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Faktencheck: Können Biokraftstoffe die Versorgung sichern?

Verschiedene Verbände erläutern in einem Faktencheck die Bedeutung und Wirkungseffekte nachhaltiger Biokraftstoffe. Hier eine Übersicht.

Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind nachhaltig und tragen zur Versorgungssicherheit bei. (Bildquelle: UFOP)

Die Schwarzmeerregion ist von großer Bedeutung für die weltweite Versorgung mit Agrarrohstoffen wie Weizen, Mais, Sonnenblumen, Raps und Soja. Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf wichtige Agrarmärkte aus und trifft im Falle der Ölsaaten einen Markt, der bereits vorher von einer knappen Versorgung gekennzeichnet war.
Vor diesem Hintergrund erläutern der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), Bundesverband der Deutschen Bioethanolwirtschaft e.V. (BDBe), der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (OVID), die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) und der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) in einem Faktencheck die Bedeutung und Wirkungseffekte nachhaltiger Biokraftstoffe. Denn Biokraftstoffe stützen die Ernährungssicherheit, reduzieren die Abhängigkeit von Energieimporten und tragen zum Klimaschutz im Verkehr bei. Außerdem entstehen bei der Biokraftstoffherstellung wertvolle Koppelprodukte.

4,5 Mio. t Kraftstoff aus Bioethanol und -diesel

Pro Liter Bioethanol fallen 1,8 kg hochverdauliche Trockenschlempe und pro Liter Biodiesel 1,5 kg hochverdauliches Rapsschrot an. Diese Koppelprodukte verbessern die Selbstversorgung mit Lebensmitteln und nutzen landwirtschaftliche Standorte und zudem Rohstoffqualitäten, die für die menschliche Ernährung nicht direkt nutzbar wären.
Bioethanol und Biodiesel trugen im Jahr 2020 mit rund 4,5 Mio. t Kraftstoff zur Versorgung im Verkehrssektor in Deutschland bei und ersetzten damit Importe fossiler Kraftstoffe aus oftmals instabilen Weltregionen und autokratischen Ländern.
Biokraftstoffe unterliegen einer strengen, rechtsverbindlichen Nachhaltigkeitszertifizierung, die bereits auf dem Feld beginnt. Sie werden fossilen Kraftstoffen in Deutschland aufgrund der gesetzlich verankerten Treibhausgasminderungsquote beigemischt, um die Treibhausgasemissionen im Verkehr zu reduzieren. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen verringern Biokraftstoffe, die Treibhausgasemissionen um bis zu 90 % und stehen damit für die Einsparung von über 10 Mio. t CO2-Äquivalenten jährlich. 
Die Basischemikalien Glycerin und Ethanol werden in Deutschland heute nicht mehr aus fossilen Quellen gewonnen, sondern aus nachhaltig zertifizierter Biomasse mit erheblichen Vorteilen der CO2-Bilanz. Lecithin aus der Ölsaatenverarbeitung wird als pflanzliche Emulgatoren für Brot, Backwaren und Margarine verwendet, aber auch in der Medizin, in Kosmetika, Nahrungsergänzungsmitteln und in Getränkeprodukten eingesetzt. Glycerin findet als biobasierte Basischemikalie in Anwendungen der Pharmazie, Wasch-, Körperpflege und Kosmetika breite Anwendung.
Weitere Informationen liefert die Broschüre „Politikinformation Biokraftstoffe“.

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