Gut zu wissen
- Vor allem Dreck und Erde führen zu starkem Verschleiß.
- Die Hacktrommel bildet das Herz des Hackers und sollte genau auf Unwucht, Risse oder starke Verschleißspuren geprüft werden.
- In vielen Fällen sind Klingen die wartungsfreundlichere und günstigere Werkzeugvariante.
Energieholz spielt eine zunehmend große Rolle gerade auf landwirtschaftlichen Betrieben. So fördert der Staat im Jahr 2020 beispielsweise die Umrüstung auf eine Hackschnitzelheizung mit bis zu 55 % der Investitionssumme. Gut, denn Holz gibt es genug: Der erhöhte Borkenkäferbefall fordert eine schnelle Abholzung befallener Bestände und somit Schlagkraft beim Hacken. Wer über den Einstieg in das Lohn-Hacken nachdenkt, kann auch auf dem Gebrauchtmarkt fündig werden.
Was will ich häckseln?
Bevor man mit der Suche beginnt, sollte man sich Gedanken über die Einsatzbedingungen machen. Welches Material soll verarbeitet werden? Hierzu gilt es abzuschätzen, ob z. B. viel Stammholz oder Heckenholz bzw. Kronenholz gehäckselt werden soll. Ebenfalls spielt die Härte des Holzes eine Rolle bei der Wahl der Schneidwerkzeuge, dazu später mehr. Ein weiterer Punkt ist die Antriebsleistung. Generell gibt es kranbeschickte, zapfwellengetriebene Holzhacker mit maximalen Einzugshöhen von 40 bis 80 cm. Die erforderliche Mindestleistung variiert dann zwischen 100 und 200 kW. Vor allem beim Häckseln von Stammholz sollte die Antriebsleistung aber über der angegebenen Mindestleistung liegen.
Im Netz sind neben Gebrauchtmaschinen bei Lohnunternehmern oder Landwirten auch aufgearbeitete Maschinen direkt bei den Herstellern oder bei spezialisierten Händlern zu finden. Das Unternehmen Döpik Energietechnik aus 48703 Stadtlohn bereitet beispielsweise ältere Holzhacker von Heizohack auf und verkauft diese anschließend mit einer Garantie von einem Jahr.
Vorgelege und Gelenkwelle
Bei der Besichtigung starten wir vorne. Über die Gelenkwelle muss die gesamte Antriebsleistung an den Hacker übertragen werden. Haben die Kreuzgelenke zu viel Spiel oder weisen die Dichtungen Schmorspuren auf, so müssen diese schnell getauscht werden. Gerade bei großen Hackern, bei denen häufig feinverzahnte Gelenkwellen eingesetzt werden, kostet ein Tausch der gesamten Welle schnell 3 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Auch im Einsatz ist deshalb penibel darauf zu achten, dass die Zapfwellenbeuge nicht zu groß ist und der Schlepper möglichst gerade vor der Maschine steht.
Folgen wir dem Antriebsstrang, kommen wir zum Vorgelege. Hier befindet sich der Riementrieb für die Hacktrommel. Entweder mit einem Powerband oder mit Einzelriemen wird die Trommel in Rotation versetzt. Der Riementrieb ist zudem auch die Überlastsicherung der Hacktrommel. Deshalb ist es wichtig, die Riemen auf glasige Stellen, Risse oder unterschiedliche Spannungen zu überprüfen.
Ein weiterer Feind des Powerbandes oder der Keilriemen sind die Hackschnitzel selbst: Die Abdeckung muss deshalb dicht sein, und es sollte keine Ansammlung von Hackgut unter dem Riementrieb liegen.
Die Hacktrommel
Das Herzstück des Hackers ist die Hacktrommel oder auch Hackrotor genannt. Grundsätzlich kann diese von der linken Maschinenseite nach dem Öffnen des Rotordeckels über eine hydraulische Handpumpe inspiziert werden. Je nach Hersteller und Hackergröße variieren die bis zu 1,20 m breiten Trommeln zwischen 60 bis 85 cm im Durchmesser. Die Trommel sollte keine spürbare Unwucht, Risse oder zu starke Abnutzungen vorweisen. Damit das Hackgut den Rotor nicht verschleißt, bauen Hersteller wie Eschlböck austauschbare Abweiserbleche zwischen die Rotorstege, die alternativ auch aufgeschweißt werden können. Letzteres gilt auch für die kleinen Räumer, die eine Anhäufung von Häckselgut an den Außenkanten der Siebe verhindern. Grundsätzlich ist abrasiver...
