Gut zu wissen
- Die Aerosem VT 5000 DD arbeitet bei Kreiselegge, Saatgut-Dosierung, -Förderung und -Einbettung mit bekannten Komponenten.
- Der vorne platzierte 2 800-l-Drucktank lässt sich prima befüllen.
- Die dreifach geteilte Rillenpackerwalze führt sowohl die zweigeteilte Kreiselegge als auch die dreigeteilte Säschiene.
Die pneumatischen Aerosem-Drillmaschinen gab es bisher nur als Aufbauvariante für die Kreiselegge (profi 6/2016) bzw. mit Fronttank (profi 12/2020). Doch bei größeren Arbeitsbreiten ist die zulässige Hinterachslast des Schleppers auf der Straße schnell im kritischen Bereich. Auch bei feuchten Bodenbedingungen am Vorgewende sind hohe Achslasten ein Nachteil.
Da liegt es nahe, die Bestellung mit Kreiselegge und Drillmaschine auf eigene Räder zu stellen. Bei Pöttinger heißt die Lösung Aerosem VT 5000 DD („V“ steht für geklappt, „T“ für gezogen, „5000“ für 5 m Arbeitsbreite und „DD“ für Dual Disc).
Pöttinger-Bestellkombination Aerosem VT 5000 DD: Bekanntes und Neues
Bei der Entwicklung der Aerosem VT — wir haben eine Vorserienmaschine eingesetzt - hat Pöttinger natürlich „das Rad nicht komplett neu erfunden“. Viele Baugruppen kennen wir:
- Die Kreiselegge entspricht 1:1 der Lion 503 C für Schlepper bis 320 PS.
- Die Dosiertechnik ist auch für Dünger geeignet und daher abgedichtet.
- Der IDS-Saatgutverteiler ist hinter dem Tank angeordnet. Zum Serienstart Anfang 2022 ist auch Section-Control verfügbar.
- Dual Disc heißen die einfach über Gummipuffer angelenkten Doppelscheibenschare in Offset-Stellung mit Druckrolle.
Neu konstruiert hat Pöttinger das Chassis mit Deichsel, den Saatgutbehälter, die Anlenkungen von Kreiselegge, Packerwalze und Säschiene sowie die Packerwalze selbst. Gekoppelt wird die Maschine in den Kat. III-Unterlenkern. Für den mechanischen Stützfuß unter der Deichsel mit schön breiter Aufstandsfläche muss man sich zum Bolzenumstecken auf die Knie begeben.
Praxisgerecht ist die einfache Schlauchgarderobe. Der Aufkleber zur Zuordnung der farbig gekennzeichneten Ölschläuche befindet sich aus optischen Gründen jedoch leider hinter der Gebläsehaube. Sehr gut gefallen hat uns die U-förmige Unterlenkerschiene (keine Kollision mit der Gelenkwelle) und der weit nach hinten versetzte Deichseldrehpunkt für enge Wendemanöver.
Rillenpackerwalze als Fahrwerk
Die Aerosem VT stützt sich auf einer Rillenpackerwalze ab — beim Transport auf den sechs mittleren, gebremsten (5 300 Euro Aufpreis) Rädern, im Feld auf allen zehn.
Die Räder sind mit Spezialreifen der Größe 400/50 R 15.5 von Vredestein bereift — ihr mit 80 cm großer Durchmesser sorgt für einen geringen Rollwiderstand. Jeder Reifen hat vier Profilringe zur gezielten Vorverdichtung der Saatreihen. Zwischen den Ringen sind Abstreifer montiert.
Weil die Kreiselegge zwei- und die Walze mit Säschiene dreifach geklappt wird, hat sich Pöttinger hier eine ausgeklügelte Anlenkung einfallen lassen. Sie erlaubt
- die hydraulische Einstellung der Kreiseleggen-Arbeitstiefe, die nach Kalibrieren sogar in cm im Terminal angezeigt wird,
- eine Bodenanpassung der...
Gut zu wissen
- Die Aerosem VT 5000 DD arbeitet bei Kreiselegge, Saatgut-Dosierung, -Förderung und -Einbettung mit bekannten Komponenten.
- Der vorne platzierte 2 800-l-Drucktank lässt sich prima befüllen.
- Die dreifach geteilte Rillenpackerwalze führt sowohl die zweigeteilte Kreiselegge als auch die dreigeteilte Säschiene.
Die pneumatischen Aerosem-Drillmaschinen gab es bisher nur als Aufbauvariante für die Kreiselegge (profi 6/2016) bzw. mit Fronttank (profi 12/2020). Doch bei größeren Arbeitsbreiten ist die zulässige Hinterachslast des Schleppers auf der Straße schnell im kritischen Bereich. Auch bei feuchten Bodenbedingungen am Vorgewende sind hohe Achslasten ein Nachteil.
Da liegt es nahe, die Bestellung mit Kreiselegge und Drillmaschine auf eigene Räder zu stellen. Bei Pöttinger heißt die Lösung Aerosem VT 5000 DD („V“ steht für geklappt, „T“ für gezogen, „5000“ für 5 m Arbeitsbreite und „DD“ für Dual Disc).
