Praxistest

Pflug Lemken Juwel 8i: Pflügen mit i

Den Juwel 8 liefert Lemken auch als 8i in einer ISO-Bus-Variante. Wir haben in einem Kurztest herausgefunden, was das i kann.

Dass sehr viel Elektronik im Juwel 8i steckt, wird nicht auf den ersten Blick deutlich. Damit wird schnelles Einstellen möglich, wie hier „das auf die Spitzen stellen“ zum Aufbrechen des flachen Bearbeitungshorizontes. (Bildquelle: Tovornik)

Bei Einführung der Juwel-Baureihe im Jahr 2010 hielten erstmals elektronische Bauteile Einzug in Lemken-Pflüge (profi 5/2011). Los ging es mit dem Drehwinkelsensor, der eine Verstellung der Seitenneigung ohne Anschläge erlaubte. Einen Schritt weiter ging das bereits ISO-Bus-fähige Turn Con­trol Pro im Juwel 8TCP. Es erlaubt neben vielen Einstellungen auf Knopfdruck auch das automatische Begradigen der Furche mit GPS-Unterstützung.
Mit der i-Ausstattung der Juwel 8-Pflüge hat Lemken das System weiter­ent­wickelt. Zu den auffälligen Merkmalen gehören das einfachere Arbeiten mit Voreinstellungen sowie die Weiter­entwicklung der GPS-Steue­rung. Diese kommt mit einer Ein­schränkung — doch dazu später mehr. Der Juwel 8i stand uns im Herbst für einige Tage zum Testen zur Verfügung.

Pflug Lemken Juwel 8i: Hardware fast identisch

Den Juwel 8 gibt es in der i-Variante mit ISO-Bus und 140 x 140 mm Rahmenrohr-Querschnitt bei 10 mm Materialstärke. Er basiert auf dem Juwel 8MV mit 85 cm Rahmenhöhe und 1 m Körperabstand. In der Standardausstattung beträgt die Rahmenhöhe 80 cm, die 5 cm mehr sind mit 86 Euro Aufpreis pro Körperpaar verbunden. Der Pflug ist vier-, fünf- und sechsfurchig lieferbar. Innerhalb der Juwel-Baureihe sind weitere Querschnitte und Abstände möglich, dann jedoch ohne ISO-Bus.
In der Einstiegsvariante umfasst die ISO-Bus-Ausstattung die elek­tronische Einstellung der Vorderfurchen- und Arbeitsbreite sowie der Neigung. Die Tiefeneinstellung des Stützrades ist auf Wunsch über das Terminal möglich (Aufpreis 1 220 Euro). Auch der am Testpflug montierte Flex Pack (14 110 Euro) ist in die Steuerung integriert. Bei der Onland-Variante OF (3 488 Euro) ist statt der Spindel für die Zugpunktverstellung auch hier ein Zylinder integriert. Das Pflügen in der Furche bleibt möglich.
Das elektronische Herz des Juwel 8i schlägt an zwei Stellen. Zum einen ist unter einer schwarzen Abdeckung rechts am Turm der ISO-Bus-Jobrechner verbaut. Am Rahmen gibt es außerdem eine Steuer­einheit für Sensoren und Aktoren. Diese ermöglichen die Steuerung per Tastendruck. Für die Umsetzung der Befehle sind verschiedene an Rahmen und Turm montierte Hydraulikventile zuständig. Die Verlegung wirkt noch etwas unaufgeräumt, die Anordnung und Abdeckung will Lemken im Zuge der Serienfertigung aber noch anpassen.

Einfacher Anbau des Lemken Juwel 8i dank Parkposition

Die ersten Aha-Momente erlebt der Landwirt beim Anbau des Pfluges. Hat der Vorbenutzer die Parkposition im Terminal angewählt, fällt auf, dass die Unterlenkerkoppelpunkte der Kategorie III parallel zum Boden verlaufen — das kennt man in der Praxis meist anders.
Nach dem dadurch sehr einfachen Koppeln geht es an die Hydraulik. Hier folgt Moment Nummer zwei: Trotz der vielen Funktionen reicht es aus, drei LS-Stecker zu kuppeln. Das geht einfach und schnell, wenn die Anschlüsse passen — leider schlepperseitig noch nicht selbstverständlich. Daneben darf der ISO-Bus-Stecker nicht fehlen. Bei Bedarf noch den Stecker für die Beleuchtung (948 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) anschließen — fertig.
Kurz zum vorgespannten Traktor: Für den fünffurchigen Juwel 8i reichen 150 PS unter vielen Bedingungen theoretisch aus. Schlepper dieser Klasse kommen aber auch aufgrund des FlexPack an ihre Grenzen. Der Packer trägt zum Gewicht des Pfluges mit über 500 kg deutlich merkbar bei. Bei dem von uns eingesetzten John Deere 6150 R waren mindestens 2,2 t Frontballast nötig. Traktoren ab 180 bis 200 PS passen besser zu diesem Pflug.
Für die Bedienung in der Kabine gibt es die übliche ISO-Bus-Wahl: Wenn der Schlepper über ein ISO-Bus-Terminal verfügt, kann dieses mit dem Pflug belegt werden, alternative Displays können natürlich auch genutzt werden. Wir konnten den Pflug mit einem Müller Touch 800 sowie einem CCI 1200 problemlos bedienen.
Im Vergleich zum Vorgänger hat Lemken die Benutzeroberfläche an seine Bedienphilosophie angepasst. Die Ausgangs­ansicht bietet einen guten Überblick über die aktuell gewählten Einstellungen...

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