Gut zu wissen
- Vor allem Dreck und Erde führen zu starkem Verschleiß.
- Die Hacktrommel bildet das Herz des Hackers und sollte genau auf Unwucht, Risse oder starke Verschleißspuren geprüft werden.
- In vielen Fällen sind Klingen die wartungsfreundlichere und günstigere Werkzeugvariante.
Energieholz spielt eine zunehmend große Rolle gerade auf landwirtschaftlichen Betrieben. So fördert der Staat im Jahr 2020 beispielsweise die Umrüstung auf eine Hackschnitzelheizung mit bis zu 55 % der Investitionssumme. Gut, denn Holz gibt es genug: Der erhöhte Borkenkäferbefall fordert eine schnelle Abholzung befallener Bestände und somit Schlagkraft beim Hacken. Wer über den Einstieg in das Lohn-Hacken nachdenkt, kann auch auf dem Gebrauchtmarkt fündig werden.
Was will ich häckseln?
Bevor man mit der Suche beginnt, sollte man sich Gedanken über die Einsatzbedingungen machen. Welches Material soll verarbeitet werden? Hierzu gilt es abzuschätzen, ob z. B. viel Stammholz oder Heckenholz bzw. Kronenholz gehäckselt werden soll. Ebenfalls spielt die Härte des Holzes eine Rolle bei der Wahl der Schneidwerkzeuge, dazu später mehr. Ein weiterer Punkt ist die Antriebsleistung. Generell gibt es kranbeschickte, zapfwellengetriebene Holzhacker mit maximalen Einzugshöhen von 40 bis 80 cm. Die erforderliche Mindestleistung variiert dann zwischen 100 und 200 kW. Vor allem beim Häckseln von Stammholz sollte die Antriebsleistung aber über der angegebenen Mindestleistung liegen.
Im Netz sind neben Gebrauchtmaschinen bei Lohnunternehmern oder Landwirten auch aufgearbeitete Maschinen direkt bei den Herstellern oder bei spezialisierten Händlern zu finden. Das Unternehmen Döpik Energietechnik aus 48703 Stadtlohn bereitet beispielsweise ältere Holzhacker von Heizohack auf und verkauft diese anschließend mit einer Garantie von einem Jahr.
Vorgelege und Gelenkwelle
Bei der Besichtigung starten wir vorne. Über die Gelenkwelle muss die gesamte Antriebsleistung an den Hacker übertragen werden. Haben die Kreuzgelenke zu viel Spiel oder weisen die Dichtungen Schmorspuren auf, so müssen diese schnell getauscht werden. Gerade bei großen Hackern, bei denen häufig feinverzahnte Gelenkwellen eingesetzt werden, kostet ein Tausch der gesamten Welle schnell 3 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Auch im Einsatz ist deshalb penibel darauf zu achten, dass die Zapfwellenbeuge nicht zu groß ist und der Schlepper möglichst gerade vor der Maschine steht.
Folgen wir dem Antriebsstrang, kommen wir zum Vorgelege. Hier befindet sich der Riementrieb für die Hacktrommel. Entweder mit einem Powerband oder mit Einzelriemen wird die Trommel in Rotation versetzt. Der Riementrieb ist zudem auch die Überlastsicherung der Hacktrommel. Deshalb ist es wichtig, die Riemen auf glasige Stellen, Risse oder unterschiedliche Spannungen zu überprüfen.
Ein weiterer Feind des Powerbandes oder der Keilriemen sind die Hackschnitzel selbst: Die Abdeckung muss deshalb dicht sein, und es sollte keine Ansammlung von Hackgut unter dem Riementrieb liegen.
Die Hacktrommel
Das Herzstück des Hackers ist die Hacktrommel oder auch Hackrotor genannt. Grundsätzlich kann diese von der linken Maschinenseite nach dem Öffnen des Rotordeckels über eine hydraulische Handpumpe inspiziert werden. Je nach Hersteller und Hackergröße variieren die bis zu 1,20 m breiten Trommeln zwischen 60 bis 85 cm im Durchmesser. Die Trommel sollte keine spürbare Unwucht, Risse oder zu starke Abnutzungen vorweisen. Damit das Hackgut den Rotor nicht verschleißt, bauen Hersteller wie Eschlböck austauschbare Abweiserbleche zwischen die Rotorstege, die alternativ auch aufgeschweißt werden können. Letzteres gilt auch für die kleinen Räumer, die eine Anhäufung von Häckselgut an den Außenkanten der Siebe verhindern. Grundsätzlich ist abrasiver Verschleiß vor allem bei Hackern zu finden, die viel in Kontakt mit Dreck und Erdreich kamen.