Pöttinger-Bestellkombination Aerosem VT 5000 DD: Bekanntes und Neues
Bei der Entwicklung der Aerosem VT — wir haben eine Vorserienmaschine eingesetzt - hat Pöttinger natürlich „das Rad nicht komplett neu erfunden“. Viele Baugruppen kennen wir:
- Die Kreiselegge entspricht 1:1 der Lion 503 C für Schlepper bis 320 PS.
- Die Dosiertechnik ist auch für Dünger geeignet und daher abgedichtet.
- Der IDS-Saatgutverteiler ist hinter dem Tank angeordnet. Zum Serienstart Anfang 2022 ist auch Section-Control verfügbar.
- Dual Disc heißen die einfach über Gummipuffer angelenkten Doppelscheibenschare in Offset-Stellung mit Druckrolle.
Neu konstruiert hat Pöttinger das Chassis mit Deichsel, den Saatgutbehälter, die Anlenkungen von Kreiselegge, Packerwalze und Säschiene sowie die Packerwalze selbst. Gekoppelt wird die Maschine in den Kat. III-Unterlenkern. Für den mechanischen Stützfuß unter der Deichsel mit schön breiter Aufstandsfläche muss man sich zum Bolzenumstecken auf die Knie begeben.
Praxisgerecht ist die einfache Schlauchgarderobe. Der Aufkleber zur Zuordnung der farbig gekennzeichneten Ölschläuche befindet sich aus optischen Gründen jedoch leider hinter der Gebläsehaube. Sehr gut gefallen hat uns die U-förmige Unterlenkerschiene (keine Kollision mit der Gelenkwelle) und der weit nach hinten versetzte Deichseldrehpunkt für enge Wendemanöver.
Rillenpackerwalze als Fahrwerk
Die Aerosem VT stützt sich auf einer Rillenpackerwalze ab — beim Transport auf den sechs mittleren, gebremsten (5 300 Euro Aufpreis) Rädern, im Feld auf allen zehn.
Die Räder sind mit Spezialreifen der Größe 400/50 R 15.5 von Vredestein bereift — ihr mit 80 cm großer Durchmesser sorgt für einen geringen Rollwiderstand. Jeder Reifen hat vier Profilringe zur gezielten Vorverdichtung der Saatreihen. Zwischen den Ringen sind Abstreifer montiert.
Weil die Kreiselegge zwei- und die Walze mit Säschiene dreifach geklappt wird, hat sich Pöttinger hier eine ausgeklügelte Anlenkung einfallen lassen. Sie erlaubt
- die hydraulische Einstellung der Kreiseleggen-Arbeitstiefe, die nach Kalibrieren sogar in cm im Terminal angezeigt wird,
- eine Bodenanpassung der Kreiseleggenhälften außen bis zu 15 cm nach oben,
- eine gedämpfte Parallelogramm-Verbindung zwischen Kreiselegge und Walze für Laufruhe auch bei schnellerer Fahrt.
2 800 l großer Drucktank
Auf der linken Seite gelangt man über eine Leiter samt Podest zum Saatgutbehälter. Der 2 800 l große Tank ist mittig längsgeteilt, um im Single-Shoot-Verfahren zwei Fruchtarten bzw. Saatgut und Dünger ausbringen zu können. Beide Dosieraggregate fördern unabhängig voneinander in den Luftstrom, der vor dem Verteiler zusammengeführt wird. Eine teilflächenspezifische Aussaat will Pöttinger Anfang 2022 anbieten. Zur Düngerförderung sind Tank und Dosierung abgedichtet, was von einem Differenzdruck-Sensor überwacht wird. Das relativ leise Gebläse mit 35 l/min Ölbedarf sitzt staubgeschützt oben vor dem Saattank hinter einer aufklappbaren Verkleidung.
Dank vorgesetztem Tank ist die Dosierung prima zugänglich. Jedoch muss man immer um die Maschine herumgehen, da beide Dosierer abzudrehen sind. Abdrehen und Einstellen der elektrischen Dosierung erfolgen per Taster neben beiden Dosierern, die Eingabe im Terminal auf dem Schlepper. Eine Smartphone-App oder ein zusätzliches Terminal im Bereich der Dosierung für mehr Abdrehkomfort gibt es noch nicht.
Richtig guter Deckel
Klasse ist der stabile Deckel des Saatgutbehälters. Er wird zentral über einen Hebel druckdicht verschlossen. Zum Öffnen und Schließen braucht es zwar etwas Kraft, eine spezielle Anlenkung sorgt aber dafür, dass der Deckel senkrecht hinter dem Tank in die Parkposition gleitet. So ist er beim Befüllen mit Schnecke, Big Bag oder Lader nicht gefährdet, und auch eine starke Windböe kann ihm nichts anhaben.
