Zwar wurden die McHale-Kreiselheuer in den vergangenen Jahren bereits hier und da gesichtet, doch erst jetzt gibt es grünes Licht für die Baureihe. Nach Ballenwicklern, Pressen, Mähwerken und Schwadern hat McHale mit dem ProPel das Programm für die Grünfutterernte komplett. Während zu Beginn auch eine Variante mit vier Kreiseln getestet wurde, konzentriert sich das fertige Programm jetzt eher auf die größeren Arbeitsbreiten.
Den Einstieg bildet der ProPel M6-770. Die Typenbezeichnung gibt dabei die Konfiguration des Kreiselheuers wieder: „M“ steht für mounted (angebaut), „6“ für die Kreiselanzahl und „770“ gibt die Arbeitsbreite in Zentimetern an.
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Die Frage gilt nicht im übertragenen, sondern im wörtlichen Sinne. Die Antwort: Am Zinken! Denn McHale hat sich für eine Hakenzinken-Variante entschieden. Die geraden Zinkenarme und der große Kreiseldurchmesser von 1,54 m erinnern dabei durchaus an die bekannte Technik aus den Niederlanden. Aber spätestens bei der hydraulisch einschwenkbaren, serienmäßigen Randstreubegrenzung zeigt sich, dass die Iren sich auch eigene Gedankten gemacht haben. Sowohl bei der angebauten als auch bei der gezogenen Variante finden sich viele schöne Detaillösungen und die großzügige Verwendung von Metall. Beim Anbaubock bietet McHale zwei Positionen für den Oberlenker. Bei der angebauten Maschine verhindern zwei Stabilisatoren ein Pendeln der angehobenen Maschine und auf der Straße.
Beim aufgesattelten T8, den wir beim Fahrbericht ebenfalls kurz unter die Lupe nehmen konnten, sind die Unterlenkerkoppelpunkte vor dem Drehpunkt angeordnet, was ein Plus bei der Wendigkeit bringt. Außerdem sollen Gewichte an der Deichsel negative Stützlasten bei ausgeklapptem, angehobenem Wender vermeiden. Kunststoffstreifen an den entsprechenden Stellen verhindern Lackschäden beim Klappen der Maschine — schön.
Klingt, als wäre an alles gedacht? Nicht ganz. Kehren wir dazu zur angebauten Maschine zurück: So gibt es hier leider keine Parkposition für das Beleuchtungskabel und die Leitungen der beiden dw-Hydraulikanschlüsse. Die Schläuche sind mit Kabelbindern gekennzeichnet, allerdings gibt es keinen Aufkleber, der die Funktionen zuordnet. Laut McHale sollen beide Punkte aber in Kürze behoben sein. Angetrieben wird der Wender über eine Walterscheid-Gelenkwelle mit einer Freilaufkupplung, die den Antriebsstrang vor Überlast schützt.
Der Rahmen des Heuwender McHale ProPel M6-770
Der Hauptrahmen des angebauten ProPel ist massiv konstruiert. Für die Unterlenker sind Koppelpunkte der Kategorie III montiert. Der obere Drehpunkt am Anbaubock, der dem Wender im abgesenkten Zustand ein Nachlaufen bei Kurven erlaubt, ist von zwei Nylon-Verschleißplatten eingefasst, die das Lackkleid schonen.
Unter jedem Kreisel läuft ein Rad der Dimension 16x6,50-8. Durch Umstecken eines Bolzens mit Klappstecker kann jedes Rad in fünf verschiedenen Positionen arretiert werden. Alle Räder sind mit einem stabilen Wickelschutz aus 5 mm starkem Blech versehen, welcher ein Aufwickeln von langen Halmen verhindert. Die Räder bzw. Kreisel konnten bei unserem Einsatz auf unebener Fläche gut der Bodenkontur folgen.
Das Einstellen des Wenders — der vorderste Zinken sollte an seinem tiefsten Punkt rund 2,5 cm über dem Boden arbeiten — ist einfach über die Unterlenker bzw. Verdrehen des Oberlenkers möglich. Beim gezogenen T8 übernimmt eine Kurbel vorne am Rahmen die Einstellung des Oberlenkers.
Die drehenden Teile
Wer schon einmal einen Zettwender zerlegen musste (hoffentlich erst nach vielen 100 ha), der wird sich über das McHale-Design freuen. Es ist erkennbar, dass Wartungs- und Reparaturarbeiten so einfach wie möglich gehalten werden sollten. Jedes der Rahmengelenke ist auf der einen Seite mit einer doppelten Gabelaufnahme versehen, die auf der anderen Seite in eine entsprechende Einzelbuchse greift. Messingbuchsen und abschmierbare Bolzen sollen die Lebensdauer erhöhen. Der kastenförmige Stahl-Hauptrahmen ist in die Drehgelenke aus Guss eingeschoben und über V-förmige Ausschnitte möglichst großflächig damit verschweißt.
Die Kreiselgetriebe sind baugleich. Auch die der äußeren Kreisel, die mit einer Abdeckung für die Durchführung der Antriebswelle versehen sind. Das soll auch den Händlern das Ersatzteilwesen vereinfachen. Der eigentliche Antriebsstrang basiert auf klassischen Kreuzgelenken an jedem Gelenk.
Die Kreisel selbst sind mit sieben Zinkenarmen ausgestattet, die je mit zwei Schrauben befestigt sind. Wie eingangs erwähnt, setzt McHale beim ProPel auf Hakenzinken. Allerdings kann die Position der Zinken nicht verstellt werden. Außerdem fehlt eine Verlustsicherung bei Zinkenbruch — kein großes Problem für Presse oder Ladewagen, für einen nachfolgenden Häcksler dagegen schon.
Bedienung und Einsatz
Wir konnten den ProPel auf einigen zum Teil sehr unebenen Flächen im zweiten Schnitt einsetzen — die Maschine erledigte die Arbeit ohne viel Aufhebens. Jeder Kreisel kann sich bei der Arbeit um ± 5° der Bodenkontur anpassen, und die Zinken erfassten das Futter sauber. Bei der Außenrunde sorgt das hydraulisch einschwenkbare Schwadtuch auf der rechten Seite dafür, dass kein Futter über die Grenze geschleudert wird.
Beim Ausheben der Maschine heben sich auch die äußeren Kreisel schön weit aus, so dass es selbst auf unebenen Flächen nicht zu Bodenkontakt kommt. Und zum Feld- bzw. Wiesenwechsel wird der ProPel für einen stabilen Transport hydraulisch gegen mechanische Anschläge geklappt.
Weitere Details
Der M6 bietet Platz für zwei Ersatzräder, beim T8 sogar für drei.
Die Lackqualität machte einen hervorragenden Eindruck.
Der Listenpreis für den angebauten ProPel M6-770 mit sechs Kreiseln startet bei 22.000 Euro ohne MwSt.
Fazit
Der Einstieg in das Zettwendergeschäft ist McHale mit dem ProPel m6-770 gelungen. Nicht nur der technische Gesamteindruck, sondern auch die Arbeitsqualität überzeugen. Kleinigkeiten wie die Markierung der Hydraulikschläuche oder die Schlauchgarderobe lassen sich schnell beheben. Die fehlende Zinkenbruchsicherung fällt da schon stärker ins Gewicht.
Dafür wird man die durchdachte Konstruktion schätzen, wenn man die Wartung und Reparaturen selbst durchführt. Wenn Sie also auf der Suche nach einem neuen Zettwender sind, ist der McHale ProPel durchaus eine Überlegung wert.