Kartoffeln pflanzen mit dem Agrar Service Nortrup (ASG): Die Kartoffelprofis aus dem Osnabrücker Land
Das Lohnunternehmen ASG hat sich auf den Kartoffelanbau spezialisiert. Gleichzeitig sind die Nortruper aber auch echte Spezialisten, wenn es um Dienstleistungen für Milchviehbetriebe geht.
Niedersachsen ist geprägt vom Kartoffelanbau. Mit einem Ertrag von 6,1 Mio. t produzierte das Bundesland 2024 auf 139 800 ha die meisten Kartoffeln in Deutschland. Das zeigt sich auch im Landkreis Osnabrück, in dessen Umkreis viele Betriebe ansässig sind, deren Kartoffeln beispielsweise zu Pommes oder Chips weiterverarbeitet werden. Erzeugergemeinschaften bündeln den Verkauf und die Beratung für ihre Mitglieder.
(Quelle: Roman Hünefeld)
Ein Lohnunternehmen, das sich auf Kartoffeln spezialisiert hat, ist der Agrar Service Nortrup. Mit zehn Pflanzmaschinen und sechs Rodern ist das Team in einem Radius von 50 km um den Standort aktiv. Für große Aufträge werden auch weitere Anfahrten in Kauf genommen — eine Pflanzmaschine ist z. B. im 85 km entfernten Bünde und Umgebung unterwegs. Diese Entfernungen legt das Unternehmen aber nur für größere Aufträge zurück. Die Anbauer sind größtenteils langjährige Stammkunden, die über die Jahre zusammen mit dem Lohnunternehmen gewachsen sind. Gemeinsam gesammelte Erfahrungen prägen die Zusammenarbeit.
In jeder Saison kommen aber auch neue Aufträge hinzu. Die Planung und Disposition der Kartoffeltechnik ist in Nortrup Chefsache. Geschäftsführer Karl Pieper setzt sich seit über 20 Jahren intensiv mit dem Kartoffelanbau auseinander und steht den Kunden bei Fragen Rede und Antwort. Eine stetige und klare Kommunikation ist ihm vor allem beim Kartoffelpflanzen wichtig.
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Niedersachsen ist geprägt vom Kartoffelanbau. Mit einem Ertrag von 6,1 Mio. t produzierte das Bundesland 2024 auf 139 800 ha die meisten Kartoffeln in Deutschland. Das zeigt sich auch im Landkreis Osnabrück, in dessen Umkreis viele Betriebe ansässig sind, deren Kartoffeln beispielsweise zu Pommes oder Chips weiterverarbeitet werden. Erzeugergemeinschaften bündeln den Verkauf und die Beratung für ihre Mitglieder.
(Quelle: Roman Hünefeld)
Ein Lohnunternehmen, das sich auf Kartoffeln spezialisiert hat, ist der Agrar Service Nortrup. Mit zehn Pflanzmaschinen und sechs Rodern ist das Team in einem Radius von 50 km um den Standort aktiv. Für große Aufträge werden auch weitere Anfahrten in Kauf genommen — eine Pflanzmaschine ist z. B. im 85 km entfernten Bünde und Umgebung unterwegs. Diese Entfernungen legt das Unternehmen aber nur für größere Aufträge zurück. Die Anbauer sind größtenteils langjährige Stammkunden, die über die Jahre zusammen mit dem Lohnunternehmen gewachsen sind. Gemeinsam gesammelte Erfahrungen prägen die Zusammenarbeit.
In jeder Saison kommen aber auch neue Aufträge hinzu. Die Planung und Disposition der Kartoffeltechnik ist in Nortrup Chefsache. Geschäftsführer Karl Pieper setzt sich seit über 20 Jahren intensiv mit dem Kartoffelanbau auseinander und steht den Kunden bei Fragen Rede und Antwort. Eine stetige und klare Kommunikation ist ihm vor allem beim Kartoffelpflanzen wichtig.
