Praxistest

Rozmital Mittelschwader SP-852H: Schlanker Langfinger

Der Rozmital-Mittelschwader SP-852H ermöglicht Arbeitsbreiten bis zu 8,5 m. In unserem Praxistest schlug er sich recht ordentlich.

Mittelschwader

Mit nur zehn Zinkenarmen je Kreisel ist der Abstand zueinander recht groß. (Bildquelle: Bertling)

Gut zu wissen

- Der Schwader macht einen ­einfachen, aber stabilen Eindruck.
- Die Bodenanpassung ist gut, die Arbeitsgeschwindigkeit durch die geringe Anzahl an Zinkenarmen etwas begrenzt.
- Aus unserer Sicht eignet sich das Gerät vor allem für die Eigenmechanisierung.
- Mit knapp unter 20 000 Euro netto liegt der Preis rund 20 bis 25 % unter der westlichen Konkurrenz.
Nach dem Test des Scheibenmähwerks SD in profi 8/2019 stellte uns der tschechische Hersteller Rozmital auch in dieser Saison eine Maschine zur Verfügung: Der Mittelschwader SP-852H ist bislang das größte Modell des Herstellers, 2021 soll die Modellpalette aber noch nach oben erweitert werden. Wir haben den Schwader in Anwelk­silage, Heu und Stroh für Sie getestet.

Mittelschwader von Rozmital: Einfach konstruiert

Insgesamt ist der Schwader recht einfach konstruiert. Beispiele hierfür sind die beiden Ausleger und der geschlossene Anbaubock aus einfachem Rechteckrohr. Dennoch machte er einen stabilen Eindruck. Nicht zuletzt, da viele Stöße, z. B. an den Auslegern durch Knotenbleche verstärkt sind. Positiv fiel der gradlinige und einfache Antrieb der zwei Kreisel auf: Ein T-Getriebe, das unter dem Hauptrahmen angebracht ist, splittet die Kraft und überträgt sie per Gelenkwellen an die Kreisel.
Etwas ärgerlich sind Rostläufer vorne am Anbaubock: Aus dem Hauptrahmen lief nicht entferntes Strahlgut heraus, das in Verbindung mit Wasser korrodiert. Außerdem fiel uns nach der Demontage der äußeren Lagerschale eines Zinkenträgers auf, dass die Flanschplatte vorm Lackieren angeschraubt wurde. Dahinter begann es leicht zu rosten. Hier besteht Verbesserungspotenzial.

Geringe Anforderungen

Der Schwader benötigt für den Betrieb neben der 540er Zapfwelle lediglich zwei doppeltwirkende Steuergeräte: eins zum Klappen, das andere für den Ausschub. Für den Transport werden beide Ausleger durch Hebel gesichert, die über einen Seilzug entriegelt werden. Beim Zusammenklappen zieht das Gerät die Ausleger automatisch ein — praktisch.
In unseren Einsätzen fuhren wir den Schwader mit Schleppern ab 59 kW/80 PS und kamen damit sehr gut zurecht. Auch die vom Hersteller angegebenen 44 kW/60 PS sollten genügen. Gekuppelt wird der Schwader in den Unterlenkern mit Fangtaschen der Kategorie zwei. Bei Kurvenfahrt wird der Einschlagwinkel durch Anschläge begrenzt. Doch Achtung: Wegen dem umlaufenden Anbaubock muss darauf geachtet werden, dass die Hubhöhe korrekt eingestellt ist und der Hauptrahmen gerade steht. Ansonsten kollidiert die Gelenkwelle mit dem Rahmen. Diese kommt übrigens vom Herstellers Weasler und ist im Preis enthalten — gut.

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