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10 Tipps zur Bergung von Großmaschinen: Ruhig zur Rettung

Der Häckselwagen steckt tief im Schlamm oder das Güllegespann ist vom Weg abgekommen. Jetzt heißt es, Ruhe bewahren und besonnen mit der Bergung beginnen.

Bergung von Großmaschinen

Nicht lange wühlen: Eine Bergung sollte sicher und mit Plan ablaufen. (Bildquelle: Colsman)

Gut zu wissen

- Die Bergung festgefahrener Maschinen bietet viele Gefahren.
- An Landmaschinen sind geeignete Zugpunkte für die Bergung nur selten zu finden.
- Eine große Gefahr geht von nicht passenden Bergemitteln wie schadhaften oder zu schwach dimensionierten Seilen aus.

1. Vorbeugen

Die beste Bergung ist die, die gar nicht erst nötig ist. Eine gute Einweisung fremder Fahrer, etwa beim Einsatz eines Lohnunternehmers, kann im Vorfeld viel Arbeit ersparen. Außerdem können Maßnahmen wie Reduzierung des Reifendrucks oder angepasste Beladung gefährliche Situationen von vorn herein vermeiden. Weisen Sie auf nasse Stellen, versteckte Gräben und Ähnliches hin. Sollten die Einsatzbedingungen schwierig sein, nennen Sie von vorne herein einen Ansprechpartner für den Fall der Fälle und teilen Sie mit, wo geeignetes ­Bergematerial lagert.

2. Ruhe bewahren

Wenn sich abzeichnet, dass sich eine Maschine festfährt, heißt es: Ruhe bewahren. Zu langes Wühlen oder verzweifelte Befreiungsversuche erschweren die spätere Bergung. Denn je tiefer sich eine Maschine eingegraben hat, desto höher ist später der erforderliche Kraftbedarf für die Bergung. Hinzu kommt die Gefahr des einseitigen ­Einsinkens, was die Bergung zusätzlich erschwert und die Gefahr des Umkippens mit sich bringt.
Auch für die Bergung selbst gilt der Grundsatz: Ruhe bewahren, auch gegenüber ­Mitarbeitern. Natürlich drängt die Zeit, und Stillstand kostet Geld. Aber schnell kommt es durch unüberlegtes Handeln zu vermeidbaren Schäden an der Technik oder schlimmstenfalls an Personen. Analysieren Sie die Situation und legen den besten ­Bergungsansatz fest.

3. Die Bergung erleichtern

Schon vor dem Vorspannen des Bergeschleppers können Maßnahmen ergriffen werden, um die Bergung zu erleichtern. Reduzieren Sie das Gewicht des zu bergenden Fahrzeugs: Güllefass abpumpen, Mähdrescher-Korntank entleeren oder auch Anhänger oder Anbaugeräte abkuppeln — das ist im Zweifelsfalle gut investierte Zeit. Senken sie auch den Reifeninnendruck der festgefahrenen Maschine: Die Aufstands­fläche vergrößert sich, der Rollwiderstand wird reduziert.
Auch die Schaufel kann ein geeignetes Bergungs-Werkzeug sein, um vor den Rädern Boden wegzuräumen. Je tiefer die Maschine eingegraben ist, desto größer ist der Zugkraftbedarf zum Freischleppen einer Maschine über den „Anstieg“ vor oder hinter den Rädern. Je nach Maschinengewicht können auch „Sandbleche“, also Rampen als Unterstützung eingesetzt werden. Alternativ eignen sich stabile Holzbohlen.

4. Das passende Bergefahrzeug

Wenn der Bergeschlepper vorgespannt werden muss, dann direkt richtig: Machen Sie keine Experimente. Das Bergefahrzeug sollte schon beim ersten Versuch ausreichend dimensioniert werden. Denn je mehr Maschinen vorgespannt werden müssen, desto größer ist auch das Unfallrisiko. Bedenken Sie: Unter schwierigen Bedingungen erreicht ein Traktor nur 60 % oder weniger seiner theoretischen Zugkraft. Überschlägig lässt sich dazu festhalten: Die halbe Gewichtskraft der Zugmaschine kann als Zugkraft für die Bergung veranschlagt werden. Achten Sie auf die passende Bereifung bzw. den Reifendruck. Im Zweifelsfalle kann auch der Einsatz eines Bergungsspezialisten mit einem Kran oder Abschlepp-Lkw samt Winde sinnvoll sein. Neben der nötigen Erfahrung verfügen diese...

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