Kein Allheilmittel
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Doch bevor es an den Einsatz geht, werfen wir einen Blick auf das rund 350 g schwere Werkzeug. Die 21 cm lange Einschlag-Reinigungspresse besteht aus einem Zylinder und einer im Durchmesser 9 mm großen Kolbenstange. Diese drückt die eingefüllte Flüssigkeit bei einem Schlag auf den rundlichen Kopf mit hohem Druck durch ein angeschraubtes Vierbacken-Mundstück in den Schmiernippel. Der Hubweg der Kolbenstange beträgt maximal 12 cm. Damit kein Druck nach dem Schlag entweicht, verfügt das Mundstück über ein Kugel-Rückschlagventil. Die Kolbenstange wird über einen O-Ring abgedichtet, der in einer Nut fixiert ist. In einer zweiten Nut oben in der Kolbenstange ist ein Ersatz-O-Ring geparkt — schön. Zusätzlich umfasst das Set ein Ersatz-Mundstück und einen 12 cm langen, flexiblen Verlängerungsschlauch. Alle Bauteile sind gut fixiert in einem Kunststoff-Koffer gelagert. Wir bekamen das Set vom Hersteller und Importeur von Spezialwerkzeugen und Werkstattausrüstung Busching (www.busching.de). Hier ist es für 84,90 Euro (inkl. MwSt.) unter der Artikelnummer 100768 erhältlich.
Vor jedem Vorgang muss die Presse von hinten befüllt und wie eine Spritze durch ein kurzes Eindrücken der Kolbenstange entlüftet werden. Der Hersteller empfiehlt für die Reinigung ein dünnflüssiges Öl. In unserem Einsatz experimentierten wir mit unterschiedlichen Flüssigkeiten vom Motoröl über Hartz-freiem Nähmaschinenöl bis hin zum Multifunktions-Öl. Dieses besitzt die Eigenschaft, in kleine Zwischenräume zu „kriechen“ und Ablagerungen zu lösen sowie herauszutragen. Im Anschluss darf das Nachschmieren mit Fett aber nicht vergessen werden.
Doch nun zum Einsatz. Wir setzten das Werkzeug unter verschiedenen Bedingungen ein, wobei eines sofort auffiel: Es muss genug Platz zum Schlagen vorhanden sein. Zwar gibt es einen flexiblen Aufsatz, doch ist es mit diesem so gut wie gar nicht möglich, mit einem Hammer auf die Presse zu schlagen und sie gleichzeitig in der Hand so festzuhalten, dass genug Gegendruck entsteht. Hat man allerdings genug Platz, wird die Presse mit dem starren Mundstück gerade auf den Schmiernippel gesetzt und die Flüssigkeit mit ein paar kräftigen Schlägen unter großer Wucht in den Schmierkanal gespritzt. Dabei entstehen Drücke, die weit über 650 bar liegen. Vorsicht ist deshalb bei verstopften Kunststoff-Schmierleitungen geboten, die in Schmierblöcken zusammengefasst sind. Bei zu hohen Belastungen platzen diese schnell an den Verschraubungen auf.
Aus unserer Sicht eignet sich das Werkzeug deshalb eher für verstopfte Schmierkanäle in Bolzen an Drehgelenken und auch Spindeln an beispielsweise Pflügen oder an den Hubstreben des Heckhubwerks. Hier konnten wir vor allem bei schwergängigen Schmiernippeln Erfolge erzielen und Verharzungen an den Randbereichen der Kanäle lösen. Danach ließen sie sich wieder besser mit Fett befüllen. Ihre Berechtigung hat die Presse auch bei denjenigen, die die Gewindegänge ihrer Spindeln lieber mit Öl schmieren als mit Fett. Eine konventionelle Fettpresse ist hierfür nicht ausgelegt.
Kein Allheilmittel ist die Presse hingegen bei komplett verstopften Kanälen. Hier wurden zwar so hohe Drücke aufgebaut, so dass man das Mundstück kaum wieder vom Schmiernippel abziehen konnte, doch blieb die Verstopfung in den meisten Fällen dieselbe. Nach dem Ausbau der Bolzen zeigte sich der Grund dafür: Am Ausgang der Schmierkanäle bildeten sich korkenartige Verschlüsse aus verharztem Fett und Staub. Diese mussten mit einem kleinen Schraubenzieher oder einer Reißnadel gelöst werden. Im Anschluss konnten dann Restverunreinigungen mit der Presse herausgedrückt werden. Wer also seine seit Jahren vernachlässigten Schmiernippel wieder gängig bekommen möchte, wird höchstwahrscheinlich mit der Reinigungspresse keine Erfolge erzielen.
Gut zu wissen
- Vor allem zum Reinigen schwergängiger Schmiernippel an Bolzen und Spindeln eignet sich die Presse.
- Bei regelmäßiger Verwendung der Presse können Verharzungen in den Schmierkanälen vorgebeugt werden.
Alexander Bertling