Messer oder Klinge?
Ein weiterer wichtigerer Punkt ist die Art der Schneidwerkzeuge auf dem Rotor. In über 90 % kommt ein Klingensystem zum Einsatz. Klingen sind wartungsfreundlich und einfach zu wechseln.
Außerdem können sie mit einem Winkelschleifer ein bis zwei Mal angeschliffen werden, bevor ein Tausch erfolgen muss. Auch an den angeschraubten Klingenhaltern kann es nach mehreren Tausend Trommelstunden zu Abnutzungen kommen. Um den Klingen dennoch einen sicheren Halt zu geben, sollten auch diese rechtzeitig gewechselt werden.
Die andere Alternative sind Blockmesser. Sie sind vorwiegend für den Einsatz im harten Stammholz oder bei andauernden, frostigen Temperaturen geeignet. Bei Blockmessern erfolgt das Anschleifen mithilfe eines speziellen Schleifgeräts ohne den Eintrag von Hitze, um die Härte des Bauteils zu erhalten. Zudem erfordert der Einsatz ein regelmäßiges Nachstellen des Werkzeugs, da Messer deutlich länger genutzt werden als die kostengünstigeren Klingen.
In Abhängigkeit von den zu häckselnden Materialien spielt die Anordnung der Werkzeuge eine entscheidende Rolle. Einen ruhigen und schlagfreien Lauf erzielt man mit gleichmäßig auf dem Rotor verteilten Einzelwerkzeugen. Eine solche Anordnung ist leichtzügig und macht vor allem bei überwiegender Verarbeitung von Stammholz und zur Herstellung grober Hackschnitzel für Industrieanlagen Sinn. Muss hingegen viel Kronen- und Heckenholz sowie Gestrüpp verarbeitet werden, kann ein Doppelmesser Überlängen sowie Feinanteile minimieren.
Sieb und Gegenschneide
Wo wir schon beim Thema Feinanteil und Überlängen sind, spielen die Siebe eine weitere Rolle. Grundsätzlich sind die Stegbreite und die Größe der Sieböffnungen entscheidend: Beispielsweise sind große Öffnungen von etwa 5 x 5 cm eher für grobes Hackgut gedacht, da es schneller hindurch gelangt. Um dennoch Überlängen zu vermeiden, sollten die Stege gerade bei groben Sieben breit sein, damit sich zu lange Stücke beim Eindringen aufrichten und die Klingen das Hackgut nochmals erfassen.
Da ein neues Sieb schnell 600 Euro kostet, sollten Sie diese auf Verschleiß untersuchen. Fahren Sie einmal vorsichtig mit dem Finger über die Schneidkanten. Sind diese spürbar rund oder sogar schon ausgebrochen, steht ein Wechsel an. Bei manchen Geräten können die Siebe um 180 Grad gedreht und auch von der anderen Seite genutzt werden. Fragen Sie dazu am besten den Vorbesitzer. Ebenfalls ist es vorteilhaft, wenn mit dem Hacker verschiedene Siebgrößen verkauft werden.
Nicht nur bei den Sieben, sondern auch bei der Gegenschneide beeinflussen stark abgenutzte Kanten die Hackqualität: Untersuchen Sie auch diese mit einem Blick hinter den Rotor auf Ausbrüche oder starke Abrundungen. Bei neueren Hackern ist die Gegenschneide in mehrere Segmente unterteilt, die durch den Einzug getauscht werden können. Bei älteren Maschinen ist meistens eine lange Schneide eingebaut, die von vorne herausgezogen werden kann. Vom Aufschweißen der Gegenschneide ist aber abzuraten: Durch den Wärmeeintrag ändert sich das Gefüge des gehärteten Materials. Außerdem muss die Schneidkante gleichmäßig sein, um einen durchgehenden Klingenabstand von etwa 1 mm zu gewährleisten.
