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Gülle kamerageführt einhacken: Wunschfass mit Hacke

In Schwaben und Mittelfranken hacken und düngen zwei Landwirte ihren Mais organisch in einem Arbeitsgang. Eine Kamera führt die Hacke ohne aufwändigen Verschieberahmen.

Hacken

Das Güllefass der Maschinengemeinschaft wurde in Eigenregie umgebaut und mit einer Hacke gepaart. (Bildquelle: Schulz, Kult (2))

Gut zu wissen

- Die Maschinengemeinschaft rüstete ein 10,5-m³-Fass zum Düngen in den Maisbestand um.
- Zu den Merkmalen gehören eine 2,40 m breite Spur und ein angebautes Hackgerät.
- Teilweise kommt die konventionelle Maschinengemeinschaft dank Hacktechnik ohne Herbizide im Mais aus.
Es war ein langer Prozess, bis die landwirtschaftlichen Betriebe von Thomas Schreitmüller und Tobias Meyer ihre Ziele vereint hatten. Die Maschinengemeinschaft zwischen dem schwäbischen Auhausen und dem fränkischen West-heim suchte Technik, um Gülle und Gärreste in den Maisbestand zu fahren, zeitgleich einzuarbeiten und mit einer mechanischen Unkrautbekämpfung zu kombinieren. Als Metallbaumeister hat Schreitmüllers Mitarbeiter Simon Gutmann diese Ziele professionell mit einem komplexen Umbau erreicht.

Gemeinsam gegen das Unkraut

Thomas Schreitmüller mästet 400 Bullen und betreibt eine Biogasanlage mit 1 380 kW installierter Leistung (475 kW Bemessungsleistung). Sein Kollege Tobias Meyer bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit etwa 100 Kühen plus Nachzucht.
Im Laufe der letzten Jahre haben die Betriebe beim Maschinenkauf Synergieeffekte ausgeschöpft, beschreibt Schreitmüller: „Mittlerweile besitzen wir zwei 18 m³ Güllefässer von Zunhammer, einen Düngerstreuer sowie eine Kurzscheibenegge und eine achtreihige Maishacke von Gaspardo in Gemeinschaft. 2019 kam der Eisele­Pumptankwagen mit 10,5 m³ dazu.“
Gemeinsam sammeln die beiden Betriebe seit 2016 Erfahrungen mit der mechanischen Unkrautbekämpfung im Mais, skizziert Schreitmüller: „Wir wollten frühzeitig in dieses Thema einsteigen, um auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Auf Flächen mit geringem Unkrautdruck kommen wir seitdem sogar komplett ohne chemischen Pflanzenschutz aus — dann müssen allerdings alle Rahmenbedingungen passen.“
Auf einigen Flächen bringen die Landwirte einen Teil ihrer organischen Nährstoffe vor der Aussaat aus und einen zweiten Teil in den Bestand, erzählt Meyer: „Noch vor ein paar Jahren haben wir die Gülle ausschließlich per Schleppschlauch in den Bestand gefahren. Nachdem wir die Hacke anschafften, arbeiteten wir die Nährstoffe vermehrt in einem zweiten Arbeitsgang ein.“
Das absetzige Verfahren stellte sich allerdings als nicht optimal heraus, wie der Bullenmäster berichtet: „Erstens geht zu viel Zeit verloren, bis man mit dem Hackschlepper überhaupt fahren kann. Zweitens muss man das Schleppergespann nach jedem Einsatz waschen, der Aufwand ist enorm.“
Tobias Meyer knüpft an: „Spätestens seitdem wir absehen konnten, dass wir uns vom Güllefahren auf gefrorenem Boden im Frühjahr verabschieden müssen, stand fest: Wir brauchen ein kleines und leichtes Fass, um die organischen Dünger vor und auch nach der Aussaat bodenschonend ausbringen zu können — kombiniert mit unserer Hacke.“

Großes Komfortpaket

Nachdem ein passendes Fass gefunden war, kam Schreitmüllers Mitarbeiter Simon ­Gutmann zum Zug. Als Metallbaumeister krempelte er das Fass samt Traktor im vergangenen Winter auf links, blickt er zurück: „Da ein Betrieb Mais mit 60 cm Reihenweite sät und der andere mit 75 cm, forderte uns die Spurweite heraus. Folglich entwickelten wir ein universelles System mit einer Spurbreite von 2,40 m.“ Auf dem Fendt 413 Vario sind dafür vorne Räder der Größe 360/70 R 28 und...

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