Schleppertest

Case IH Magnum 400 AFS Connect: Neue Schalt-Zentrale

Der Magnum hat als erster das neue Bedienkonzept von Case IH bekommen: Eine echte Schalt-Zentrale, da es den größten Magnum 400 nur mit dem PowerDrive-Schaltgetriebe gibt.

Case IH Magnum 400 AFS Connect Bodenbearbeitung

(Bildquelle: Wilmer)

- Das Topmodell Magnum 400 gibt es nur als Schalter.
- Er ist sparsam und für schwere Ackerarbeiten gut geeignet. Andere Arbeiten (Pressen etc.) gehen stufenlos besser.
- Das neue Bediensystem kann viel, muss im Detail aber noch verbessert werden.
Case IH hat dem Magnum bei der Neuvorstellung vor zwei Jahren ein neues (Hauben-)Design verpasst, das zum Optum passt. Außerdem hat man bei den Typen ein wenig auf­geräumt und es gibt den Magnum 310, 340 und 380 als stufenlose Version. Das größte CVX­Drive-Modell hat 380 PS Nenn- und 435 PS Maximalleistung mit Boost.
Der Magnum mit Schaltgetriebe heißt Power­­­Drive und ist als Modell 310, 340 und 400 verfügbar. Der Grund für die abweichende Bezeichnung des Topmodells ist die maximale Motorleistung, die beim Schalter immer an der Kurbelwelle anliegt. Das heißt, der Magnum 400 hat auch beim Pflügen oder Grubbern 435 PS, die in Zugleistung umgewandelt werden.

Traktor Case IH Magnum 400 AFS Connect: Sparsamer FPT-Motor

Bevor es auf den Acker ging, musste unser Testkandidat erst auf den Prüfstand des DLG Testzentrums. An der Zapfwellenbremse leistete der Magnum 400 dann 260,8 kW bei Nenndrehzahl und maximal 291,7 kW bei 1 800 Touren. Das ist sehr in Ordnung und entspricht ungefähr den Werten mit Boost beim stufenlosen Magnum 380 CVX im letzten Test (profi 8/2016). Das gleiche gilt für den niedrigen Dieselverbrauch: 229 g/kWh bei Nenndrehzahl und nur 222 g/kWh bei maximaler Leistung sind richtig gut — zumal das Aggregat inzwischen sogar die Abgas­stufe V erfüllt.
Ohnehin macht der Cursor 9 von FPT auch in diesem Test wieder eine sehr gute Figur, was seine Laufruhe angeht. Gleichzeitig stimmt auch die Leistungscharakteristik, die bei einem Schaltschlepper wichtiger ist, als bei einem Stufenlosen: 39 % Drehmomentanstieg (auf stolze 1 729 Nm) sind gut, allerdings fällt die Drehzahl dabei um immerhin 35 % auf nur noch 1 300 Touren. Gleichzeitig sorgen 122 % Anfahrmoment aber dafür, dass man den Magnum so schnell nicht abwürgt.
Damit wären wir bei einem Alleinstellungsmerkmal des Magnum: Er ist der erste Schlepper im Test mit „Keyless Go“. Mit der Fernbedienung für das Türschloss samt integrierter Wegfahrsperre sollten künftig auch Fahrerprofile mit sämtlichen Einstellungen hinterlegt werden. Dann sehen wir auch gerne über den Schönheitsfehler hinweg, dass aktuell zum Starten noch ein normaler Schlüssel benötigt wird — und die Fernbedienung nicht in der Ablage der Armlehne liegen darf, da dort der Chip der Wegfahrsperre nicht erkannt wird.

Case IH Magnum 400: Lastschaltung statt stufenlos?

PowerDrive heißt das Lastschaltgetriebe des Magnum. Es bietet 21 Vor- und 5 Rückwärtsgänge, die schön gleichmäßig abgestuft sind. So liegen immerhin acht Stufen zwischen 4 und 12 km/h, was zum Ackern — nicht zuletzt dank des sehr elastischen Motors — gut ausreicht. Geht es jedoch z. B. mit einer Packenpresse in höhere Geschwindigkeitsbereiche, werden die Gangsprünge (zu) groß (11,8 auf 13,5 auf 15,5 km/h). Wenn man z. B. beim Maisschieben stufenloses fahren gewohnt ist, kann der Schalter nicht ansatzweise mithalten. Das gleiche gilt fürs Drehen und Rangieren beim Ackern am Vorgewende.
Dann kommt oft das viel zitierte Argument des besseren Wirkungsgrades beim Schalter. Natürlich hat die DLG auch beim Magnum 400 die Zugleistung gemessen: Bei maximal 264,2 kW blieb der Zeiger im Bremswagen stehen. Das sind zwar 10 kW mehr, als beim Magnum 380 CVX seinerzeit. Vergleicht man aber die angegebene maximale Motorleistung (ohne Boost beim CVX) mit der Zugleistung, ist der Stufenlose sogar noch einen Tick besser als der Schalter.
Ebenfalls ein sehr zuverlässiges Indiz für den Wirkungsgrad ist der spezifische Verbrauch: Auch hier liegt der Magnum 400 mit seinem Schaltgetriebe mit guten 248 g/kWh ebenfalls kaum besser als der CVX seinerzeit (252 g/kWh). Somit ist aus unserer Sicht auch das Argument „Wirkungsgrad“ vom Tisch. Hinzu kommt,...

Mehr zu dem Thema

Die Redaktion empfiehlt

Tuning

Vor allem eine Einsendung brachte uns dazu, das Thema Maxxum-Tuning aufzugreifen. Selten haben wir einen so modernisierten Schlepper besucht, der rund 30 Jahre alt ist.

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.