10 Tipps zur Bergung von Großmaschinen: Ruhig zur Rettung
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Gut zu wissen
- An Landmaschinen sind geeignete Zugpunkte für die Bergung nur selten zu finden.
- Eine große Gefahr geht von nicht passenden Bergemitteln wie schadhaften oder zu schwach dimensionierten Seilen aus.
1. Vorbeugen
2. Ruhe bewahren
Auch für die Bergung selbst gilt der Grundsatz: Ruhe bewahren, auch gegenüber Mitarbeitern. Natürlich drängt die Zeit, und Stillstand kostet Geld. Aber schnell kommt es durch unüberlegtes Handeln zu vermeidbaren Schäden an der Technik oder schlimmstenfalls an Personen. Analysieren Sie die Situation und legen den besten Bergungsansatz fest.
3. Die Bergung erleichtern
Auch die Schaufel kann ein geeignetes Bergungs-Werkzeug sein, um vor den Rädern Boden wegzuräumen. Je tiefer die Maschine eingegraben ist, desto größer ist der Zugkraftbedarf zum Freischleppen einer Maschine über den „Anstieg“ vor oder hinter den Rädern. Je nach Maschinengewicht können auch „Sandbleche“, also Rampen als Unterstützung eingesetzt werden. Alternativ eignen sich stabile Holzbohlen.
4. Das passende Bergefahrzeug
5. Gutes Zugmaterial
Häufigstes Bergemittel sind Ketten oder Drahtseile. Verschiedene Hersteller bieten spezielle Abschleppseile mit entsprechenden Zugösen an. Außerdem werden die ermittelten Bruchlasten angegeben. Zum Teil werden auch synthetische Seile eingesetzt. Diese sind für die Bergung allerdings weniger geeignet: Die Seile sind extrem dehnbar und reißfest. Je elastischer ein Seil ist, desto mehr Energie kann es speichern — bei einem Abriss schnellen die Enden mit hoher Geschwindigkeit zurück und wirken wie eine Schleuder. Insbesondere Schäkel oder abgerissene Zugösen entwickeln sich damit zu Geschossen. Weniger dehnbar sind textile Abschleppschlingen.
Beim Einsatz von Ketten und Ösen gelten die gleichen Grundsätze: Es muss eine Kennzeichnung mit genauer Angabe der Bruchlast vorhanden sein. Außerdem dürfen Ketten keinesfalls ruckartig angezogen werden, da sich ihre Bruchlast dabei verringert. Für schwere Zuglasten sollten nur kurzgliedrige Ketten verwendet werden. Eine Alternative können Textilketten bilden (profi 11/2018).
Das sicherste Schleppmittel ist die Schleppstange. Allerdings mit dem Nachteil der kurzen Anspannlänge und dem schwierigen Verstauen. Auch Haken und Schäkel müssen in einem guten Zustand sein. Haken müssen mit einer funktionsfähigen Sicherung versehen sein.
Denken Sie daran: Sollte die Bergung im ersten Versuch nicht gelingen und es werden weitere Zugmaschinen vorgespannt, müssen auch die Zugmittel an die steigende Belastung angepasst werden!
6. Richtig anhängen
Auch fest montierte Frontgewichte sind nicht als Zugpunkt für die Bergung geeignet. Das wird insbesondere dann zum Problem, wenn Anhänger oder Anbaugeräte gekoppelt sind. Denn an Anhängern oder Anbaugeräten sind geeignete Zugpunkte nur selten zu finden, und Starrdeichselanhänger lassen sich nur sehr aufwändig im Feld abkoppeln.
Ebenfalls schwierig ist das Finden geeigneter Zugpunkte an Selbstfahrern. Bei Feldhäckslern oder selbstfahrenden Gülleausbringern sind häufig noch einigermaßen stabile Anhängepunkte in Form eines Zugmauls zu finden. Anders verhält es sich bei Mähdreschern: Die Anhängekupplung ist nur für das geringe Gewicht des Schneidwerkswagens ausgelegt.
Entscheidend ist in allen Fällen, dass die technische Anhängelast am Zugmaul oder an der Zugöse nicht überschritten wird. Teilweise finden sich dazu Hinweise am Anhängepunkt selbst (Typenschilder oder Aufkleber) oder in der Bedienungsanleitung. Eine Kugelkopfkupplung (K80) ist nicht zum Anhängen von Zugmitteln geeignet, da hier die Zugmittel abrutschen können.
7. In die richtige Richtung
Idealerweise ist die Zuglinie gerade zum havarierten Gespann: Die Zugkraft des Bergefahrzeugs ist so am höchsten. Gefährlich ist das Ziehen schräg zum havarierten Fahrzeug — insbesondere dann, wenn ein angehängtes Gerät feststeckt. Durch den starken Zug kann der dazwischen hängende Schlepper einseitig angehoben werden und umstürzen.
Die Zugverbindungen sollten immer sanft vom Bergefahrzeug gespannt und erst dann mit voller Kraft belastet werden — auf keinen Fall ruckartig anziehen. Bei niedriger Zuggeschwindigkeit können außerdem die Reifen besser greifen und die Unfallgefahr ist geringer. Achten Sie auch darauf, dass die Zugmittel sich nicht verhaken oder über scharfe Kanten gezogen werden, da dies die Bruchlast reduziert und die Zugmittel beschädigt.
8. Sicher und sauber kommuniziert
Zwischen den gekoppelten Maschinen dürfen sich keine Personen aufhalten! Neben dem Reißen der Zugmittel kann auch das plötzliche Freikommen der Maschine eine Gefahr darstellen. Einweiser sollten nur mit ausreichendem Sicherheitsabstand eingesetzt werden. Eine gute Kommunikation mit klaren Signalen ist insbesondere dann wichtig, wenn die Fahrer bei der Bergung keinen Sichtkontakt haben. Bei größeren Bergungen ist ein Koordinator zu bestimmen, der auch das Signal zum Start des Zugversuchs gibt und die Sicherheit überwacht bzw. auch im Zweifelsfalle abbricht.
Sorgen Sie auch dafür, dass keine Werkzeuge, Hilfsmittel oder lose Gegenstände die Bergung behindern. Und stellen Sie sicher, dass alle beteiligten Personen mit entsprechendem Equipment wie Handschuhen, Warnweste und Sicherheitsschuhen ausgestattet sind.
9. Nach der Bergung
Nutzen Sie die gesammelten Erfahrungen: Hätte die Situation vermieden werden können? Wie ist die Bergung gelaufen? Was könnte verbessert werden?
10. Wartung und Lagerung
Zugpunkte gesucht!
Egal ob Landwirt oder Hersteller — Sie haben einen Tipp, Hinweis oder eine besonders gelungene Lösung? Schreiben Sie uns unter
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