Fahrbericht
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Kombiladewagen Strautmann Magnon 11 im Test
Kombiladewagen Strautmann Magnon 11: Theoretisch kann keiner kürzer
Zur Agritechnica 2023 überraschte Strautmann mit einem neuen Schneidaggregat: 84 Messer schneiden theoretisch 22 mm kurz. Wir gehen mit der Theorie in die Praxis.
Strautmann hat den Magnon überarbeitet und ihm eine neue Bezeichnung gegeben. So gibt es neben dem Magnon 10 (profi 6/2022) zukünftig den Magnon 11. Damit unterscheidet Strautmann die Schnittlänge der Wagen. Der Magnon 10 schneidet mit 48 Messern 35 mm kurz. Der Magnon 11 kann 84 Messer in den Förderkanal schwenken und erzielt damit 22 mm Schnittlänge. Dafür sind einige Anpassungen notwendig.
Kürzere Schnittlängen bedeuteten zunächst mehr Kraftbedarf. Strautmann hat dafür den bekannten schlanken Antriebsstrang mit Zwischenlagerung der Gelenkwelle auf der schmalen Deichsel so verstärkt, dass das Getriebe von Röglberg jetzt ein Drehmoment von bis zu 3.000 Nm auf den Rotor übertragen kann.
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Strautmann hat den Magnon überarbeitet und ihm eine neue Bezeichnung gegeben. So gibt es neben dem Magnon 10 (profi 6/2022) zukünftig den Magnon 11. Damit unterscheidet Strautmann die Schnittlänge der Wagen. Der Magnon 10 schneidet mit 48 Messern 35 mm kurz. Der Magnon 11 kann 84 Messer in den Förderkanal schwenken und erzielt damit 22 mm Schnittlänge. Dafür sind einige Anpassungen notwendig.
Kürzere Schnittlängen bedeuteten zunächst mehr Kraftbedarf. Strautmann hat dafür den bekannten schlanken Antriebsstrang mit Zwischenlagerung der Gelenkwelle auf der schmalen Deichsel so verstärkt, dass das Getriebe von Röglberg jetzt ein Drehmoment von bis zu 3.000 Nm auf den Rotor übertragen kann.
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Der Rotor hat acht gewendelte Zinkenreihen. Die Zinken sind jetzt aus Hardoxstahl, nur noch 6 mm dick und haben einen 10-mm-Aufsatz mit Aufpanzerung an der Zinkenspitze für eine möglichst lange Standzeit. Die Abstreifer sind jetzt 8 statt vorher 14 mm breit. In Summe hat Strautmann damit einen 1,89 m breiten Rotor, der außen jeweils noch mit Integralelementen bestückt ist, die das Futter zur Rotormitte fördern. Die Zinkenringe sind wie bei Strautmann üblich mit dem Zentralrohr verschweißt. Der Rotor hat einen Durchmesser von 84 cm.
Auf der Rückseite des Ladekanals ist Strautmann nun in der Lage, sage und schreibe 84 Messer einzuschwenken. Der Einzelmessersicherung mit Kniehebelmechanik bleibt Strautmann treu. Allerdings mussten die Messerhalter schlanker konstruiert werden, damit diese Vielzahl an Messern überhaupt in einer Reihe angebracht werden kann.
Auch das Messer selbst ist 1 mm dünner (4 mm), aber nach wie vor von beiden Seiten nutzbar — schön. Das gesamte Aggregat (Rotor, Messer und Abstreifer) wiegt laut Strautmann etwa 500 kg mehr als beim sonst baugleichen Magnon 10.
Bei 22 mm Messerabstand muss der Fahrer aufpassen, die Schneiden an der Spitze zu greifen, ohne sich zu verletzen — schließlich ist der Messerspalt kaum fingerdick. Handschuhe und das mitgelieferte Werkzeug mit praktischer Halterung helfen enorm.
Finger weg
Wir waren mit dem Kurzschnittladewagen in massigen Feldgrasbeständen unterwegs. Die Schwaden waren leicht verzopft. Der Magnon 11 verlangte dem vorgespannten Fendt 728 Vario (221 kW/303 PS) einiges ab. Rund 6 bis 10 km/h waren möglich. Wenn das Futter in den Wagen gepresst wird, ging dem Schlepper dabei sichtlich die Puste aus. Strautmann gibt etwa einen 20 % höheren Kraftbedarf als bei 35 mm Schnittlänge an. Das ist unserer Meinung nach sicherlich die untere Grenze.
Was dem Magnon allerdings guttun würde, wäre eine Ladeautomatik mit drehmomentabhängigem Kratzbodenvorschub. Aktuell wird die Ladeautomatik von Tastfingern in der klappbaren Stirnwand aktiviert und bewegt den vierteiligen Kratzboden nach hinten.
Die erste Einsatzrunde hielt einen Fremdkörper parat. Die Messer schwenkten wie gewollt aus. Wenig ungeschnittenes Gras wickelte sich um die Dosierwalzen. Eine Lichtschranke, die ausschwenkende Messer signalisiert, kommt ab 2025 zurück in die Serie.
Absolut kurz
Bei der zweiten Runde überzeugte bereits die Schnittqualität. Das Futter ist sehr kurz — sichtlich kürzer als beim Magnon 10 — und bröckelt quasi aus dem Wagen. Die bekannten Vorteile der schwenkbaren Stirnwand bleiben erhalten (profi 6/2022). Dass die Schnittqualität nicht die eines Feldhäckslers ist, sollte klar sein. Überlängen sind systembedingt vorhanden.
Weitere Details
Die Flex-Load Pickup mit Kunststoffzinken hat Strautmann überarbeitet. Veränderte Abstreifer verbessern die Material- übergabe auf die Beschleuniger-Walze.
Im Bereich der Integralelemente an der Rotoraußenseite hat Strautmann einen Abstreifer integriert, der ungeschnittenes Futter zurück vor die Messer fördern soll.
Die Isobus-Bedienung mit drei Menüebenen ist gleich geblieben und logisch.
Der Magnon 11 kostet 9 % mehr als der Magnon 10 mit 153.600 Euro ohne MwSt.
Fazit
Kürzer kann aktuell theoretisch keiner. Das Rennen um die kürzeste Schnittlänge führt derzeit Strautmann an. Dafür werden im Magnon 11 bis zu 84 Messer in den Förderkanal geschwenkt. Der Wagen basiert auf dem Magnon 10, allerdings mit geändertem Ladeaggregat, mit anderem Rotor, Abstreifern und schmaleren Messern. Die 22 mm Schnittlänge verlangen dem vorgespannten Schlepper ordentlich Leistung ab. Aber das Ergebnis ist kurz gesagt: Kurz.