Management

Teilflächenspezifisch grubbern: Mal flach, mal tief: Was bringts?

Die Innovation Farm im österreichischen Wieselburg hat untersucht, wo die Vor- und Nachteile beim Grubbern nach Applikationskarte liegen?

In dem Versuch wurden Auswirkungen auf die Flächenleistung und den Kraftstoffbedarf durch eine variable Arbeitstiefe untersucht. (Bildquelle: Krippl)

Stark gestiegene Kraftstoffpreise fordern mehr Effizienz. Ein Ansatz: Die Grundbodenbearbeitung teil­flächenspezifisch in der Tiefe zu variieren: „Stets so flach wie möglich, aber dennoch so tief wie nötig“ ist hierbei die Maxime. Mit Unterstützung von Lemken legte die Innovation Farm im vergangenen Sommer hierzu Versuche an.
Genutzt wurde ein dreibalkiger Karat 9/400 KA mit 4 m Arbeitsbreite samt iQblue connect (profi 1/2021). In dieser Kombination kann der Grubber nach Applikationskarten in unterschiedlichen Tiefen arbeiten. Informationen zu iQblue connect finden Sie im Kasten auf der rechten Seite. In einem zweiten Versuch untersuchte die Innovation Farm das System an einem Pflug, worüber wir auf der nächsten Seite berichten.

Teilflächenspezifisch grubbern: Technische Grundlagen

Beim eingesetzten Karat mit Aufsattelachse wird die Arbeitstiefe über vordere Stütz­räder, die Walze und die Deichsel eingestellt. Zur Höheneinstellung der Deichsel muss man das Hubwerk individuell anpassen. Um die Ist-Werte an der Maschine abzugreifen, ist ein Winkelsensor an der Walze notwendig und im Feld zu kalibrieren. Hierfür müssen nacheinander zwei Arbeitstiefen angefahren, gemessen und als Referenz­werte im Terminal eingegeben werden. Nach dieser Kalibrierung gleicht iQblue connect permanent die Soll-Werte der Applikationskarte mit den Ist-Werten an der Maschine ab.

Steuerung durch TIM

Die Steuerung erfolgt über den ISO-Bus-Baustein TIM (Tractor Implement Management). TIM basiert auf der ISO-Bus Klasse III, dem aktuell höchsten ISO-Bus-Standard. Um diese Funktion zu nutzen, müssen Traktor, Terminal und das Gerät TIM-zertifiziert sein. Eine Auflistung der zertifizierten Geräte und Maschinen finden Sie in der AEF-Datenbank im Internet unter aef-isobus-database.org. Aber Achtung: Die Zertifizierungen können unterschiedliche Funktionen beinhalten: Manche Traktoren können z. B. das Hubwerk über TIM ansteuern — für die Karat-Steuerung notwendig — andere nicht. Zusätzlich zu den genannten Komponenten und Zer­tifizierungen muss ein GNSS-System zur Verfügung stehen; vornehmlich mit RTK-Genauigkeit.
Die Innovation Farm nutzte für den Versuch einen Deutz-Fahr 8280 TTV mit 268 PS, der den notwendigen Kriterien entsprach. Für die Bedienung kam ein CCI1200-Terminal zum Einsatz. Die Handhabung beschrieb das Team als „intuitiv“ und „technisch einwandfrei“.

Teilflächen erkunden

Für das Erstellen von Applikationskarten zur Bodenbearbeitung gibt es zahlreiche Ansätze: Zum Beispiel können Satelliten-, Sensor- oder Ertragskartierungen zugrunde gelegt werden. Alternativ eignen sich Zugkraft- oder Kraftstoffmessungen.
Auf dieses Verfahren stützt die Innovation Farm ihre Messergebnisse. Beim Stoppelsturz mit...

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