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Schlüter Eurotrac 1300 und JCB 4220: Hier Ziel nicht erfüllt, da bärenstark verhüllt

Es war der letzte Versuch, die Marke Schlüter zu retten: Der Eurotrac sollte es richten. 1995 war die Ära vorbei. Oder doch nicht?

Ein farbenfroher Vergleich: Für eine Auktion wurde der JCB in Eurotrac-­Manier verhüllt. (Bildquelle: Tovornik)

Anton Schlüter würde es sicher gefallen. Der Eurotrac als weiterentwickelter Trac-Schlepper im modernen Schlüter-Design mit stufenlosem Getriebe und Vollfederung. Klar: Ein Vergleich in dieser Art und Weise ist nicht möglich. Dennoch haben wir die Möglichkeit genutzt, beide Tracs gegenüberzustellen — um auch die technischen Unterschiede nach mehr als 30 Jahren Schlepperentwicklung beleuchten zu können.

Fastrac als Kundenfänger

Hintergrund der besonderen Lackierung ist, wie so oft, die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu steigern — Marketing eben. Dabei haben die findigen Verkäufer der Agravis Technik in Meppen (Emsland) bereits Erfahrung mit gewagten Farbspielen. Des Öfteren wurde ein JCB Fastrac aufwendig umgetauft, getarnt als New-Holland, Claas, Fendt oder im vergangenen Jahr als legendärer MB trac-Nachfolger. In ähnlicher Manier wie Christo hat man sich in diesem Jahr einen JCB Fastrac 4220 vorgenommen. Herausgekommen ist ein richtig schicker JCB Euro­trac. Das wohl einmalige Modell ist Highlight der kommenden Auktion auf ab-auction.com und geht an den Höchstbietenden.
Sogar der Bär im Emblem von Schlüter wurde genutzt, er stützt sich aber richtigerweise auf das JCB-Logo. Die Mitarbeiter der Agravis in Meppen haben neben unzähligen Stunden etwa 8 000 Euro in die Lackierung investiert.

Zwei Schleppergenerationen

Der Schlüter hat in diesem Vergleich den großen Kultvorteil. Entsprechend tiefer möchten wir in seine Entwicklungsgeschichte einsteigen, wenn auch der Fastrac ebenfalls eine bewegte Vergangenheit aufweisen kann. Der Eurotrac mit vier An- und Aufbauräumen war revolutionär und die Technik dazu visionär: vier gleich große Räder, Wespentaille für mehr Wendigkeit, hydropneumatische Kabinenfederung, einfachste Rückfahreinrichtung sowie ein stufenloses Getriebe zumindest als Prototyp für die kleinsten Modelle der Schlüter-Eurotrac-Serie. Gehapert hat es eher an der finanziellen Ausdauer für die Markteinführung — dazu später mehr.

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