Neue Modelle
Größte Modellbörse
Traktorado 2023
Nach vier Jahren Pause ist es endlich wieder so weit: Am 15. Oktober 2023 findet von 10 bis 17 Uhr in der Messe Husum (Nordfriesland) die größte deutsche Modelltraktoren-Messe (
traktorado.de) statt. Der Veranstalter ist jetzt Gerd Mohr (
hof-mohr.de). Als Highlight der Veranstaltung ist ein Rekordversuch geplant. Rund 150 ferngesteuerte Claas Xerion 5000 aus der Siku-Control-Serie sollen einen Traktor mit rund 4,5 t Gewicht ziehen.
Urahn des Monats Oktober: Die Schönwetter-Maschine
Ende der 60er-Jahre entwickelte und baute der Landmaschinenmechaniker Duquenne im Auftrag der belgischen Zuckerfabrik Tirlemontoise einen sechsreihigen, selbstfahrenden Rübenroder. Die Maschine hatte hinten lenkende Räder und einen luftgekühlten V-8-Deutz-Motor mit 170 PS sowie eine geschlossene Kabine.
Der mechanische Fahrantrieb erfolgte über Riemen. Die Aggregate wurden hydraulisch angetrieben. Die Vorderachse war mit sechs schmalen Rädern bestückt, die zwischen den Reihen liefen. Davor befanden sich die Köpfaggregate. Die Rodeaggregate waren hinter den Vorderrädern angeordnet. Darüber befanden sich die Reinigung und der Rübenbunker. Das exakt geköpfte Blatt wurde in einem Bunker gesammelt und im Querschwad abgelegt.
Zur Kampagne 1971 holten Mitarbeiter der Südzucker AG zu Testzwecken solch eine Maschine nach Rain (Bayern). Die Leistung und die Arbeitsqualität überzeugten. Deshalb baute ein Projektteam der Zuckerfabrik mit Hilfe von Duquenne vier solche Köpfrodebunker. Diese setzten sie zur Rübenkampagne 1972 in mehreren bayerischen Maschinenringen ein. Dieses Mal war das Ergebnis sehr ernüchternd. Die Duquenne-Maschine schnitt das Rübenblatt zwar aus der Gare ab. Doch die schmalen Räder zwischen den Reihen drückten den Boden seitlich an die Rüben, wodurch sich teils sehr hohe Erdanhänge ergaben.
Das Resümee nach der Kampagne 1972 war, dass auch das Rodeaggregat vor die Vorderachse gehört. Weil es solch eine Maschine nicht gab, gründete die Südzucker unter der Leitung von Dr. Hans Irion ein neues Projektteam, um eine Maschine zum Roden aus der Gare zu entwickeln.
Die vier vorhandenen Maschinen wurden umgebaut. Daran war auch Duquenne selbst beteiligt. Das Ergebnis war der Betaking 3000 (profi 9/2019, Seite 114), von dem bis 1976 ebenfalls vier Exemplare entstanden.
