Praktisch

Automatische Gestängeführung von Topcon nachrüsten: Bodennah mit Ultraschall

Eine automatische Gestängeführung lässt sich an einer Pflanzenschutzspritze auch nachrüsten. Topcon hat hierfür eine Lösung im Programm.

Die Sensoren werden vorne am Gestänge montiert. Die Halterung mit Schutzgehäuse kann geklemmt oder direkt angeschraubt werden. (Bildquelle: Bertling)

Bei neuen Pflanzenschutzspritzen mit großen Ar­beits­breiten und guter Ausstattung gehört die automatische Gestängeführung meist schon zur Grundausstattung. Oder sie wird bei den Optionen gerne angekreuzt. Vor allem in hügligem Gelände und in der Nähe von Wohnsiedlungen ist der genaue und geringe Abstand der Düsen zum Boden bzw. zum Bestand besonders wichtig. Das kann jedoch bei älteren Geräten zur Herausforderung für den Fahrer werden.
Durch die automatische Gestängeführung werden die Pflanzenschutzmittel immer im optimalen Abstand appliziert, wodurch Abdrift minimiert und Wirkung gesteigert werden. Zum anderen entlastet das System den Fahrer und ermöglicht höhere Arbeitsgeschwindigkeiten.
Zu guter Letzt wird für das Gestänge die Kollisions­gefahr mit dem Boden bei schlechter Sicht oder bei Erschöpfung des Fahrers vermindert. Wir haben deshalb für Sie den Aufbau eines Systems an einer angebauten Kverneland Xter B18 mit 30-m-Gestänge bei Wallner Landtechnik im bayrischen Woln­zach begleitet. Das Unternehmen geo-konzept vertreibt in Deutschland das System Norac UC5/UC7 von Topcon. Produktspezia­listen der Unternehmen unter­stützen den Aufbau beim Landwirt oder in der Werkstatt.

Funktion und Anforderungen

Ultraschallsensoren am Gestänge messen den Abstand zum Boden oder zum Bestand. Zusätzlich werden Neigungssensoren am Gestänge und an der Spritze montiert, um den Gestänge-Drehwinkel zu erfassen. Ein zentraler Rechner übernimmt als Kon­trollmodul je nach Ausbaustufe des Systems die Steuerung der Funktionen Gestänge anheben, senken, drehen oder Flügel anwinkeln.
Für viele Spritzenmodelle hat Topcon bereits angepasste Nachrüstsets im Programm, die alle Bauteile sowie passend lange Anschlusskabel beinhalten. Trotzdem sollten Sie ein paar Grundanforderungen im Vorhinein checken. Zum einen muss die Gestängedämpfung in Ordnung sein. Dies können Sie mit dem Push-Test prüfen (siehe Foto). Werfen Sie zudem einen Blick auf die Bolzen und Gelenke, die bestenfalls spielfrei sind. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn der Hangausgleich der Spritze hydraulisch betätigt wird. Bei älteren Spritzen mit elektrischen Stellmotoren muss vorher durch die Produktspezialisten geprüft werden, ob das System diese ansteuern kann.

Bedienung

Die Bedienung ist abhängig davon, ob bereits ein ISO-Bus-System an der Spritze vorhanden ist. Grundsätzlich erfolgt die Steuerung durch das Kontrollmodul UC5 oder UC7. Entweder werden diese direkt mit...

Mehr zu dem Thema

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.