Beschleuniger und Turm
Schauen wir auf den Auswurfturm sowie in das Wurfgebläse: An dieses gelangt man durch das Öffnen des Blechs rechts neben dem Rotorschacht. Den Wurfblechen gilt besondere Aufmerksamkeit: Sind diese an den unteren Kanten stark verschlissen oder sogar ausgebrochen, beeinträchtigt dies die Wurfleistung und somit den Durchsatz. Einige Praktiker gehen deshalb hin und schweißen die Bleche für eine längere Standzeit auf. Je nachdem, um welchen Hacker es sich handelt, sind die Antriebskonzepte des Beschleunigers verschieden. So setzt Eschlböck auf einen weiteren Riementrieb am Heck der Maschine, den es genau wie den Hauptantrieb zu untersuchen gilt. Jenz treibt den Beschleuniger hydraulisch an, was die Einstellung der Drehzahl und Wurfweite ermöglicht. Bei Maschinen von Heizohack sind die Wurfpaddel auf der Schwungmasse des Rotors montiert. Es gibt keinen zusätzlichen Antrieb, weshalb die Beschleunigerdrehzahl fix mit der Rotordrehzahl vorgegeben ist.
Auch der Auswurfturm ist Vibrationen und ständigem, abrasiven Verschleiß durch die Hackschnitzel ausgesetzt. Am besten kann man den Turm herunterschwenken, durch Wackeln auf axiales Spiel im Drehkranz überprüfen und bei einem Blick hinein durchgeschliffene Bleche ausfindig machen.
Der Einzug
Teuer ist der Tausch des Kettenbandes am Einzug: Bis zu 6 000 Euro sind bei Ersatz fällig. Umso intensiver sollte die Untersuchung sein: Wie sieht die Oberfläche aus? Sind die Kanten hochgebogen oder Einschläge zu erkennen, ist dies häufig ein Zeichen für eine unvorsichtige Beschickung mit dem Kran. Wichtiger ist aber die Innenseite: Sind die Stege der Scharniere an den Laufstellen der Antriebsritzel stark eingelaufen oder gar gebrochen, dauert es meistens nicht mehr lange, bis diese übersetzen. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Tragrollen zur Führung des Bandes nicht verbogen sind und sich bestenfalls auch drehen. Ein Indiz dafür sind umlaufende Laufspuren auf den Rollen.
Alternativ verwenden manche Hersteller Messing-Schienen oder einen Stahltisch zur Bandführung. Diese müssen spätestens beim Austausch des Bandes bei etwa 2 000 bis 3 000 Trommelstunden erneuert werden. Natürlich kann eine gute Pflege die Standzeit erhöhen, weshalb das Kettenband und die Scharniere nach der Saison ordentlich gefettet werden sollten.
Für den sicheren Einzug sorgt entweder ein weiteres Kettenband mit Oberwalze, oder eine Ober- und Unterwalze. Die Walzen sind generell robust. Bei manchen Modellen befinden sich die Hydromotoren in den Trommeln und bei anderen liegen diese außen. Wichtiger ist der Durchmesser: Eine große Oberwalze ist vor allem bei der Verarbeitung von Geäst und Heckenholz zu empfehlen.
Weitere Details in Kürze
- Inspizieren Sie den Kran auf spürbares Spiel und ausgeschlagene Buchsen, und fragen Sie nach, ob innenliegende Hydraulikschläuche bereits gewechselt wurden.
- Für den Kran ist meistens ein LoadSensing-Anschluss mit mindestens 80 l/min Durchflussmenge erforderlich.
- Auch beim Hacker gilt: Je weniger Elektronik, desto robuster ist die Bedienung.
- Fahrwerk und Räder sind ständigen Stößen ausgesetzt: Prüfen Sie die Reifenflanken auf Risse und die Federn auf Brüche.
Preise und Fazit
Für einen gebrauchten, zapfwellengetriebenen Holzhacker mit einer maximalen Einzugshöhe von bis zu 80 cm und Kranaufbau fallen schnell 100 000 bis 150 000 Euro an. Das klingt zunächst nach viel Geld, doch kosten vergleichbare neue Modelle schnell das doppelte. Vor allem als Einstieg in das Geschäft eignet sich eine Gebrauchtmaschine. Wichtig ist die Hacktrommel, das Wurfgebläse und den Einzug zu inspizieren, damit es beim Ersteinsatz kein böses Erwachen gibt. Lassen Sie sich nicht vom äußeren Eindruck täuschen: Beim Hacker zählen vor allem die inneren Werte.