Wir zeigen Ihnen im ersten Teil, wie Sie an Ihrem Schlepper mit Closed Center-Hydraulik Power Beyond-Anschlüsse nachrüsten. Im zweiten Teil folgt der Anbau einer „Pseudo“-Loadsensing an Schleppern mit Konstant-Strompumpe.
Ob Presse, Schwader, Sämaschine oder Silagewagen — die Liste von Geräten, die über das sogenannte Loadsensing-Hydrauliksystem (auf Deutsch: Lastdruck-Meldesystem) des Traktors betrieben werden, wird ständig länger.
Um die Maschine einzubinden, bedarf es sogenannter Power Beyond-Anschlüsse. Diese bestehen aus einer Druck-(P), einer Rücklauf-(T) und einer Steuerleitung (LS) am Heck des Schleppers. Zwar wurden ab Anfang der 1990er Jahre manche Schleppermodelle mit einer solchen Hydraulikanlage ausgerüstet, doch zählten die Anschlüsse seinerzeit zur aufpreispflichtigen Ausstattung, die meist nicht angekreuzt wurde. Wir zeigen Ihnen die Nachrüstung am Beispiel eines CVX Tier 1 von Case IH aus dem Baujahr 2003.
Wo anschließen?
Zunächst sollten Sie schauen, wo die Zulauf- (P), die Rücklauf- (T) und die LS-Leitung in die Steuergeräte am Heck des Traktors führen. Vor allem bei waagerecht, also übereinander eingebauten Ventilblöcken sind die Zuleitungen meist schwer zugänglich, da sie von unten angeschlossen sind. In so einem Fall schafft eine sogenannte LS-Platte Abhilfe. Diese wird anstelle der End- oder Anfangsplatte an die Steuergeräte angeflanscht und hat bereits die passenden Anschraubpunkte für die Anschlüsse. Hieran können die Kupplungen dann direkt angebracht werden.
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Ob Presse, Schwader, Sämaschine oder Silagewagen — die Liste von Geräten, die über das sogenannte Loadsensing-Hydrauliksystem (auf Deutsch: Lastdruck-Meldesystem) des Traktors betrieben werden, wird ständig länger.
Um die Maschine einzubinden, bedarf es sogenannter Power Beyond-Anschlüsse. Diese bestehen aus einer Druck-(P), einer Rücklauf-(T) und einer Steuerleitung (LS) am Heck des Schleppers. Zwar wurden ab Anfang der 1990er Jahre manche Schleppermodelle mit einer solchen Hydraulikanlage ausgerüstet, doch zählten die Anschlüsse seinerzeit zur aufpreispflichtigen Ausstattung, die meist nicht angekreuzt wurde. Wir zeigen Ihnen die Nachrüstung am Beispiel eines CVX Tier 1 von Case IH aus dem Baujahr 2003.
Wo anschließen?
Zunächst sollten Sie schauen, wo die Zulauf- (P), die Rücklauf- (T) und die LS-Leitung in die Steuergeräte am Heck des Traktors führen. Vor allem bei waagerecht, also übereinander eingebauten Ventilblöcken sind die Zuleitungen meist schwer zugänglich, da sie von unten angeschlossen sind. In so einem Fall schafft eine sogenannte LS-Platte Abhilfe. Diese wird anstelle der End- oder Anfangsplatte an die Steuergeräte angeflanscht und hat bereits die passenden Anschraubpunkte für die Anschlüsse. Hieran können die Kupplungen dann direkt angebracht werden.
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Ist eine solche Platte beispielsweise schon für die Versorgung des Frontladers vorhanden oder sind die Leitungen zu den Steuerventilen wie in diesem Beispiel gut erreichbar, kann man mit handelsüblichen Hydraulikbauteilen die Power Beyond-Anschlüsse nachrüsten.
Sie benötigen:
zwei T-Stücke für die Druck- (P) und Rücklaufleitung (T),
ein Meldewechselventil (LS-Leitung),
eine Hydraulikkupplung z. B. der Baugröße (BG) 4 (P), einen Stecker der BG 4 (T) sowie eine Kupplung der BG 2 (LS),
Leitungen (z. B. 3/4-Zoll für die P- und T-Leitung, 3/8-Zoll für die LS-Leitung, bis mindestens 280 bar druckbeständig),
Bögen und Schottverschraubungen zum Verbinden/Befestigen der Kupplungen.
Das Meldewechselventil gibt immer nur den Eingang frei, der mit dem höchsten Steuerdruck beaufschlagt ist. So regelt immer das Steuergerät die Stellung der Verstellpumpe (z. B. Hecksteuergeräte, Anbaugerät oder Frontlader), das am meisten Hydraulikleistung benötigt. Sonst funktioniert das System nicht (Kasten „Closed
Center-Loadsensing“).
Die Kosten für die Bauteile variieren je nach Leitungsführung und der benötigten Querschnitte. In diesem Beispiel liegen sie bei rund 400 Euro ohne Mehrwertsteuer.
Closed Center- Loadsensing
Eine Loadsensing-Hydraulikanlage (LS-System) ist in der Lage, die anliegende Last bei Betätigung einer hydraulischen Funktion zu erkennen und den zugeführten Ölstrom unabhängig vom Last- oder Pumpendruck konstant zu halten.
Grundsätzlich kann man zwischen einem Open- und Closed Center-System unterscheiden. In der Landtechnik kommt überwiegend das Closed Center-System zum Einsatz. Hierbei wird eine Axialkolbenverstellpumpe zur Ölförderung genutzt. Diese wird über ein Stromregelventil so gesteuert, dass die Druckdifferenz vor und hinter einer selbsteinstellenden Messblende am Loadsensing-Steuergerät (zum Beispiel am Arbeitsgerät) möglichst erhalten bleibt. Damit dies funktioniert, erfasst das Regelventil die Drücke vor der Messblende durch eine interne Leitung im Hydrauliksystem des Schleppers und hinter der Messblende durch die LS-Leitung. Wird Öl benötigt, fällt der Druck hinter der Blende und das Regelventil sorgt dafür, dass die Pumpe mehr fördert, bis die eingestellte Druckdifferenz wieder vorherrscht.
Wird kein Öl benötigt, steigt der Druck hinter der Messblende wieder an. Spätestens bei einem Druckausgleich — z. B. wenn der Zylinder seine Endstellung erreicht hat — stellt das Regelventil die Pumpe zurück.
Da nur die Druckdifferenz vor und hinter der Blende zur Einstellung dient, spielt der tatsächliche Druck keine Rolle. So können beispielsweise Hydromotoren mit voller Pumpenleistung betrieben werden, auch wenn nur ein geringer Druck anliegt.
Werden mehrere Steuergeräte parallel betrieben, regelt immer das Steuergerät mit dem höchsten Arbeitsdruck das Regelventil. Wird das Steuergerät nicht mehr betätigt, erfolgt ein Druckablass in der LS-Leitung. Dadurch wird das Regelventil so eingestellt, dass die Pumpe nur noch einen Stand-by-Druck von rund 20 bar im internen Drucksystem hält (profi 8/2000).