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Anfang Mai ist die Pflanzsaison in den letzten Zügen. Etwa 2.200 ha der geplanten 2.300 ha hat das Team bereits in den Boden gebracht. Zehn Pflanzmaschinen von Grimme stehen bereit — für wechselnde Bedingungen ganz unterschiedlich ausgestattet. Fast alle Maschinen haben einen APV-Streuer für die Düngung mit Mikrogranulat an Bord. Auch für die Knollen-, sowie Furchenbeizung sind alle Geräte ausgerüstet. Granulat und Beize liefert der Unternehmer auf Wunsch gleich mit. Größere Auftraggeber holen sich die Materialien palettenweise ab oder erhalten eine Lieferung per Lkw. Durch hohe Abnahmemengen kann Pieper gute Preise erzielen.
Die Böden im Einsatzgebiet reichen von Sandböden mit unter 20 Punkten bis hin zu mittelschweren Böden mit über 60 Punkten. Für leichtere Standorte lassen sich bis zu fünf Kombinationen mit Kreiseleggen ausstatten. Die sieben Vollbeetfräsen kommen meist bei schwierigeren Bedingungen zum Einsatz. Das ist in der Saison 2025 nötig, um die harten Kluten der ausgetrockneten Böden zu zerkleinern.
Unterschiedliche Dammformer an den Maschinen
Wenn es um die Auswahl des Dammformers geht, hat jeder Kunde seine eigenen Vorstellungen. Der Unternehmer hat vier Standarddammformer, fünf Maschinen mit Speedblechen und eine Maschine mit Gitterrollen im Angebot.
Glatte und feste Dämme, die sehr voluminös sind, lassen sich am besten mit den Speedblechen formen. Auf schweren Böden hat dieses System aber den Nachteil, dass sich auf dem Damm eine Kruste bilden kann, durch die sich die Pflanze hindurch kämpfen muss. Dieses Problem tritt vor allem dann auf, wenn der Boden beim Pflanzen feucht ist und danach eine Trockenphase folgt. Auf leichten Böden schützt dieses System vor Erosion und die Dämme sind sehr stabil.
Die Gitterrollen kommen vor allem auf leichten Böden zum Einsatz und hinterlassen einen offenporigen Damm. Dieser Damm ist auch beliebt auf Flächen, die später beregnet werden, da die Anbauer hier eine bessere Wasseraufnahmefähigkeit wahrnehmen. Auch der Unkrautauflauf soll etwas besser sein als bei den glatten Dämmen.
In vielen Fällen hat sich der normale Dammformer etabliert. Das Volumen der Dämme ist etwas geringer, und die Dämme sind poröser. Es bilden sich auch auf schweren Böden keine harten Krusten auf dem Damm, und eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit ist gegeben.
Die neue Prios-Pflanzmaschine von Grimme soll ab kommendem Jahr mit dem Hybrid-Dammformer zusätzliche Flexibilität in das Unternehmen bringen. Denn durch ein einfaches Umstecken und Umschrauben der Bauteile lässt sich das Dammformsystem flexibel an Boden und Wetter anpassen. (profi 10/2024).
Logistik beim Kartoffeln pflanzen
Die logistischen Hürden beim Kartoffelpflanzen im Lohnbetrieb sind hoch. Um mit der passenden Maschine anzurücken, sind gute Absprachen und Planungen wichtig. Die ASG nutzt dafür den Agrarmonitor. In den Aufträgen finden die Fahrer alle nötigen Informationen zu Düngung, Beize und Pflanzgut sowie zu den Flächen und Kunden. Die Logistik für das Pflanzgut übernehmen die Kunden.
Zum Befüllen auf dem Feld muss ein Lader zur Verfügung stehen. Vor Ort übernehmen auch die Kunden die Kontrolle von Legeabstand und Pflanztiefe. „Als Dienstleister sind wir für die Qualität verantwortlich“, sagt Karl Pieper. Trotzdem sei es wichtig, dass der Kunde ein Stück Verantwortung mit übernimmt und stetig alle Parameter überprüft.
„Die Mithilfe rechnet sich unterm Strich auch für den Kunden, denn unsere Preise sind eine Kombination aus Hektar- und Stundenlohn“, so Pieper. Zuvor wurden die gewünschten Legetiefen und -abstände der bis zu 22 unterschiedlichen Sorten auf Infozetteln für die Fahrer notiert. Das Pflanzgut bereiten die Kunden in passende Fraktionierungen auf, Übergrößen werden geschnitten.
