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Claas Evion: Neue Fünfschüttler-Mähdrescher vorgestellt

5 Schüttler, bis zu 8.000 l Korntankinhalt und bis 30 km/h schnell: Claas stellt die neue Baureihe Evion vor, die sich unterhalb des Trion einreiht.

Entwickelt in Harsewinkel wird der Evion im Claas Mähdrescherwerk in Gaomi, China, produziert. (Bildquelle: Claas)

Mit dem Evion vervollständigt Claas die 2019 mit dem neuen Lexion begonnene Neuaufstellung seines kompletten Mähdrescherprogramms. Die drei Fünfschüttler-Mähdrescher runden fortan das Sortiment unterhalb des Trion ab. Im Fokus der Entwickler stand dabei neben der Verwendung bewährter Komponenten eine einfache Bedienung. Daher wurde im Evion ein Eintrommel-Tangentialdreschwerk mit 60 cm großer Dreschtrommel und fünf, je 4,40 m langen, Hordenschüttlern auf 1,42 m Kanalbreite kombiniert. Daraus ergeben sich laut Claas 0,95 m² Dreschkorbfläche und 6,25 m² Abscheidefläche über die Schüttler.
Die Trommeldrehzahl lässt sich vom Cemis 700-Terminal aus stufenlos verstellen. Beim Evion Classic kann ein Drehzahlbereich von 480 bis 1.150 U/min genutzt werden, beim Evion Maxi sind dank Zweistufen-Riemenantrieb Drehzahlbereiche von 220 bis 630 und 415 bis 1.150 U/min möglich. Die Anpassung der Korbabstände erfolgt hydraulisch ebenfalls aus der Kabine heraus, wobei eine integrierte Überlastsicherung mittels Druckmembranspeicher Blockaden im Dreschwerk verhindern soll. Und dank Multicrop-Dreschkorb soll ein Umrüsten zwischen verschiedenen Druschkulturen laut Hersteller selten oder gar nicht nötig sein. Die Korbsegmente können beim Evion Maxi außerdem einfach durch die Steinfangmulde gewechselt werden und für den Maisdrusch lassen sich Abdeckbleche zwischen die acht Dreschleisten montieren.

Fünf Schüttler und bis zu 8.000 l Korntank

Für eine effektivere Restkornabscheidung und mehr Durchsatz wurden die Mittelreiter der Schüttler neu gestaltet, um die Gutmatte noch effektiver aufzulockern und schneller an die nächsten Schüttlerhorden zu übergeben. Neu ist auch die sensorische Überwachung des Gutflusses auf den Schüttlern sowie das optionale Cemos Auto Crop Flow. Das stoppt laut Claas automatisch den Erntevorsatz und den Einzug bei einer drohenden Blockade, sodass kein weiteres Erntegut zugeführt wird.
Der Siebkasten arbeitet mit gegenläufigem Ober- und Untersieb und kommt nach Angaben von Claas auf eine Gesamt-Siebfläche von 4,80 m². Zur Serienausstattung aller Evion gehört neben der elektrischen Siebverstellung auch eine Verlustmessung. Zudem wird auch die Drehzahl des Radialgebläses aus der Kabine heraus angepasst – auf Wunsch per Auto Slope beim Ernten hangauf- oder hangabwärts sogar automatisch. Die Überkehr kann durch ein Sichtfenster vom Fahrersitz aus eingesehen werden. Die Business-Ausstattungslinie wird serienmäßig mit 3D-Reinigung geliefert, welche bis zu 20 Prozent Querneigung bei Hangarbeiten ausgleichen kann. In der Trend-Ausstattung kann diese optional geordert werden.
Der hinter der Kabine integrierte Korntank fasst 5.600 l beim Evion 410, 6.500 l beim Evion 430 und 8.000 l beim Topmodell Evion 450. Beim Entleeren profitieren alle drei Evion von dem Korntankauslaufrohr mit 33 cm Durchmesser und 90 l/s Entleerungsrate. Dank des 105-Grad-Schwenkwinkels hat der Fahrer den Abtankprozess stets im Blick. Und auf Wunsch kann für die Steuerung des Kornstrahls auf das Transportfahrzeug sogar die von Trion und Lexion bekannte Schwenktülle geliefert werden.
Fahrbericht

Mit Spannung erwartet, hat Claas jetzt die neue große Xerion-Baureihe vorgestellt — mit 653 PS und ohne Drehkabine. Lesen Sie exklusiv den Fahrbericht von der neuen Zug-Maschine aus Harsewinkel.

