Nicht nur in Deutschland und Europa gibt es spannende Neuigkeiten in der Landtechnik, sondern auch auf der ganzen Welt, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Christopher Reim hat sich wieder Gedanken gemacht über das „Was wäre, wenn…?“. Wenn Porsche wieder an den Erfolg der früheren Diesel-Traktoren anknüpfen würde? Auf den Schriftzug „Diesel“ müssten die neuen roten Ackerflitzer dabei verzichten — denn das Konzept sieht einen elektrischen Antrieb vor. Darauf deutet auch die fehlende Kühlermaske hin. Die Haube selbst ist im typischen Porsche-Design mit dem „Vier-Augen“-Licht gestaltet. Die abgerundete Form der steil abfallenden Nase soll an die Haubenform der Vorfahren erinnern. Eine Hommage an die aktuellen Sportwagen ist die optionale Dachhaube für Schlepper ohne Frontlader: Die tiefgezogene, schnittige Abdeckung soll als Sonnenblende dienen — der aerodynamische Effekt ist wohl eher zu vernachlässigen, denn auch die Porsche-Schlepper sind durch die Acker-Bereifung in ihrer Geschwindigkeit begrenzt.
Finnische Feinmechanik
Der finnische Mähdrescher- und Forstmaschinenhersteller Sampo Rosenlew hat seinen neuen Parzellenmähdrescher C2 vorgestellt. Neben einem neuen Design profitiert die Maschine vor allem von einer neuen Kabine, einem neuen Motor und dem überarbeiteten Korntank. Letzterer fasst jetzt 1 875 l, ein großes Sichtfenster erlaubt einen direkten Blick in den Tank. Die Korntankabdeckung besteht für ausreichend Licht im Inneren aus Plexiglas. Das Abtankrohr erreicht eine Überladehöhe von 3,18 m.
Beim Antrieb setzt Sampo auf einen Vierzylinder von Yanmar mit 96 kW/130 PS und Abgasstufe V. Ein rotierendes Kühlernetz sorgt für ausreichend frische Ansaugluft. Für eine gute Zugänglichkeit lässt sich die heckseitige Abdeckung fast komplett zur Seite schwenken. In der großzügigen Avara-Kabine gibt es eine Klimaanlage, die Einstiegsleiter lässt sich elektrisch nach oben schwenken. Ein Touch-Terminal erlaubt die Einstellung aller Mähdrescher-Parameter und gibt Auskunft über Motordaten und Drehzahlen der Dreschorgane. Der Fahrhebel ist als Multifunktionsjoystick ausgelegt. Acht Arbeitsscheinwerfer sorgen für Licht.
Schneidwerksbreiten stehen von 1,50 bis 2,30 m zur Verfügung. Zur Kornabscheidung kommt ein Dreschsystem aus Dreschtrommel, Nachbeschleuniger und drei Schüttlern zum Einsatz. Optional kann die Maschine mit einem doppelten Siebboden und einem Wiegesystem ausgerüstet werden.
Silo-Schieber
In den Niederlanden und auch Teilen Deutschlands werden Silagemieten zum Teil mit Erde bzw. Sand abgedeckt. Das hohe Gewicht und der luftdichte Abschluss sprechen für das Material auf der Abdeckfolie, das Öffnen dieser Mieten ist aber nicht ganz einfach.
Kemp Machines aus dem niederländischen Houten hat dafür den Silage Scraper im Programm: Das Frontlader-Anbaugerät besteht aus einem Schieber, der über einen doppeltwirkenden Hydraulikzylinder im 180°-Radius schwenkbar ist. Die maximal Reichweite von der Gerätemitte aus gemessen liegt bei bis zu 4 m. Am Ende ist ein 1,40 m breiter Schieber mit einer Gummilippe montiert, die ein Abschieben von Sand und Erde erlauben soll, ohne die Silofolie zu beschädigen. Ein Überdruckventil schützt den Schieber vor Überlastung.
Doppelte Dosis
Mit der neuen Massey Ferguson SB.1463 DB soll die Leistung bei der Produktion von Hochdruckballen der Dimension 36 x 46 cm deutlich gesteigert werden. Die 2,67 m breite Pickup nimmt es auch mit großen Schwaden auf. Ein vertikales Spaltmesser am Anfang des Presskanals teilt das Erntegut in zwei Stränge, die über ein gemeinsames Kolbensystem synchron verdichtet werden.
Die neue Hochdruckballenpresse SB.1463 DB von Massey Ferguson produziert zwei Ballenstränge parallel.
(Bildquelle: Massey Ferguson )
(Bildquelle: Massey Ferguson)
Die Knoterauslösung der insgesamt vier Knoter erfolgt dabei in jedem Strang unabhängig, um auch bei heterogenen Schwadbedingungen gleichmäßige Ballenlängen zwischen 60 und 132 cm zu erreichen. Das als SimplEbale™ bezeichnete elektronische Überwachungs- und Steuerungssystem soll die gleichmäßige Ballendichte bei konstanter Länge ermöglichen. Die Ballen werden in zwei getrennten Reihen abgelegt, um die Aufnahme durch nachfolgende Sammelwagen zu vereinfachen.
Alter Bekannter?
Speziell für den asiatischen Markt hat John Deere den Mähdrescher W100 im Programm. Das Modell erinnert stark an die Mähdrescher vom Typ 975, die in Europa in den späten 1970er Jahren angeboten wurden, und beruht vermutlich auf deren Grundkonstruktion.
Angetrieben wird der Mähdrescher, der das Einstiegsmodell im Asien-Programm ist, vom John Deere-Motor 4045 PWX. Dieser leistet 104 kW/141 PS und kommt ohne AdBlue aus. Für den W100 stehen Schneidwerke mit Arbeitsbreiten zwischen 3,20 und 4,50 m zur Auswahl. Die Dreschtrommel bietet 0,61 m² Fläche. Für die Restkornabscheidung kommt ein Vierschüttler-Aggregat mit 3,8 m³ Fläche zum Einsatz. John Deere nennt eine theoretische Durchsatzleistung von 20 t/h.
Das Korntankvolumen liegt bei 2 000 l. Das unten angelenkte Abtankrohr bietet eine Überladeleistung von 44 l/s — damit ist der Korntank in einer Minute leer. Die kantige Kabine ist einfach gehalten, es gibt aber optional eine Klimaanlage. Der Mähdrescher mit 6,7 t Eigengewicht, der auch mit Vorsätzen für die Mais- und Sojaernte ausgestattet werden kann, ist nur mit Vorderradantrieb erhältlich.
Interessierte Farmer müssen für einen neuen John Deere W100 einen Anschaffungspreis von rund 50 000 Dollar kalkulieren.