Denn die ASG nutzt ausschließlich Becherlegemaschinen. Nur 2024 schaffte man aufgrund von Pflanzgutknappheit kurzfristig auch mal einen Riemenleger an. Die Becherleger erfreuen sich in der Kundschaft aber der größeren Beliebtheit — nicht zuletzt wegen der genaueren Ablage.
Die Hoheit für den Wasser-Nachschub für die Beizanlage liegt ebenfalls beim Kunden. Gedüngt wird mit Mikrogranulat, eine klassische Unterfußdüngung gehört nicht zum Angebot. Etwa 70 % aller Kunden nutzen dieses Angebot zur Phosphor-Düngung. Ausgebracht wird Power Start micro K von agron. Es enthält neben 12 % Stickstoff und 40 % Phosphor noch Magnesium, Schwefel, Bor, Mangan und Zink. Die Nachfrage nach Section-Control zur Einzelreihenabschaltung per GPS steigt. Das Pflanzen nach Applikationskarten fragen die Kunden aktuell nicht mehr nach, auch wenn einige Maschinen es könnten.
Um den Fuhrpark modern zu halten, sind regelmäßige Investitionen nötig. Zur Saison 2026 hat der Betrieb eine GL 420, eine Exacta 420 und eine Prios 440 bestellt. „Wir wollen mit den neuen Maschinen am Puls der Zeit sein. Die neue Prios muss sich hier im Betrieb aber erst einmal beweisen“, sagt der Geschäftsführer. Er setzt gerne auf eine Mischung aus moderner Technik und altbewährten Maschinen. So kann er allen Kunden gerecht werden. Wichtig ist ihm vor allem die Variabilität: „Mit der Prios sind wir in Sachen Bodenbearbeitung und auch mit dem Dammformer sehr flexibel — das ist für uns als Lohnunternehmer wichtig.“
Pflegen
Mit der Kulturpflege hat das Unternehmen wenig zu tun. Die Kunden sind professionell aufgestellt und erledigen Pflanzenschutz sowie Düngung und Beregnung in Eigenregie. Vor der Ernte beauftragen einige Kunden das Unternehmen aber mit dem Kartoffelkraut-Schlegeln oder leihen sich den Schlegler aus dem Mietpark.
Die Nortruper kommen eher zum Einsatz, wenn es um das Vorbereiten der Flächen geht. Zwischenfrüchte mulchen, Kalk streuen oder Bodenbearbeitung steht oft auf dem Plan. Ein weiteres wichtiges Standbein ist das Güllegeschäft. Zur Ausbringung wurden kürzlich ein Tridem- und ein Tandemfass sowie Zubringer von Wienhoff angeschafft. Im Mietpark stehen fünf Fässer bereit.
Für seine Kunden übernimmt das Unternehmen außerdem die Güllevermittlung. Die Gülle wird in der Region an die Kartoffelbaubetriebe abgegeben, aber nicht in weit entfernte Regionen abtransportiert.
Für 1 100 ha Erntefläche stehen vier Grimme Evo 280, zwei Grimme SE 1560-60 und einige Transportfahrzeuge bereit. Für schwierige Bedingungen sind zwei der Roder mit Triebachsen ausgestattet.
So sichert Geschäftsführer Karl Pieper auch in nassen Jahren die Ernte. Gerade in solchen Jahren gehen viele Anrufe von Neukunden ein. „Unsere langjährigen Kunden haben aber Vorrang — vor allem in solchen Ausnahmesituationen“, sagt Karl Pieper.
Mit dem Agrar Service Nortrup sowie dem Agri Creatoren Hendrik Lindemann und Renè Wengelewski von Grimme haben wir elf Pflanzmaschinen auf einer Fläche in den Einsatz gebracht. Diese Eindrücke lassen sich auf den Fotos im Heft kaum darstellen. Deshalb kann ich Ihnen unser Video mit spannenden Interviews und einmaligen Einsatzaufnahmen ans Herz legen.
Neben der Spezialisierung auf den Kartoffelanbau hat das Unternehmen vor allem auch für Milchviehbetriebe ein breites Programm. Vier Häckselketten, drei Mähkombinationen und drei Vierkreiselschwader sorgen in der Grasernte für Schlagkraft. Im Sommer stehen sieben Mähdrescher, fünf Quaderballenpressen und zwei Rundballenpressen bereit.
