Fahrbericht

Pöttinger Kombiladewagen Jumbo 7450: Mehr Fressen und mehr Pressen

Pöttinger hat lange mit der dritten Jumbo-Generation auf sich warten lassen. Jetzt ist der Neue aus dem Sack: Riemenantrieb, schwenkbare Stirnwand und jede Menge Durchsatz.

Pöttinger Jumbo

Fressen und Pressen in Perfektion? Das will Pöttinger mit dem neuen Jumbo erreichen. (Bildquelle: Bensing)

Gut zu wissen

- Der Jumbo Kombiladewagen ­bietet Potenzial für höchste Lade- und Entladeleistungen.
- Pöttinger treibt den Rotor per Powerband an. Der Antriebsstrang ist auf 3 000 Nm abgesichert.
- Mit der automatischen Steuerung der Frontwand wird der Lade­wagen in Schichten vollgepresst.
Pöttingers Jumbo ist bei Lohnunternehmen ein fester Begriff, wenn es um Großraum-Kombiladewagen geht. Die dritte Jumbo-Generation ist eine in vielen Punkten neu entwickelte Maschine. Pöttinger will dem Häcksler Paroli bieten.
Die Jumbo-Ladewagen haben nun einen hydraulischen Pickup-Antrieb. In Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit wählt die Automatik Drehzahlen zwischen 75 und 125 U/min — natürlich manuell übersteuerbar. Die 2,30 m breite Pickup (2,16 m von Zinken bis Zinken) hat sieben Zinkenreihen und ist pendelnd aufgehängt. Das ermöglicht einen Pendelweg von 12 cm am äußeren Zinken. Für 2 300 Euro Aufpreis sind die Tast­räder hydraulisch klappbar, um die Außenbreite vorne von 3 auf 2,55 m zu reduzieren. Zudem wirbt Pöttinger mit dem schnellen Abbau der Pickup für den Transporteinsatz des Jumbo, auch wenn damit nur 580 kg Ballast „abgeworfen“ werden können.
(Quelle: profi)
Die Pickup nahm das schwere, vom Vierkreiselschwader geformte Schwad sauber auf. Neu ist die hydraulische Entlastung der Pickup per Stickstoffspeicher. Außerdem spannt eine Feder den Rollenniederhalter nach unten vor. So presst er das Futter vor dem Rotor bereits vor, was den Durchsatz zusätzlich erhöhen kann. Klemmt sich doch einmal Futter zwischen Niederhalter und Pickup, kann der Niederhalter mit Hilfe der Knickdeichselfunktion geöffnet werden — die Verstopfung löst sich.

Pöttinger Jumbo: Kraft vom laufenden Band

Die auffälligste Neuerung im Bereich des Antriebsstrangs ist das sechsrillige Powerband. Per Riemenscheibe von der Gelenkwelle ohne Kupplung angetrieben, überträgt der Riemen die Kraft auf das seitliche Planetengetriebe von Röglberg. Es reduziert die Drehzahl von 1 000 U/min auf 55 U/min. Die Nockenschaltkupplung direkt vor dem Getriebe hat Pöttinger auf 3 000 Nm eingestellt. So sollen auch Schlepper bis 500 PS vom Jumbo gezähmt werden können. Der Riemenantrieb soll die Drehmomentspitzen reduzieren. Außerdem wirbt Pöttinger mit einem sanften Anlauf der Dosierwalzen bzw. des Rotors.
Der Rotor hat jetzt 85 cm Durchmesser und ist 10 cm breiter geworden. Überarbeitete Zinkenspitzen mit erweiterter Kontur bieten laut Pöttinger mehr Verschleiß­­masse. Der Rotor ist im mittleren Bereich (75 % der Breite) mit einem Feinkornstahl legiert, was die Standzeit weiter erhöhen soll.
Der Förderkanal mit 1,72 m Breite wurde für eine möglichst hohe Futtervorverdichtung überarbeitet. Die Rückwand misst jetzt 5 mm Stärke. 48 Messer sorgen für eine theoretische Schnittlänge von 34 mm.
Asymmetrisch zwischen Rotorfinger und Abstreifer angebrachte Messer sollen den Schnitt verbessern. Die Messer (auf Wunsch als Twinblade zweiseitig nutzbar) sind einzeln abgesichert. Der gesamte Messerbalken kann seitlich ausgeschwenkt werden, auch die Messerentriegelung erfolgt hydraulisch — schön.
Nur auf die automatische Schleifeinrichtung Autocut...

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