Fahrbericht

JCB Fastrac iCON: Mehr als ein Icon

JCB hat seinen Fastracs eine komplett neue Bedienarmlehne spendiert. Wir konnten das neue iCON-Konzept bereits Probe fahren.

Die Bedienarmlehne ist das Highlight der neuen Fastracs. Zusammen mit neuen Fahrstrategien bietet sie einen echten Fortschritt für die Fahrer. (Bildquelle: Wilmer)

Das neue iCON integriert nicht nur die ISO-Bus- und GPS-Technik, sondern bietet auch eine neue Bedien­oberfläche für den Fahrer. „iCON“ steht dabei für „iConfigure“, sprich das Konfigurieren oder Einstellen des Traktors, „iConnect“ für die Verbindung mit Geräten, z. B. per ISO-Bus, und nicht zuletzt „iControl“ für die neue Getriebebedienung.
(Quelle: Redaktion profi)

Traktor JCB Fastrac: Neue Bedienstrategien

Statt des Displays in der B-Säule hat der Fastrac jetzt eine große Bedienarmlehne samt 12 Zoll Touchscreen. In dem Bildschirm gibt es fünf Hauptseiten, zwischen denen man durch seitliches Wischen wechseln kann. Während wir die große Traktor-­Silhouette im Grundbildschirm etwas überflüssig finden, sind die Seiten mit den erweiterten Informationen, dem Kameraeingang sowie dem ISO-Bus UT und dem GPS auf den ersten Blick sehr gelungen.
Auch wenn das Wischen bei den Vorserienmaschinen manchmal noch etwas stockte, schien die Menüführung top. Durch einen Tipp z. B. auf die Hubwerksanzeige gelangt man direkt in die entsprechenden Einstellungen. Hinzu kommt, dass verschiedenste Profile für Fahrer und Maschinen angelegt und gespeichert werden können. Außerdem wird man auch bei jedem Motor-Neustart gefragt, ob die letzten Einstellungen übernommen werden sollen.
Das erinnert genauso an den süddeutschen Traktorhersteller (von dem JCB bekanntlich auch das stufenlose Vario-Getriebe bezieht), wie der neue „JCB Pro“-Modus. Während im bekannten „JCB Classic“-Modus die Übersetzung mit einer Fahrhebelbewegung nach links bzw. rechts und der Richtungswechsel nach vorne/hinten erfolgt, wird im „JCB Pro“-Modus mit einem Kick nach links die Wendeschaltung aktiviert, nach vorne/hinten wird man schneller bzw. langsamer. Und der Kick nach rechts hält die aktuelle Geschwindigkeit, die man dann mit der Wippe auf dem neuen Joystick feinfühlig ändern kann. Das hat uns genauso gefallen, wie der problemlose Wechsel zwischen Fahrhebel- und Fahrpedalmodus — top!
Dazu passt sehr gut die neue Fahrstrategie „Smart Transmission Control“, die man per Knopfdruck aktiviert: Jetzt gibt der Fahrer nur noch die Geschwindigkeit vor, den Rest übernimmt die Motor-Getriebe-Steuerung.

Mit Joystick und GPS

Der neue Joystick hat jetzt fünf nummerierte, frei konfigurierbare Tasten. Diese können genauso wie die vier Tasten samt Wippe auf dem zusätzlichen Hydraulikkreuzhebel mit allen möglichen Funktionen belegt werden. Diese Konfiguration geht sehr einfach z. B. per „Drag & Drop“ auf der Einstellungsseite, wo vorhandene Profile ausgewählt, bearbeitet oder neue Profile angelegt werden können. Der Clou dabei: Die vier Steuergerätehebel ändern je nach Ventilbelegung dank LED-Beleuchtung die Farbe — sehr gut!
Ebenfalls einen großen Schritt weiter gekommen ist JCB bei der GPS-Spurführung. Auf dem Dach sitzt dazu jetzt die Smart7-­Antenne von Novatel, die neben dem Korrektursignal TerraStar die Signale von GPS- (USA), Glonass- (Russland), BeiDou- (Indien) sowie Galileo- (Europa) und QZSS-Satelliten (Japan) empfangen kann. Verarbeitet werden die Infos von einem in der Kabine integrierten GPS-Controller, den AgJunction (Kubota) liefert. Somit kann JCB jetzt eine voll integrierte Lösung für Section Control etc. anbieten.

Alles Weitere in Kürze

  • Die Armlehne ist leicht verstellbar. Zusammen mit der modifizierten B-Säule bleiben die 50° Drehwinkel vom Sitz erhalten.
  • Der neue Grammer-Sitz hat Ledereinsätze und ist sowohl beheiz- als auch belüftbar.
  • Auch die Klimaautomatik ist neu, mit Licht­sensor und Bedienung in der Armlehne.
  • Das Terminal kann auch mit einem Tastenfeld auf der Armlehne bedient werden.
  • Das Armaturenbrett besteht jetzt aus einem 7 Zoll LCD-Farbdisplay.
  • Die elektronische Parkbremse wird automatisch beim Sitzverlassen angezogen, löst beim Losfahren aber nicht automatisch.
  • Es gibt besser erreichbare Türöffner, zudem sollen Rahmen und Glas besser abdichten.
  • Der ISO-Bus erfüllt die Klasse 2, Klasse 3 mit TIM soll später folgen.

Fazit

Auch wenn man es äußerlich kaum sieht — mit dem iCON ist JCB bei der Bedienung des Fastracs einen großen Schritt vorangekommen. Gut, dass das System künftig für alle Modelle verfügbar ist, auch wenn JCB dafür einen Preisaufschlag von rund 3,5 % verlangen will. Wir freuen uns schon auf einen ausführlichen Test mit dem flotten Engländer.

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