Fahrbericht

Pöttinger Aerosem 5002 FDD mit Lion 503 C: Aufgelöst und klappbar

Mit neuem Fronttank, klappbarer Kreiselegge und „Dual-Disc“-Säschiene will Pöttinger bei der „aufgelösten“ Bestellung wieder mitreden. Wir haben die 5 m breite Kombination eingesetzt.

Sämaschine

Den Fronttank der Aerosem FDD bekommt man mit 1 700 und 2300 l Inhalt (hier die große Version). (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Der neue Aerosem-Fronttank fasst 1 700 oder 2 300 l und verfügt über ein oder zwei Dosiergeräte.
- Der Saatgutverteiler ist auf der klappbaren Doppelscheibenschar-Säschiene montiert.
- Die Kreiselegge Lion 503 C mit fixer Übersetzung gibt Pöttinger für Schlepper bis 320 PS frei.
- Dank integrierter Kreiseleggen-Klappung und Parallelogramm-Anlenkung der Säschare ist die Bauweise im Heck recht kompakt.
Aerosem 5002 FDD heißt die neue 5 m breite Front-Heck-Kombination mit Dual-Disc-Doppelscheibenscharen. Und passend für die neue Säschiene hat Pöttinger mit der Lion 503 C auch bei der Kreiselegge vieles neu entwickelt.

Fronttank der Aerosem: Bis 2 300 l Inhalt…

Den Fronttank gibt es mit 1 700 l Inhalt oder wie von uns eingesetzt mit 2 300 l (Aufpreis gut 1 200 Euro). Beide Behälter sind auf Wunsch mit mittig geteiltem Tank und zwei Dosier­aggregaten lieferbar (Aufpreis rund 1 200 Euro), um über das gleiche Schar zwei verschiedene Saatgüter bzw. Saatgut und Dünger gleichzeitig abzulegen.
Um hohe Saatgut- und Düngermengen sicher bis nach hinten zum Verteiler und zur Säschiene zu fördern, ist der Behälter als Drucktank ausgeführt. Dafür musste Pöttinger den Tank und das bekannte, elektrisch angetriebene Dosieraggregat abdichten. Statt der beiden Manometer in der Vorserie wird zum Serienstart ein Druckdifferenzsensor vor Druckverlust warnen.
Nach Herunterklappen der Trittstufen sind Tank (mit praktischem Zentralverschluss) und Dosierung sehr gut zugänglich, was das Abdrehen komfortabel gestaltet. Waage (150 Euro Aufpreis) und Abdrehsack sind in einer Werkzeugbox prima untergebracht. Leider ist der Absperrschieber zwischen Trichter und Dosierung der Druckabdichtung zum Opfer gefallen — ein Wechsel des Zellenrads ist bei vollem Saattank damit nicht mehr möglich. Die Zellenräder selbst wurden nicht geändert.

…und mit Reifenpacker

Der Fronttank kann für gut 2 900 Euro Aufpreis mit einem nachlaufgelenkten Reifenpacker ausgestattet werden. Das entlastet die Schleppervorderachse. Aber bei vollem 2 300-l-Tank kommt schnell ein Gesamtgewicht von 3,5 t zusammen, das von den vier AS-Rädern der Größe 10.0/75-15.3 bei sehr leichtem Boden kaum noch abgestützt werden kann. Da muss das Fronthubwerk des Schleppers helfen.
Andererseits sind bei kleinem Tank, wenig Saatgut und/oder schwerem Boden Gewichte von 1,5 bis 2 t vielleicht nicht genug. Darum bietet Pöttinger elf Zusatzgewichte mit zusammen 275 kg an, die in das Tragrohr geschoben werden. Über 1 400 Euro Aufpreis sind dafür allerdings happig.

Verbindung für Saat, Öl und Elektronik

Ein hydraulisch angetriebenes Gebläse (Ölbedarf 35 l/min) fördert das Saatgut nach hinten. Den entsprechenden Ölanschluss vorne bieten die meisten Traktoren. Der drucklose Rücklauf war bei unserem Testgespann von hinten nach vorne verlegt, ebenso das ISO-Bus- und ein Steuer­kabel. Dazu kommt noch der dicke Saatgutschlauch. Zur aufgeräumten Verlegung liefert Pöttinger eine verstellbare Halterung serienmäßig mit. Für mehr Komfort beim Koppeln verlegt man am besten einen Rücklauf fest nach vorne zum Fronthubwerk und installiert hier auch gleich eine ISO-Bus-Anschlussdose.

Pöttinger: Neue Dual-Disc-Säschiene

Die Bestellkombination...

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