Praxistest

Reifenfüller im Vergleich: Gute gibt es ab 53 Euro

Sechs von 15 Reifenfüllmessgeräten bestehen den profi-Test nicht. Darunter selbst teure Markengeräte für mehr als 100 Euro. Es gibt aber auch gute Nachrichten.

Reifen mit Luft befüllen

Welcher Reifenfüller misst exakt, welcher bietet die beste Handhabung? — Unser profi-Test verrät Ihnen, was Handmess­geräte von 1,49 bis 166 Euro leisten. (Bildquelle: Stefan Tovornik)

Gut zu wissen

- Bis auf wenige Ausnahmen liefern geeichte Reifenfüller sehr gute Messwerte ab.
- Digitale Reifenfüller messen auffällig genau, auch sind sie weniger schlagempfindlich als analoge.
- Der Füllschlauch des sonst sehr guten, preiswerten Geker-Reifenfüllers ist stark mit PAK belastet.

Die Tragfähigkeit, der Bodendruck und die Lebensdauer eines Reifens hängen entscheidend vom passenden Reifeninnendruck ab. Zum Einstellen reicht ein Kompressor und ein „Reifenfüll-Druckmessgerät“, landläufig einfach nur Reifenfüller genannt.
Wir wollten wissen, wie genau handelsüb­liche Reifenfüller grundsätzlich messen, was eine Eichung der Geräte ab Werk an Genauig­keit bringt und was von Reifenfüllern mit digitaler Anzeige zu halten ist. Insgesamt 15 Kandidaten nahmen wir unter die Lupe. Was die Genauigkeit betrifft, half das Eichamt Münster beim Überprüfen der Geräte.

Geräte von billig bis teuer

Das mit 166,44 Euro teuerste Gerät im Test stammt von Hazet (Typ 9041-2; alle Preise inklusive Mehrwertsteuer). Der günstigste Reifenfüller kam für 1,49 Euro ins Haus — wohlgemerkt zuzüglich 6,99 Euro Versand. Die Freude über das Ersparte währte jedoch nicht lange. Denn die Lieferung aus China erreichte uns erst nach vier Wochen. Zudem war der Ballylelly-Reifenfüller durch einen verbogenen Ventilhebel und einen undichten Momentstecker nicht brauchbar.

Achten Sie auf die Skala!

Zum Einstellen des passenden Reifeninnendrucks braucht es eine gut ablesbare Mess­uhr mit 0,1-bar-Teilung. Das ist bei den Geräten von Ballylelly, Güde und Uraqt nicht der Fall, weshalb das Eichamt die Messungen verweigerte.
Beim Amt fiel auch das 104 Euro teure Gerät RFP04G von Rodcraft durch — trotz einer großen Anzeige mit 80 mm Durchmesser: Erstens beginnt der Messbereich erst bei 0,7 bar, zweitens fiel es trotz Eichung durch große Abweichungen von bis zu 0,14 bar negativ auf. Das Mess- und Eichgesetz erlaubt im Messbereich bis 4 bar Eichfehler­grenzen von nur ± 0,08 bar.
Tipp: Unter den analogen Reifenfüllern gefielen uns am besten die Geräte mit großer Messuhr, weißem Ziffernblatt und mit 0,1-bar-Teilung. Sehr gute Geräte besaßen zudem häufig ein Manometer von Wika.

Der Clou: Digitale Messgeräte

Probleme mit dem exakten Ablesen von Reifendrücken hatten wir mit einer digitalen Messanzeige nicht. Vor allem dann nicht, wenn wie beim Reifenfüller von Geker das Display automatisch einschaltet, sobald die Apparatur eine Druckveränderung regis­triert. Vom Kauf des Reifenfüllers von Geker müssen wir dennoch dringend abraten, denn das Teil wurde mit einem stark PAK-haltigen Schlauch angeliefert (Kasten: „Finger weg von diesem Schlauch!“).
Das 9041D-1 von Hazet muss vor jeder Messung manuell eingeschaltet werden — die Batterie hält dadurch vielleicht länger, doch nervt das Einschalten von Hand. Zum Ausgleich hat man beim 9041D-1 durch die um 360° drehbare Anzeige stets einen guten Blick auf den angezeigten Wert.
Von den Reifenfüllern mit digitaler Anzeige am besten gefallen hat uns das airstar digital von ewo — die Ergonomie und der Schlagschutz sind hier einfach top. Schade nur, dass der Kontrast der Anzeige relativ schwach ist und die Displaybeleuchtung immer wieder nach sechs Sekunden erlischt.

Wer misst am genauesten?

Womit wir vor Testbeginn nicht gerechnet hätten: Reifenfüller mit digitaler Anzeige zeigen das Messergebnis nicht nur vermeintlich genau an — sie messen sogar relativ präzise. So misst von den 15 Testgeräten bei einer Abweichung von nur 0,01 bar das airstar digital von ewo besonders exakt — dicht gefolgt vom Stürmer...

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