Fahrbericht
|
Grimme stellt neues Einzelkornsägerät Matrix 1800 Gen. 2 vor
Grimme Matrix 1800 Gen. 2: Bedienung im Blick
Zur nächsten Saison bringt Grimme die neue Matrix-Generation auf das Feld. Wir konnten uns schon vorab einen exklusiven Überblick über die Neuerungen verschaffen.
Die Zeit rennt: Mittlerweile ist es fast zehn Jahren her, dass Grimme nach der Übernahme von Kleine das erste Einzelkornsägerät vorstellte. Jetzt folgt die zweite Generation. Modelle wird es weiterhin 12- und 18-reihig geben — wie gehabt mit 45, 48 und 50 cm Reihenweite.
Zwei Ausstattungslinien des Einzelkornsägeräts Grimme Matrix 1800 Gen. 2
Fortan unterscheidet Grimme aber zwischen zwei Ausstattungslinien: der klassischen Matrix und einer hochgerüsteten Matrix Pro. Wir waren mit der einfacheren Version im Feld, die z. B. für die Eigenmechanisierung oder Lohnunternehmer mit homogenen Böden konzipiert ist.
Diese Maschinen verfügen über eine Schardruckverstellung per Feder. Eine Vorauflaufmarkierung wird es hierfür z. B. nicht mehr geben. Bei den Pro-Geräten erfolgt die Fahrgassenmarkierung künftig über Hydraulikzylinder der Schardruckballastierung. Beim Anlegen einer Fahrgasse heben diese die Reihen aus.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Die Zeit rennt: Mittlerweile ist es fast zehn Jahren her, dass Grimme nach der Übernahme von Kleine das erste Einzelkornsägerät vorstellte. Jetzt folgt die zweite Generation. Modelle wird es weiterhin 12- und 18-reihig geben — wie gehabt mit 45, 48 und 50 cm Reihenweite.
Zwei Ausstattungslinien des Einzelkornsägeräts Grimme Matrix 1800 Gen. 2
Fortan unterscheidet Grimme aber zwischen zwei Ausstattungslinien: der klassischen Matrix und einer hochgerüsteten Matrix Pro. Wir waren mit der einfacheren Version im Feld, die z. B. für die Eigenmechanisierung oder Lohnunternehmer mit homogenen Böden konzipiert ist.
Diese Maschinen verfügen über eine Schardruckverstellung per Feder. Eine Vorauflaufmarkierung wird es hierfür z. B. nicht mehr geben. Bei den Pro-Geräten erfolgt die Fahrgassenmarkierung künftig über Hydraulikzylinder der Schardruckballastierung. Beim Anlegen einer Fahrgasse heben diese die Reihen aus.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
27,00 EUR
/
Jahr
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
Der Anbaubock für die 18-reihigen Maschinen mit Kat. III-Unterlenkerwelle und zwei Oberlenkerbohrungen ist nahezu unverändert. Für die einfacheren Geräte benötigt der Schlepper bis zu zwei dw Steuergeräte (Klappen, optionale Spuranzeiger). Trotz serienmäßiger Isobus-Steuerung kann das Gerät nun auch ohne Terminal ausgeklappt werden, das ist neu. Bei der Matrix Pro benötigt man das Terminal zum Ausklappen weiterhin. Hier werden die Hydraulikfunktionen nach Vorwahl per Loadsensing oder ein dw-Steuerventil mit Öl versorgt.
Beibehalten haben die Konstrukteure die schnelle Klappung und horizontale Ausrichtung der Saatkästen bei Straßenfahrt. Verändert wurde hingegen der Hauptrahmen, der nun mit dem 120 x 120 mm starken Profil massiver ausgelegt ist. Zum anderen wurde die Konstruktion mit einem Obergurt samt Spindeln verändert, um präzisere Grundeinstellungen zu ermöglichen.
Mehr Möglichkeiten mit der Einzelkornsämaschine
Als Profilschiene nutzt Grimme fortan eine neue Geometrie, die optional auch einen Anbauraum nach vorne erlaubt. Für diese Position sollen künftig beispielsweise Düngerschare ab Werk zu bekommen sein. Weitere Details — zum Beispiel zur Scharausführung — wollte man uns noch nicht verraten.
