Management

Rebuild-Programm bei Vervaet: Neu mit 10 000 Stunden

Je spezieller und teurer eine Landmaschine, desto schwieriger ist die Gebrauchtvermarktung. Vervaet hat dafür mit dem Rebuild-Programm ein interessantes Konzept.

Verveat Produktionsstrecke

Im Rahmen des Rebuild-Programms von Vervaet werden gebrauchte Gülleselbstfahrer und Rübenroder komplett überholt und als „gebrauchte ­Neu­maschine“ mit null Betriebsstunden verkauft. (Bildquelle: Colsman)

Gut zu wissen

- Pro Jahr werden 40 bis 50 Maschinen bei Vervaet im Werk wieder im Rahmen des Rebuild-Programms aufbereitet.
- Mit einem neuen Typenschild lassen sich die überholten Maschinen wie Neumaschinen finanzieren.
- Die Maschinen sind deutlich günstiger als ein komplett neues Fahrzeug und werden mit einer verlängerten Garantie ausgeliefert.
Ein Selbstfahrer für die Gülleausbringung kann die unter den steigenden Anforderungen der Düngeverordnung nötige Schlagkraft liefern. Allerdings sind die Anschaffungskosten für eine solche Spezialmaschine hoch. Ein Gebrauchter könnte eine Alternative sein. Hier setzt das Rebuild-Programm von Vervaet zur Generalüberholung an.

Verveat Rebuilt-Programm: Zurück ins Werk

Der Hersteller holt über 90 % aller verkauften Gülle-Selbstfahrer bei Inzahlungnahme zurück ins Werk. Fast alle der gebrauchten Drei- und Fünfräder starten hier ein neues Leben — und das schon, seit Anfang der 1990er die erste Gülletechnik die Hallen von Vervaet verließ. Entstanden war das Unternehmen aus einem Landmaschinenhandel und dem Einstieg in die Zuckerrüben-Erntetechnik. Mehr zur Geschichte von Vervaet lesen Sie in profi 3/2020.
Die meisten der Neumaschinen gehen zu Lohnunternehmen nach Deutschland, England und in die Beneluxländer. Dort erreichen sie bei entsprechender Auslastung schnell hohe Stunden- und Kubikmeter­zahlen. Rund 8 000 bis 10 000 Stunden in wenigen Jahren sind keine Seltenheit. Dann wird es häufig Zeit für eine Neuanschaffung. Per Tieflader kommen die Maschinen zurück ins niederländische Biervliet — bis zu 50 Stück pro Jahr. Im ersten Schritt erfolgt eine gründliche Inspektion der Maschine, bei der ein entsprechender Zustandsbericht und eine Art Lastenheft mit anstehenden Auf­gaben angelegt wird. Interessant: Die meisten Maschinen sind bereits verkauft, bevor sie bei Vervaet auf dem Hof stehen.
Den Kundenwünschen sind beim Wiederaufbau kaum Grenzen gesetzt: Behältervolumen von 14 auf 16 m³ vergrößern oder sogar der Umbau vom Drei- auf ein Fünfrad sind kein Problem.
Motor und Kabine werden allerdings immer beibehalten. „Das Herz der Maschine bleibt bei unserem Programm immer drin“, erklärt Verkaufsleiter Jonathan Hoekmann von Vervaet. Aber auch hier können die Details aufgepeppt werden: Parallelfahrsystem, neue Verkleidungen und ein beheizter Sitz steigern den Fahrkomfort in dem neuen gebrauchten Selbstfahrer.
Bei den Komponenten bleibt der Hersteller bei einer Linie: Die Motoren kommen von Daf, Achsen von Omsi, Kabinen von Claas, die Hydraulik von Danfoss und die Güllepumpen von Börger. So ist ein späterer Austausch kein Problem.

Wie neu finanzieren

In Zusammenarbeit mit den Finanzdienstleistern BNP...

Mehr zu dem Thema

Die Redaktion empfiehlt

Fahrbericht

KleuTec vereint den Güllecontainer, die Pumpe und die Schlauchhaspel und rollt damit das Thema Verschlauchung neu auf.

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.