Praxistest

Kombiladewagen Strautmann Magnon 430 CFS DO: Strautmanns Sahnestück

Zur Agritechnica 2019 präsentierte Strautmann den neuen Magnon Kombiladewagen. Wir haben den Magnon ausführlich in der Praxis getestet.

Eine Ladewagen für die Praxis mit wenig Schnörkel: der Magnon CFS von Strautmann.  (Bildquelle: Bensing)

Große Kombiladewagen mit ordentlicher Bereifung und kurzer Schnittlänge, die nur für Großtraktoren geeignet sind, liegen im Trend. Für diese Kunden hat Strautmann den Magnon im Programm.
Als Familienunternehmen spezialisiert sich Strautmann aus Bad Laer im Bereich der Ladewagentechnik und scheut neue Entwicklungen nicht. So war die Vorstellung der neuen Pickup „Flex-Load“ mit Kunststoffzinken ein Novum in der Szene. Laufruhe, weniger Verschleiß und bessere Boden­anpassung predigen die Verkäufer.
Bei unserem Einsatz fielen die Laufruhe und der super einfache Zinkenwechsel auf. Von der Rechqualität können wir weder schwärmen noch schlecht berichten. Unter normalen Bedingungen ist die Aufnahmequalität ähnlich der einer Pickup mit Stahlzinken. Bei sehr kurzem Gras, wie z. B. nach dem Pflegeschnitt im Herbst 2021, ist die Aufnahmequalität tendenziell etwas schlechter als bei einem Modell mit dünnen Stahlzinken.
Die ungesteuerte Pickup wird hydraulisch angetrieben, die Drehzahl ist einstellbar. Im ersten Schnitt schien der Rotor der begrenzende Faktor, hier schaufelte die Pickup allzeit genügend Futter in den Schlund des Magnon. So lange, bis die Nockenschaltkupplung des Rotorgetriebes anspricht und die Pick-up weiter Futter fördert, bis die Kraft nicht mehr ausreicht und das Öl über das Druckbegrenzungsventil entweicht.
Sollte sich der Magnon mal verschlucken, muss die Pickup unserer Meinung nach automatisch den Befehl erhalten, nicht mehr weiterzudrehen. Das würde die Wieder­inbetriebnahme des Rotors vereinfachen. Außerdem könnte die Knickdeichsel direkt ausfahren, damit der Schlund vergrößert wird, aber das sind Details am Rande.

Kombiladewagen Strautmann Magnon 430 CFS DO: Mit Turbo im Ladekanal

Ebenfalls ein Unikum bei den Strautmann Wagen ist das sogenannte Continuous-­­Flow-System (CFS). Hinter der Pickup dreht eine mit Rundeisen bestücke Stahlwalze relativ schnell. Sie soll das Futterpaket auf ganzer Rotorbreite gleichmäßig verteilen. Das können wir auch bestätigen. Zumindest werden punktuelle Belastungen des Antriebsstrangs, verursacht z. B. durch Zöpfe im Schwad, gedämpft.
Zweiter wichtiger Punkt für die Beschleunigerwalze: Strautmann kommt als einer der wenigen Hersteller ohne einen abgesenkten Kratzboden aus. Dennoch arbeitet die Pickup in einem günstigen Winkel zum Boden und kann flach angebracht werden.
Weniger angetan waren die Fahrer von den zu schwachen Stützrädern. Die Konstruktion, die mit der Stützrolle hinter der Pickup verbunden ist, scheint den Kräften nicht gewachsen. Die Aufhängung verbog in ­unebenem Gelände mehrfach. Das hat Strautmann nach eigenen Angaben bereits geändert und die Konstruktion verstärkt.

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