Elektronik

Automatische Funktionen: TIM macht den Anfang

Das Anbaugerät steuert den Traktor: Immer mehr Anwendungen kommen auf den Markt. Die Lösungen bilden die Grundlage für autonome Maschinen.

Anhalten — Auswerfen — Fahren: Immer gleiche Abläufe können mit TIM automatisch ablaufen. (Bildquelle: Holtmann)

Eines der ersten Anwendungsfelder von TIM: Der Ladewagen regelt die Geschwindigkeit des Traktors. Ungleichmäßige Schwade werden optimal ausgeregelt — morgens um acht genauso gut und gleichmäßig wie abends um zehn. Eine erhebliche Entlastung für den Fahrer und ein Plus in Sachen Produktivität.

Langer Weg in die Praxis

Seit diesen ersten Ansätzen hat sich einiges getan. Mittlerweile ist TIM in der Lage, auf verschiedenste Funktionen des Traktors zuzugreifen:
  • Anhalten — Das Anbaugerät kann den Schlepper stoppen, zum Beispiel, um eine Verstopfung zu verhindern oder wenn es im Rahmen des Arbeitsprozesses sein muss.
  • Fahrgeschwindigkeit — Anhand der Auslastung gibt das Anbaugerät die Geschwindigkeit vor. Der Fahrer kann einen Regelbereich definieren, um zum Beispiel nicht zu schnell zu werden.
  • Hydraulikfunktionen — Das Ansteuern von mehreren Steuergeräten ist möglich, um Funktionen des Anbaugeräts auszuführen.
  • Hubwerk — Befehle wie Heben und Senken oder eine bestimmte Hubwerkposition werden vom Anbaugerät vorgegeben.
  • Zapfwelle — Auch hier sind mehrere Befehle möglich, etwa um die Zapfwelle ein- und auszuschalten oder die Drehzahl (über die Motordrehzahl) zu regeln.
  • Auch Lenkbefehle können vom Anbau­ gerät gegeben und von einigen Traktoren bereits umgesetzt werden.
Nicht jedes Gerät oder Traktor muss diesen Funktionsumfang vollständig bieten. Gerade auf der Anbaugeräteseite ist der volle Umfang oft nicht nötig. Wenn ein Grubber seine Arbeitstiefe per TIM regeln will, braucht es dazu zum Beispiel keinen Zugriff auf die Zapfwelle.
Anders sieht es bei den Traktoren aus. Je größer hier der Funktionsumfang, desto vielseitiger sind die Zugmaschinen mit verschiedenen TIM-Geräten einsetzbar. Einen Überblick über alle in der AEF-Isobus-Daten­bank gelisteten Maschinen mit TIM-Funktio­nalität gibt unsere Tabelle. Dort finden Sie auch den aktuellen Funktionsumfang. Vor allem bei aktuellen Maschinen und Traktoren kann dieser durch Softwareupdates gegebenenfalls noch steigen. Bei einer Neuanschaffung kann sich ein Blick in die Datenbank lohnen. Für Landwirte ist dies kostenlos.

Übergreifende Sicherheit

Weil es sich bei TIM um eine produkt- und herstellerübergreifende Lösung handelt, profitieren sowohl die Hersteller von Traktoren als auch von Landmaschinen von diesem Standard. In der ISO 11783 ist genau definiert, wie die Maschinen zu programmieren sind, um miteinander zu kommunizieren. Wie bei kaum einem anderen Aspekt in der aktuellen Landtechnik spielt die Sicherheit bei TIM eine Rolle. Denn es darf nicht sein, dass sich z. B. ein Traktor bereits in Bewegung setzt, sobald ein Anbaugerät über den ISO-Bus-Stecker gekoppelt wird.
Deshalb hat die AEF das Projektteam „Isobus-Automation“ eingerichtet, welche die Standards definiert und in standardisierten Zertifizierungsverfahren überprüft. Bleiben die Verfahren ohne Beanstandungen, erfolgt ein Eintrag in die AEF-Isobus-Datenbank.
Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind vor dem Start der Arbeit mit TIM einige Einstellungen nötig. Am Beispiel eines Deutz-Fahr-Traktors mit einer Krone-Rundballenpresse sieht das so aus: Im Traktor-Terminal wird das Steuergerät bestimmt, das die Heckklappe öffnet. Anschließend wird dieser Vorgang einmal durchgeführt, um das System anzulernen. Diese Kalibrierung ist dann nötig, wenn der Traktor und die Presse neu zusammengekoppelt wurden....

Mehr zu dem Thema

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.