Zwei Strohhäcksler und Motoren von Cummins

Vor allem auf Standorten mit mittleren und hohen Erträgen legen Landwirte viel Wert auf eine gute Strohzerkleinerung und -verteilung. Optional ist für alle Evion daher alternativ zum Standard-Strohhäcksler mit 52 Messern eine Variante mit 72 Messern. Gegenschneide und Reibleiste lassen sich werkzeuglos verstellen, die Umstellung von Häckseln auf Schwadablage erfolgt an der rechten Seite der Strohhaube. Die Strohleitbleche werden von Hand auf die Arbeitsbreite angepasst, sodass eine gleichmäßige Verteilung auch bei 6,80 m Schneidwerksbreite erzielt werden soll. Kaff und Kurzstroh werden durch optionale, hydraulisch angetriebene Spreuverteiler auf die Arbeitsbreite verteilt.
Alle drei Evion haben den Cummins B6.7 mit 6,7 l Hubraum und Abgasstufe V. Der Common-Rail-Sechszylinder ist aus dem Trion 500 bekannt und leistet im Evion zwischen 204 (Evion 410), 231 (Evion 430) und 258 PS (Evion 450). Für die Kraftübertragung auf die Aggregate sorgt ein teils auf Komponenten von Trion und Lexion aufbauendes Antriebskonzept. Haspelantrieb, Einzugskanal und Vorsatz-Reversierung sowie Dreschtrommel- und Gebläsevariator werden hydraulisch betätigt, laut Claas in dieser Mähdrescherklasse einzigartig. Auch weitere wichtige Aggregate wie Strohhäcksler, Erntevorsatz oder Entleerungsschnecke werden über elektrohydraulische Ansteuerung zu- und abgeschaltet.
Der Fahrantrieb basiert auf einem 3-stufigen, manuell geschalteten Getriebe mit Hydrostat. Die Endgeschwindigkeit beträgt wahlweise, 20, 25 oder 30 km/h. Für die Maxi-Variante ist eine elektrisch zuschaltbare Differentialsperre für die bis zu 1,85 m großen Vorderräder lieferbar. Für die Hinterachse sind wahlweise Räder mit 1,35 oder für maximale Bodenschonung sogar 1,50 m Durchmesser verfügbar.

Große Kabine mit Cmotion und Touch-Terminal

In der Kabine fällt neben dem Platzangebot auf den ersten Blick die Bedienarmlehne mit Cmotion-Multifunktionshebel, Tastenfeld und Cemis700-Touchterminal auf. Hier sind auch die Grundeinstellungen für alle gängigen Druschkulturen abrufbar, was schnellen Einsatz der Maschine und einen einfachen Wechsel zwischen Getreidearten ermöglicht. Darüber hinaus besitzt das Cemis 700 einen Auftragsspeicher und dokumentiert den Kraftstoffverbrauch getrennt für Straße und Feld sowie in Litern pro Stunde und Liter pro Hektar. Und da es sich beim Cemis 700 laut Hersteller um ein vollwertiges ISO-Bus-Terminal handelt, kann es außerhalb der Mähdruschsaison auch für andere Arbeiten mit Traktoren und Anbaugeräten genutzt werden.
Serienmäßig werden alle Evion mit Klimaautomatik und einer Kamera ausgeliefert, Fußstützen an der Lenksäule sind optional erhältlich – genau wie eine 30 l große Kühlbox unter dem Beifahrersitz. Ebenfalls zur optionalen Ausstattung gehören ein luftgefederter Komfortsitz, elektrisch verstellbare Rückspiegel und eine zweite Kamera. In der Kabine sind darüber hinaus zahlreiche Ablagemöglichkeiten vorhanden, und über eine USB-sowie zwei USB-C-Schnittstellen können Smartphones, Tablets oder andere Elektrogeräte geladen werden. Bereits serienmäßig sind die Evion mit einem umfassenden LED-Beleuchtungspaket ausgestattet. Wahlweise können in Summe bis zu 17 LED-Scheinwerfer ab Werk geliefert werden – bin hin zur Innenbeleuchtung für den Korntank und Service-Lichtbändern unter den Seitenklappen.

Schneidwerke mit Multikuppler bis 6,80 m Arbeitsbreite

Dank des Einzugskanals mit Claas Standardaufnahme und Multikuppler kann der Evion die vom Trion und Lexion bekannten Getreideschneidwerke bis 6,80 m Arbeitsbreite und Maispflücker mit bis zu sechs Reihen aufnehmen. Der Vorsatzantrieb erfolgt in Classic-Ausführung mit einem Riemen, in Maxi-Ausführung sind zwei Riemen vorhanden. Für den Einsatz im Körnermaisdrusch empfiehlt sich daher die Maxi-Variante des Evion. Dabei ist im Trend-Ausstattungspaket jeweils serienmäßig die Contour-Schneidwerksführung für die Anpassung an parallel zur Fahrtrichtung auftretende Bodenunebenheiten enthalten, wobei optional die AutoContour-Schneidwerksführung erhältlich ist.

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