Schön, dass der Tank kaum höher als 2 m ist. Hier können sogar Frontlader mit dem Big Bag noch hinlangen. Die Schaufel am Lader sollte für die 1,92 m breite Öffnung nicht breiter als 1,80 m sein. Über je einen Ultraschallsensor pro Tankabteil wird der Abstand zur Saatgutoberfläche gemessen und der Füllgrad im Terminal angezeigt.
Die sechs kleinen Gitter oben im Tank lassen sich erst nach Abschrauben je einer Sicherung öffnen (laut Pöttinger entspricht das den Vorschriften der Maschinenrichtlinie). Verstrebungen und fehlenden Trittstufen erschweren zusätzlich den Einstieg in den Tank.
Einfach angelenkt
Bei der Saatguteinbettung setzt Pöttinger auf die einfach über Gummielemente angelenkten Dual Disc-Doppelscheibenschare. Die Parallelführung bleibt der Universaldrille Terrasem vorbehalten.
Jedes Packerwalzensegment (3 m breit in der Mitte, je 1 m breit außen) ist über ein Konvergenzgestänge zur Konturführung mit der entsprechenden Säschienen-Teilbreite verbunden. Zur Einstellung der Saattiefe wird mit dem mitgelieferten Schlüssel der Endanschlag an allen Aushubzylindern in acht Stufen separat justiert. Der Schardruck von bis zu 60 kg wird hydraulisch über den Gebläse-Ölkreislauf aufgebaut.
Maximal 320 PS
Wir haben die Aerosem VT 5000 DD mit einem Steyr 6240 Absolut (240 PS Nenn- leistung) bei bis zu 12 km/h auf einer ebenen Fläche mit relativ schwerem Boden eingesetzt. Das war unter den gegebenen Bedingungen bei bis zu 6 cm Arbeitstiefe der Kreiselegge kein Problem. Als Mindestleistung empfiehlt Pöttinger 200 PS, maximal ist die Kreiselegge für 320 PS ausgelegt.
Sowohl nach dem Einsatz einer Kurzscheibenegge als auch direkt in den Stoppeln zeigte die Bestellkombination eine gute Arbeitsqualität. Gut gefallen bei der Arbeit hat uns der niedrige Tank, weil er eine recht gute Sicht nach hinten bietet. Und dank des zurückverlegten Deichseldrehpunktes sind — abhängig vom Schlepper — enge Wendemanöver möglich.
Weitere Details
- Die Aerosem VT gibt es zunächst nur mit 5 m Breite. Weitere Arbeitsbreiten sollen folgen.
- Die für beide Seiten getrennt-zentral verstellbare Prallschiene (rund 1 350 Euro Aufpreis) ist laut Pöttinger aufgrund des großen Abstands zwischen Kreiselegge und Packerwalze nicht unbedingt erforderlich.
- Aufgrund der Ringabstände der Rillenpackerwalze ist nur ein Reihenabstand von 12,5 cm möglich. Dank 30 cm Scharschritt soll auch der Einsatz auf klebrigen Böden recht unproblematisch sein.
- Auf der Straße darf die gebremste Aerosem VT nur mit leerem Tank gefahren werden, dann aber mit 40 km/h.
- Serienmäßig hat der Saattank eine Innenbeleuchtung. Optional gibt es für rund 420 Euro zwei LED-Arbeitsleuchten hinten am Tank.
- Für 820 Euro Aufpreis stehen die von der Terrasem bekannten Einzelscharstriegel zur Verfügung. Nach unseren Erfahrungen kann man bei schüttfähigen Böden darauf verzichten.
- Dank ISO-Bus lässt sich die Aerosem VT mit entsprechenden Schlepper-Terminals bedienen. Alternativ bietet Pöttinger mit dem Power Control (gut 1 000 Euro Aufpreis), dem Expert 75 (1 900 Euro) und wie bei unserem Einsatz dem CCI 1200 (4 000 Euro) drei Terminallösungen an, die sich im Bedienkomfort und Funktionsumfang sehr unterscheiden.
- Für die Aerosem VT 5000 DD in Grundausstattung verlangt Pöttinger einen Listenpreis von rund 119 000 Euro. Mit dem eingesetzten Zubehör (ein Paar Spurlockerer, Prallschiene, Striegel, Spuranzeiger, CCI 1200-Terminal etc.) sind knapp 136 000 Euro fällig.
Fazit
Mit der Aerosem VT 5000 DD bietet Pöttinger jetzt auch eine aufgesattelte Kreiseleggen-Drillkombination an — die Achslasten des Schleppers bleiben so auch auf der Straße im zulässigen Bereich. Bei der wendigen Maschine sind bekannte Komponenten wie Kreiselegge, Dosierung und Saatguteinbettung in einem neu entwickelten Chassis mit neuem Saattank und ausgeklügelten Anlenkungen kombiniert.
Bei 119 000 Euro Listenpreis für die Grundausstattung (Preise ohne MwSt.) dürfte die Maschine Hochertragsstandorten vorbehalten bleiben, wo die intensive Saatbettbereitung mit relativ langsamer Fahrgeschwindigkeit sinnvoll ist.