Hinten sind die Einzelreihen montiert. Anstelle von drei Bolzen werden sie dort nun mit zwei Spannern geklemmt. Schön: Für Wartungsarbeiten lassen sich die Stützräder zwischen den Einzelreihen dank eines integrierten Griffes, einer vorgesehenen Rastfunktion und sinnvoller Lösungen wie verlustgesicherter Bolzen einfach hochschwenken. Verändert wurde außerdem die Radaufnahme, die nun beidseitig erfolgt.
Das Geschwindigkeitssignal nimmt Grimme nicht mehr über die Stützräder, sondern per Radarsensor ab — oder alternativ über den Isobus vom Schlepper. Durch Näherungssensoren in der Aufhängung erkennt das Sägerät die Arbeitsstellung und löst damit Aushubschalter an den Einzelreihen ab. Gut: Die Rahmenhöhe lässt sich über Spindeln mit Ratschenfunktion einstellen.
Größere Räder für die Tiefenführung
Ein markantes Detail an den Einzelreihen sind die deutlich größeren Tiefenführungsräder (330 x 65 mm). Damit einhergehend wurden die Lagerung und Tiefenverstellung überarbeitet. Dank offen zugänglicher Sechskant-Verschraubungen auf den Radnaben lassen sich die Räder mit einem Schlagschrauber sekundenschnell demontieren. Gleiches gilt für die dahinter platzierten Schneidscheiben.
Winkel und Größe der Schneidscheiben mit 330 mm sind unverändert, allerdings sollen die dreifach abgedichteten Vierpunktlager standfester sein. Neu ist auch eine Einhausung der Scheiben nach oben, um das Hineinfließen von Steinen oder Sand zu vermeiden. Um die Scheiben bei zunehmender Abnutzung möglichst lange zu nutzen, gibt es zwei neue Funktionen: Eine Höhenverstellung um 10 mm und eingebaute Passscheiben, die sich entnehmen lassen, um die Vorspannung nachzustellen.
Solider Griff der Säschare
Zur Schardruckverstellung sind vier bzw. fünf Federstufen vorgesehen. In der ersten ist die Druckunterstützung deaktiviert. Danach folgen Stufen mit 30, 60 oder 90 kg Zusatzbelastung. Die letzte ermöglicht 120 kg zusätzlich in der Schlepperspur. Würde man alle Reihen so stark belasten, würde die Maschine ausheben. Gelaserte Skalen komplettieren den guten Eindruck.
Bei der Pro-Ausführung wird eine Schardruckverstellung in fünf Prozentschritten per Terminal folgen. Entlasten lassen sich die Aggregate nicht, was bei knapp 65 kg Eigenwicht kaum notwendig ist.
Der in unserem Praxistest zur Matrix 1 gelobte Kraftverlauf auf das Schar wurde verändert. Laut Grimme seien die Kräfte am Schar jedoch weiterhin identisch. Bei unserer Probefahrt lagen die Aggregate bereits schön ruhig. Dazu tragen sicher auch die aus Aluguss gefertigten und in wartungsfreien Kunststoffbuchsen gelagerten Parallelogramme bei.
Hinter dem Schar folgt eine 5 kg schwere, gelenkte Andruckrolle, seitlich daneben laufen optional Zustreicherscheiben — nun beide immer mit Druckverstellung. Als Andruckwerkzeuge dienen Monoflexrollen oder beidseitige V- bzw. Fingerdruckrollen.
Schneller Scharwechsel: Nur eine Schraube muss gelöst werden
Komfortabel ist der Scharwechsel. Nach Lösen einer Schraube — z. B. per Schlagschrauber — lässt sich das Schar zum Ausbau zügig vorne von der Aufnahme ziehen. Hohlsplinte gibt es nicht mehr. Verschieden hohe Schare gibt es auch nicht mehr, unterschiedlich lange Schare mit oder ohne Hartmetallverschleißschutz schon.
Neben Raps- und Chicorée-Saatgut steht bei der Vereinzelung vor allem die Zuckerrübe im Fokus.
