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Deutz Intrac: Ein spezieller Traktor im Einsatz
Deutz Intrac: Lebenslang grün
Für Deutz-Fans und speziell für die Freunde des Intrac ist die Welt im nördlichen Landkreis Rosenheim noch in Ordnung. Die Familie Fischer hält dort die grünen Fahnen hoch.
Grünland, Acker und Forst prägen die Landwirtschaft im Verkaufsgebiet von Hubert Fischer aus Edling, etwa 60 Kilometer östlich von München. Der Landmaschinenmechaniker betreibt dort mit seinen Söhnen Manuel und Fabian sowie einem weiteren Mitarbeiter einen Landmaschinenbetrieb mit Deutz-Fahr als Hauptfabrikat.
Bekannt wurde Hubert Fischer weit über seine Region hinaus, als er Mitte der 1990er Jahre begann, die ersten Flügelmähwerke für den Fronteinsatz zu bauen. Vicon übernahm später seine Entwicklungen, Fischer selbst fertigt heute noch eigene Varianten mit Arbeitsbreiten von 5 bis 7 m.
Wenn er am Abend dann den Schlüssel zur Werkstatt umdreht und nach Hause fährt, kümmert er sich zuerst um seine etwa 50 Mutterkühe. „Das ist meine Entspannung nach einem stressigen Tag“, berichtet er.
Doch wer meint, dass er den Abstand zu den grünen Traktoren aus Köln und Lauingen genießt, liegt falsch. Ganz im Gegenteil, denn zu Hause warten fünf Deutz Intrac und ein Deutz D 130 06 auf ihren Herrn! Ein Intrac 2004 mit Frontmähwerk und Ladewagen dient zum Beispiel zum Einholen von frischem Gras für die Tiere. Der Systemtraktor von Baujahr 1986 hat 70 PS und bis auf einen Frontlader eine landwirtschaftliche Vollausstattung. Dazu gehört unter anderem ein 40-km/h-Getriebe mit 13 Vorwärtsgängen.
Fünf Intracs
Auch die weiteren Intracs hat er gebraucht gekauft. Ein Intrac 2003 Allrad von 1977 mit 60 PS dient mit schmalen Rädern als Pflegeschlepper. Einen zweiten 2003er von 1976 in Hinterradausführung hat Hubert Fischer mit einem 85 PS starken Fünfzylindermotor ausgerüstet. Diesen nutzt er vor allem im Forst.
Das Flaggschiff auf dem Hof ist der Intrac 6.60 von 1991 mit 150 PS. Dieser Traktor hat genug Leistung, um eine 7-m-Mähkombination oder eine Rundballenpresse zu bewältigen. Der letzte Intrac in der Sammlung ist ein Typ 2011. Dabei handelt es sich um eine selbstfahrende Schneefräse auf der Basis des Intrac 2006 von der Schweizer Firma Peter mit einem Deutz-Zehnzylinder-V-Motor und 256 PS.
Besonders freut sich Hubert Fischer, wenn Lothar Fritz, einer der geistigen Väter des Intrac, im Sommerurlaub bei ihm vorbeischaut. Zusammen mit Fritz und weiteren Intrac-Besitzern hat er 2007 auch eine Ausfahrt zum Großglockner unternommen.
Gemeinsam mit seinem Bruder Georg, der den elterlichen Hof übernommen hat, und dessen Söhnen erledigt Hubert Fischer auch Lohnarbeiten. Dafür gibt es unter anderem mehrere Mähdrescher von Deutz-Fahr, Heugeräte, Rundballenpressen und Ladewagen. Nicht zu vergessen ist ein Feldhäcksler des Typs Deutz-Fahr SFH 4010. Und Hubert Fischers Cousin Stefan Posselt setzt einen Intrac 6.60 im Lohn ein.
Ins Grübeln kommen die Fischers, wenn man sie nach der Zahl ihrer Deutz-Traktoren fragt. Hubert Fischer schätzt, dass sie zusammen knapp 40 Deutz-Traktoren besitzen. Dazu gehört unter anderem der Prototyp eines Deutz Agrotron aus Köln mit vier Zylindern. Um ausreichend schlagkräftig zu sein, ist auch ein jüngerer Agrotron 265 im Fuhrpark. Stefan Fischer, der einmal den Stammhof übernehmen wird, hat einen Deutz D 130 06 spezial von 1977 restauriert. Den setzt er sowohl im Lohn als auch beim Traktorpulling ein.
Eine kaum zu glaubende Zahl nennt Hubert Fischer zum Schluss: „Wir haben mit Deutz in unserem Gebiet westlich des Inns einen Marktanteil von 60 %. Wer es nicht glaubt, kann gerne beim Landratsamt nachschauen“. Aber wer ihn kennt, der weiß, dass dies nicht nötig ist. Denn Fischer ist nicht nur mit Leib und Seele ein Deutz-Mann, sondern auch reell und authentisch.