Um alle Kunden mit ausreichend Stroh zu versorgen, betreibt man auch einen Strohhandel samt Logistik. In der Maisernte ist das Lohnunternehmen mit fünf Häckselketten unterwegs. Ein Häcksler bleibt im Herbst durchgehend für die Grasernte im Einsatz. Zwei Werkstatt-Mitarbeiter, die sich um Reparaturen und Umbauten in den Ställen der Kunden kümmern, runden das Angebot für die Milchviehbetriebe ab.
Das Unternehmen ASG
Die Agrar Service GmbH aus Nortrup ist vielen eher als LFG/ASG (landwirtschaftliche Fördergemeinschaft e. V./Agrar Service GmbH) bekannt. Gegründet wurde die LFG vor fast 65 Jahren auf Basis einer Jagdgenossenschaft. Ziel war damals, mit mehreren Landwirten gemeinsam Maschinen anzuschaffen und durch hohe Auslastungen die Kosten zu senken.
Dieser Gedanke ist noch immer Philosophie des Unternehmens — mit einem Mietpark, der heute knapp 100 Maschinen umfasst. Da auch die Betriebe der Kunden über die Jahre immer größer geworden sind, stieg auch die Nachfrage nach Dienstleistungen — dafür gründete man 1995 das Lohnunternehmen ASG. Neben den klassischen Dienstleistungen werden auch eine Landmaschinenwerkstatt samt Ersatzteilhandel und eine Tankstelle betrieben.
An einem weiteren Standort in Recke sind in der Getreideernte zwei Mähdrescher stationiert — weitere Dienstleistungen werden von Nortrup aus koordiniert und durchgeführt. Das Team der ASG besteht aus 35 Mitarbeitern — darunter zwei Auszubildende zur Fachkraft Agrarservice und zwei Lehrlinge zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. In der Saison unterstützen etwa 50 Aushilfen den Betrieb.
Fazit
Der Agrarservice Nortrup ist ein Spezialist in Sachen Kartoffelanbau. Aber auch viele weitere Arbeiten gehören zum Angebot des Unternehmens. Die Planung der Kartoffeltechnik im Lohnunternehmen ist anspruchsvoll. Hier kommt es auf eine gute Kommunikation, aber auch auf einen flexiblen und vielseitigen Maschinenpark an. Vor allem auch, weil die Ansprüche der Kunden und die Bedingungen vor Ort von Jahr zu Jahr variieren.
(Quelle: profi)
Hendrik Lindemann und der Row-trip
Hendrik Lindemann begeistert als Agri-Creator seine Follower vor allem auf Instagram (lindemannhendrik). Seine Social-Media-Karriere begann vor einigen Jahren ungeplant, als er zusammen mit einem Freund „die Fendtfahrer“ auf Facebook gründete. Diese Gruppe ging mit humorvollen Einblicken in den Alltag eines Lohnunternehmers, wie der berüchtigten „Häckslerbremse“ oder dem „Looserstrich“, quasi über Nacht viral.
Heute verbindet Hendrik meisterhaft sein Leben als Influencer mit seinem Job bei der Th. Niehues GmbH, einem Systemanbieter von Hydraulik- und Antriebstechnik. Darüber hinaus bleibt er seiner Leidenschaft als Lohnunternehmer treu und bietet mit seinen vier Fendt-Schleppern Dienstleistungen wie Mähen, Maisschieben und Transportarbeiten an. Dieses Jahr erhielt sein Fendt 930 Vario TMS eine Sonderaufgabe: die Teilnahme am Grimme Row-Trip. Gemeinsam mit Renè Wengelewski vom Grimme-Produktmarketing stellte er eine Grimme Prios bei Agri-Creator Max Budich (kartoffel_maxe) auf die Probe. Geplant war, dass der Row-Trip nach der Station in Hildesheim endet.
Bei einem gemeinsamen Grillabend schmiedeten Hendrik und profi-Redakteur Sebastian Rüther jedoch den Plan, dem Agrar Service Nortrup noch einen Besuch abzustatten. Der Betrieb ist mit zehn Pflanzmaschinen vermutlich der größte Kunde von Grimme im Bereich Pflanztechnik. In Nortrup fand dann also das große Finale der Vorführtour statt, als die zehn Pflanzmaschinen gemeinsam mit Hendrik und der Prios von Grimme auf einer Fläche im Einsatz waren.