Elektronik

Fahrbericht TIM mit Deutz-Fahr und Krone: Der Fahrer lenkt, TIM denkt

Deutz-Fahr, Krone, Rundballen und TIM: Die Presse übernimmt die Hoheit über den Traktor. Für den Schlepperfahrer bleibt dennoch etwas zu denken und zu tun.

Deutz-Fahr und Krone-Presse

Ein Ballen wie der andere — wenn die Presse den Traktor über TIM steuert, kann der Fahrer sich auf das Lenken und die Reihenfolge der Schwade konzentrieren. (Bildquelle: Holtmann)

Gut zu wissen

- TIM in den Rundballenpressen von Krone- und Deutz-Fahr-Traktoren steuert das Anhalten, das Binden und den ­Auswurf.
- Die Maschinen sind dafür ­AEF-zertifiziert.
- Für den Fahrer bedeutet TIM einen enormen Komfortgewinn.
- Beim Binden und Auswerfen wird Zeit gespart, das erhöht die ­Leistung.
Die Rundballenpresse ist schon eine geniale Maschine. Doch trotz einer umfassenden Elektronifizierung sind für jeden Ballen ein Tritt auf die Kupplung und die Bremse nötig sowie zwei Betätigungen des Steuerventils für die Heckklappe. Besser dran sind Fahrer mit einem stufenlosen Schlepper. Dennoch erfordert die Arbeit bei rund 500 Ballen am Tag, die solche Maschinen schaffen können, höchste Konzentration.

Die Grundintelligenz

Die Elektronik-Entwickler haben sich deshalb Gedanken gemacht, wie sie diese Arbeit erleichtern können. Über die Sensoren der Ballengröße wird die Dichte für beide Seiten ermittelt und als Richtungsanzeige im Terminal angezeigt. Auf diese Weise sieht der Fahrer, ob er besser mittig, leicht nach links oder nach rechts versetzt fahren soll. Den Füllgrad oder die aktuelle Größe des Ballens kann er ebenso am Terminal ablesen wie die Zahl der bereits gepressten Ballen. Die Klappenstellung und -verriegelung werden ebenfalls elektronisch überwacht. Doch am Ende braucht es vom ersten bis zum letzten Ballen die volle Konzentration, um eine hohe Leistung zu erreichen und Fehler auszuschließen.

TIM ist die hohe Schule

Während die Einführung von ISO-Bus-­Steuerungen bei Rundballenpressen vor etwa zehn Jahren den Fahrern nur bedingt Vorteile brachte, hatten die Hersteller ganz andere Möglichkeiten. Eine davon ist das TIM und steht für „Tractor Implement Management“. Damit kann ein Anbaugerät bestimmte Funktionen des Traktors steuern, wie die Fahrgeschwindigkeit, die Zapfwellen, die Hubwerke oder die Steuerventile. Das setzt ein stufenloses Getriebe und elektronische Steuergeräte voraus.
Weil es sich beim TIM um eine produkt- und herstellerübergreifende Lösung handelt, profitieren sowohl die Hersteller von Traktoren als auch von Landmaschinen von diesem Standard. In der ISO 11783 ist genau definiert, wie die Maschinen zu programmieren sind, um miteinander zu kommunizieren. Wie bei kaum einem anderen Aspekt in der aktuellen Landtechnik spielt die Sicherheit beim TIM eine übergeordnete Rolle. Denn es darf nicht sein, dass sich z. B. ein Traktor bereits in Bewegung setzt, sobald ein Anbaugerät über den ISO-Bus-Stecker gekoppelt wird.

Zertifizierung ist wichtig

Deshalb hat die eine internationale Vereinigung von Landtechnikunternehmen „AEF“ (Agricultural Industry Electronics Foundation), das Projektteam „Isobus-Automation“ eingerichtet. Diese Organisation definiert die Standards und überprüft diese. Etwa zeitgleich, aber unabhängig voneinander, ließen Deutz-Fahr und Krone einige...

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