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Reportage Wagner Fahrzeugbau: Mia san mia

…ist nicht nur das Motto eines bayrischen Fußballclubs. Auch Familie Wagner bleibt seit Firmengründung im Jahr 1985 ihren bayrischen Wurzeln treu.

Wagner Fahrzeugbau

In Bayern eine Größe im Fahrzeugbau, in Norddeutschland eher unbekannt: Wagner Fahrzeugbau fertigt Transportlösungen in Familienregie. (Bildquelle: Wagner)

Gut zu wissen

- In 36 Jahren Firmengeschichte ist das Unternehmen stetig gewachsen.
- Wagner baut Anhänger, Aufbauten und Spezialfahrzeuge.
- Ein weiteres Angebot sind Reparaturen — z. B. von verunglückten Kippern.
Während viele Fahrzeugbauer in den vergangenen Jahrzehnten von der Bildfläche verschwunden sind oder ihre Produktion ins Ausland verlagert haben, fertigt Familie Wagner seit 35 Jahren in ihrer bayrischen Heimat: „Um Qualität zu produzieren, bleiben wir hier“, fasst Gründer und Firmenchef Hans-Jürgen Wagner aus dem nordschwäbischen Deiningen zusammen.
Zur Selbstständigkeit kam der 59-jährige Landmaschinenmechaniker so: Zunächst restaurierte Wagner als Hobby verschiedene Fahrzeuge auf dem Hof seines Bruders. „Während sich Mitte der 1980er Jahre strukturelle Veränderungen in der Rübenanfuhr abzeichneten, wagte ich mit meiner Frau Heidi den Schritt zur Unternehmensgründung,“ blickt er zurück.

Fahrzeugbau Wagner: Von Reparaturen zu Eigenbauten

„Damals schafften sich viele Betriebe ausrangierte Lkw-Anhänger für die Rübenabfuhr an, an denen wir erhöhte Bordwände montierten oder den Lack aufbesserten“, so Wagner weiter. Nachdem er die meisten Arbeiten anfänglich alleine oder mit Helfern nach Feierabend erledigte, entwickelten sich in den Jahren 1987/88 neue Gedankengänge: „Warum bauen wir die Wagen nicht selbst?“
Gebrauchte Lkw-Anhänger wurden zunehmend teurer und auch die Ansprüche für Neufahrzeuge wuchsen — eine gute Zeit, um eigene Ideen umzusetzen.
Heute — nach über 20 Jahren mit eigenem Fahrzeugbau — ist auch die nächste Fami­liengeneration im Unternehmen tätig: Dazu zählen Tochter Carina (30) mit ihrem Partner Thomas (30), Tochter Anne (29) und Sohn Matthias (23). Die Töchter leiten zusammen mit Mutter Heidi und etwa sieben weiteren Mitarbeitern die Geschicke im Büro und bei der Teilebeschaffung und -ausgabe.
Während Vater Hans-Jürgen Wagner die meisten Fahrzeuge zeichnet, sind Thomas und Matthias zusammen mit 25 Kollegen in der Fertigung tätig. Matthias — als angehender Metallbaumeister — soll den Betrieb einmal fortführen.
Zu Beginn des Fahrzeugbaus erkannte Wagner die Zukunft von schlagkräftigen Fahrzeugen: „Schon in der 80er Jahren sah ich in drehschemelgelenkten 18-t-Dreiseitenkippern im Gliederzug große Vorteile“, erzählt er heute. Auch wenn 18-Tonner noch immer zu den gängigsten Modellen zählen, hat das Team die Produktpalette stets weiterent­wickelt. Eines der neuesten Produkte ist der Gigantainer — ein Sattel-Wannenkipper für bis zu 55 m³ Ladevolumen und 34 t zul. Gesamtgewicht.

Auftrieb dank Zuckerrüben

Seit Anfang an ist Wagner sehr aktiv in der...

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