen. So sorgt beispielsweise der elektronische Mähassistent (EMA) für den Auflagedruck, AMA heißt der Assistent für die automatisierten Steuerungs- bzw. Schwenkfunktionen des Arms. Natürlich lassen sich alle Funktionen auch über einen Einhebel-Joystick mit zahlreichen Funktionstasten direkt proportional ansteuern.