Praktisch

Sjørup Group A/S: Ohne Markenzwang

Die Sjørup Group ist einer der größten Gebrauchtteile-Händler Nordeuropas. Mittlerweile hat auch der Handel mit neuen Original-Ersatzteilen einen hohen Stellenwert.

Sjørup Group A/S

Wenn sich das gewünschte Teil in Deutschland nicht findet, kann ein Blick über den Tellerrand lohnen: Im dänischen Viborg gibt es reichlich Teile. (Bildquelle: Colsman)

Gut zu wissen

- Die Sjørup Group handelt mit gebrauchten Ersatzteilen aller großer Traktoren-Fabrikate.
- Ein großer Bestand an neuen Original-Teilen rundet das Angebot ab.
- Die Teile werden überwiegend an Händler verkauft, die diese über ein eigenes Händlerportal suchen können.
Wir haben bereits einmal über die Sjørup Group berichtet: 2005 reisten wir in die Nähe der dänischen Stadt Viborg —und waren überwältigt von der schieren Anzahl an Traktoren, Mähdreschern und Pressen, die dort als Teilespender lagerten. Gut 15 Jahre später hat sich das Bild des Betriebes etwas gewandelt.

Sjørup Group A/S: Traktoren-Teile

Heute finden sich deutlich weniger Trak­toren und kaum noch Mähdrescher und Pressen auf dem Gelände. „Wir haben uns inzwischen fast komplett auf Traktoren-Teile spezialisiert, hinzu kommen Teile für Baumaschinen“, erläutert Ole Lauridsen, der Geschäftsführer von Sjørup die fehlenden Erntemaschinen. Trotzdem gibt es auf dem Gelände noch einiges zu entdecken, darunter auch neue Gebäude, zu denen wir noch kommen. Und während vor 15 Jahren lange Reihen an ausgemusterten Traktoren (zwischenzeitlich über 1 000 Stück) auf ihre Zerlegung auf Raten warteten, hat sich auch dieses Bild inzwischen gewandelt. Zwar findet sich immer noch eine eindrucksvolle Anzahl Traktoren auf dem weiträumigen Betriebsgelände, allerdings sind auch deutlich jüngere Baujahre darunter, und die Reihen sind deutlich kürzer.
Nicht kürzer geworden ist dagegen die Liste der vorrätigen Teile: „Wir zerlegen die meisten Maschinen vollständig, und das möglichst zeitnah“, erklärt Asger Søvndahl, der bei Sjørup den Ersatzteilverkauf nach Deutschland betreut. „Die wertvollen Teile sollen möglichst schnell sauber und trocken eingelagert werden.“
Entstanden ist der Teilehandel aus einer ganz normalen Landmaschinenwerkstatt, die noch heute besteht. Als Ole Lauridsen den Betrieb vor über 35 Jahren übernahm, war der Landmaschinenhandel in Dänemark von einem starken Wandel geprägt: Es gab viele Her­stellerverschmelzungen und einen starken Strukturwandel bei den Kunden. Viele kleinere Betriebe gaben die Landwirtschaft auf. Damit gab es eine große Menge älterer, kleiner Traktoren auf dem Markt. Lauridsen begann, als Lieferant für einen Traktoren-Exporteur solche Maschinen anzukaufen. Dabei stellte er schnell fest, dass die Traktoren je nach Region in unterschiedlichem Zustand waren. Gebrauchtmaschinen aus Zeeland waren in einem deutlich besseren Zustand und eher für den Verkauf innerhalb Dänemarks geeignet, während in der Region Jütland günstige Exportmaschinen angekauft werden konnten.
„Wir haben mit den Jahren tausende Maschinen in den Export verkauft, oft im Paket zu zehn oder mehr Maschinen“, berichtet Ole Lauridsen. „Jedes Jahr legte ich über 100 000 km zurück, um die dänischen Landmaschinenhändler abzufahren.“ Neben den gebrauchten „Laden­hütern“ bekam er auch immer wieder Teile angeboten, die ebenfalls angekauft und exportiert wurden. „Wir haben dann schließlich angefangen, Schlepper zu zerlegen und die Teile einzeln zu verkaufen. Innerhalb von anderthalb Jahren konnten wir uns einen großen Kundenstamm aufbauen,“ so Lauridsen.
Heute lagern vor allem Teile von Traktoren der Marken Case IH, New Holland, Massey Ferguson, John Deere, Claas und Valtra in den Hallen in Viborg. Neben dem heimischen Markt werden die Teile in aller Herren Länder...

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