Praktisch

Teleskopladerwaage von Pfreundt nachrüsten

Der Spezialist für mobile Wiegesysteme Pfreundt hat eine Lösung, Teleskoplader mit einem dynamischen Wiegesystem nachzurüsten. Wir haben einen Anbau begleitet.

Die Waage bietet eine gute Kontrolle bei Ladearbeiten und ermöglicht ein Summieren der Schaufelladungen. (Bildquelle: Bertling)

Die Pfreundt GmbH aus Südlohn in Westfalen nahe der holländischen Grenze beschäftigt sich schon seit 1979 mit mobilen Wiegesystemen. Mittlerweile gehört das Nachrüsten von Radladern und Kippern zum täglichen Geschäft. Auch Teleskoplader lassen sich mit vergleichbarer Technik nachrüsten, wobei die einarmigen Lader einige Herausforderungen mit sich bringen.
Wir haben uns den Anbau einer eichfähigen Waage an einen Merlo P27.6 angesehen und zudem Landwirt Bernhard Bronnert aus Gescher im Kreis Borken (NRW) besucht, der ein etwas einfacheres System an seinen Merlo TF33.7 montieren ließ.

Teleskopladerwaage von Pfreundt: Druck erfassen

Wie auch bei den Rad­laderwaagen wird das Gewicht des Ladegutes über die Druckdifferenz in den Hubzylindern im Vergleich zum unbeladenen Anbaugerät beim Anheben ermittelt. Die Basis der Wiegeeinrichtung bilden Drucksensoren, die in die Zu- bzw. Rücklaufleitungen der Hubzylinder integriert werden. Die Herausforderung bei der Nachrüstung eines Teleladers ist die Kombi­nation von Hub- und Ausgleichszylinder für die Parallelführung.
Während beim Radlader lediglich zwei Drucksensoren für die Hubhydraulik genügen, sind beim Telelader insgesamt vier erforderlich. Der Druck des Teleskopzylinders wird nicht berücksichtigt, da er beim Wiegen vollständig eingefahren sein muss.

Dynamisch wiegen

Da Telelader über Sperrventile verfügen, die bei nicht betätigtem Kreuzhebel den Arm vor dem Absinken schützen und die Ölleitungen zu den Zylindern schließen, erfolgt die Druckerfassung im dynamischen Verfahren. Das bedeutet, dass das Wiegen beim Anheben innerhalb eines bestimmten Hubwinkelbereichs des Teleskoparms durchgeführt wird. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Messung während der Arbeit erfolgt und der Teleskop­arm nicht angehalten werden muss.
Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren, den Teleskop­armwinkel zu erfassen: zum einen über Neigungssensoren mit der sogenannten Speed Weight Technology (SWT) oder durch Näherungsschalter beim N1-Messprinzip. Diese erzeugen ein Anfangs- und ein End­signal, weshalb der vorgegebene Hubbereich vollständig und möglichst gleichmäßig durchfahren werden muss.
Bei dem Neigungssensor genügt es, wenn man sich für den Wiegevorgang innerhalb des kalibrierten Messbereichs bewegt. Zwar ist ein Herausrieseln von Schüttgut während der Messung bei beiden Systemen nicht möglich, allerdings ist man nach dem Stornieren des alten Werts mit dem Neigungssensor etwas schneller, da der Hubarm nach dem Herausrieseln für die erneute Messung nicht so weit herabgelassen werden muss.

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