Serienmäßig ist hierfür ein Dosierrad mit acht Zellen montiert, was den Verschleiß minieren und höhere
Fahrgeschwindigkeiten erlauben soll. Je nach Saatbett sind laut Grimme Fahrgeschwindigkeiten bis 9 km/h mit praxistauglichen Ablagegenauigkeiten möglich — sportlich.
Der Elektroantrieb wurde im Detail verändert: z. B. die Motorabdichtung. Zudem sind die Steckverbinder, die früher hinter dem Motorschutz saßen, nun besser geschützt nach oben an den Rahmen gewandert. Eine neue Lichtschranke detektiert nun auch Raps und noch feineres Saatgut.
Stichwort Saatgut: Die Saatkästen fassen weiterhin 1,5 Einheiten Rübenpillen. Kleinere Einfüllöffnungen stehen einer optimierten Abdichtung und einem sicheren Verschluss gegenüber. Skalen erleichtern das Befüllen mit Teilmengen. Die Klappe zur Restentleerung sitzt nun minimal tiefer.
Digitale Updates für das Bedienterminal
Neu ist auch die Terminal-Bedienmaske. In der Hauptansicht zeigt ein Balkendiagramm die Vereinzelungsqualität jeder Reihe. Integriert sind auch Funktionen, wie die anwählbare Matrixsaat zur Ablage im Dreiecks- oder Gleichstandsverband innerhalb der Maschinenbreite.
Weiterhin sind einzelne Reihen per Tastendruck abschaltbar — jetzt noch besser geschützt vor Fehlbedienungen. Für einige Fahrgassensysteme kann der Fahrer neuerdings die Anlage über zwei Arbeitsbreiten vermeiden, indem er mit einer halben Maschinenbreite beginnt.
Außerdem ermöglicht die Software in Kombination mit SectionControl die Anlage von Rodefenstern. Dann schalten beispielsweise sechs Reihen erst später ein, damit der Fahrer des Zuckerrübenroders das Drillsystem erkennt. Neu sind auch sogenannte Barrierereihen. Dann reduziert die Elektronik an den Außenreihen bzw. an der Feldkante den Legeabstand, um Verluste durch Mäuse oder Schnecken zu kompensieren.
So viel kostet das Einzelkornsägerät Grimme Matrix 1800 Gen. 2
Parallel zur Technik wurde auch der Preis nach oben geschraubt: Für die eingesetzte 18-reihige Matrix 1800 Gen. 2 mit Federverstellung, Klutenräumern und Striegel hinter den Schlepperrädern ruft Grimme einen Listenpreis von fast 106.000 Euro auf. Ein ergänzendes CCI1200-Terminal würde zusätzlich gut 4.400 Euro ohne Lizenzen kosten (Preise ohne MwSt.).
Weitere Details
Der optionale Striegel hinter den Schlepperreifen ist nun zweigeteilt und in der Höhe sowie in der Neigung einstellbar.
Klutenräumer vor den Säreihen sind jetzt an der Reihe und nicht mehr separat am Rahmen aufgehängt.
Der Rahmen ist für 50 oder 45 cm Reihenweite unterschiedlich breit, er lässt sich theoretisch auch umbauen.
Die eingesetzte Matrix wog 2 700 kg und war damit nur rund 40 kg schwerer als ein vergleichbares Vorgängermodell.
Vorne stellt man die Matrix eingeklappt auf Stützfüßen ab, hinten auf den Stützrädern in einer separaten Parkposition.
Wir fassen zusammen
Zum Frühjahr 2025 überführt Grimme die neue Generation der Matrix-Einzelkornsägeräte in die Serie. Zunächst werden Modelle mit Federverstellung für den Schardruck eingeführt. Ein Jahr später folgen Matrix Pro-Modelle.
Vor allem mit Blick auf die Stabilität, Wartungsfreundlichkeit und weitere Assistenzsysteme macht der Generationssprung einen guten Eindruck. Inwiefern z. B. die R8-Zellenräder bei bis zu 9 km/h exakt vereinzeln? Das gilt es im Rahmen eines ausgiebigen Praxistests herauszufinden.