Schleppertest

John Deere 6120M: Freie Sicht auf ein breites Einsatzfeld

Bei John Deere sortieren Buchstaben wie E, M oder R die Serien. Wo der neue „M“ mit Freisichthaube hinpasst, haben wir beim Test des 6120M (88 kW/120 PS) herausgefunden.

John Deere 6120 M im Einsatz

Der John Deere 6120M machte während unseres Tests nicht nur beim Schwaden eine gute Figur. (Bildquelle: Wilmer)

Gut zu wissen

- Der 6M steht zwischen dem 5R und 6R. Er löst den 6MC/RC ab.
- Der DPS-Motor zeigte gute Leistungen bei mittlerem Verbrauch.
- Getriebe, Hubwerk, Hydraulik und Fahrwerk fahren gute bis sehr gute Noten ein.
- (Listen-)Preis der kompletten ­Testmaschine: fast 150 000 Euro!

Auch bei John Deere kann man bei dem Traktorenangebot in der 100-PS-Klasse schon mal den Überblick verlieren. Neben den Serien 5M und 5R gab es dort bisher auch die Serien 6MC und 6RC sowie den 6M. Mit Einführung der neuen 6M-Serie aus Mannheim auf der vergangenen Agritechnica werden deshalb künftig der 6MC und 6RC in dieser Klasse ersetzt.
Mit dem kurzen Radstand (2,40 m) wird es dann vier Modelle von 90 bis 120 PS Nennleistung geben. Unser Testkandidat, der 6120M, ist der Stärkste in dieser Gruppe. Denn laut John Deere bringt er es dank Boost auf immerhin 107 kW/145 PS Maximalleistung.
Unter der neuen Freisichthaube haben die Mannheimer Ingenieure dazu das DPS-Aggregat mit 4,5 l Hubraum, Wastegate-Turbo sowie SCR-Kat installiert. Damit erfüllt der Traktor die Abgasstufe IV, es ist aber bereits Platz für einen Partikelfilter (DPF) vorgesehen, um künftig auch für die Abgasstufe V gerüstet zu sein. Doch dazu kommen wir gleich noch einmal.
(Quelle: profi)

John Deere 6120M: Gute Leistung

Zunächst musste sich der Hirsch auf dem Zapfwellenprüfstand des DLG Testzentrums in Groß-Umstadt beweisen. Bei deaktiviertem Boost blieb der Zeiger unter Nenndrehzahl bei knapp 75 kW stehen, maximal waren es gut 87 kW hinten am Stummel — das ist prima!
Schließlich kommt ja bei Zapfwellenarbeiten (über 1 km/h) sowie bei Transporten über 15 km/h noch das „Intelligent Power Management (IPM)“ dazu. Und dann waren es am Zapfwellenstummel fast 88 kW bei Nenn­drehzahl und maximal sogar stolze 95 kW bei genau 1 900 Touren — sehr gut!
Das Prädikat „sehr gut“ können wir auch für die Leistungscharakteristik des DPS-Motors vergeben. Über 48 % Drehmomentanstieg (32 % mit Boost) sowie 527 Nm maximales Drehmoment passen genauso, wie die 135 % Anfahrmoment. Den würgt man so schnell nicht ab — und beim Ackern ist der kleine Hirsch auch nicht totzukriegen.

Durchschnittlicher Verbrauch

Der spezifische Verbrauch bei den Zapfwellenmessungen liegt unter Nenndrehzahl bei immerhin 286 g/kWh ohne Boost bzw. 275 g/kWh mit Boost. Bei maximaler Leistung sind es noch 256 g/kWh ohne Boost bzw. 260 g/kWh mit Boost. Da im Mittel noch gut 8 % AdBlue hinzukommen, ist der 6120M also kein Sparwunder.
So oder so würden wir in jedem Fall den Dieseltank mit 205 l Inhalt empfehlen (175 l sind Serienausstattung), um nicht allzu schnell wieder „an die Box“ zu müssen. Um aber fair zu bleiben: Der Verbrauch liegt in dieser Leistungsklasse im Mittel, das gilt ­insbesondere auch für die 276 g/kWh bei maximaler Zugleistung.
Umso gespannter sind wir auf die Ergebnisse der Powermix-Messungen. Da aber — wie bereits geschrieben — auch bei dem neuen 6M schon bald die Umstellung auf die Abgasstufe V folgt — werden wir diese ­Messungen beim nächsten Test mit einem Traktor der neuen Abgasstufe nachholen.

Wenige Lastschaltstufen, viel Automatik

Womit wir schon beim Getriebe des Testkandidaten wären. Anstelle der bekannten „PowrQuad“- oder...

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