Praktisch

Börger-Drehkolbenpumpe instandsetzen: Neues Gummi

Vor allem bei dünnflüssigen Fördermedien macht sich der Verschleiß einer Drehkolbenpumpe frühzeitig bemerkbar. Spezialisten des Herstellers Börger gaben uns Tipps für die Wartung.

Egal ob stationär, an Güllewagen oder Separatoren — Drehkolbenpumpen werden vielfach eingesetzt. (Bildquelle: Bertling)

Drehkolbenpumpen sind auf vielen Betrieben in mobilen oder fest installierten Varianten zu finden und werden in Pumptankwagen verschiedener Hersteller eingesetzt. Die sogenannten Blueline-Modelle von Börger spielen in der Landwirtschaft die größte Rolle. Insgesamt bietet Börger die Pumpen in 25 verschiedenen Größen an. Die Förderleistungen variieren von 1 bis 1 450 m3/h. Der maximale Pumpendruck der kleineren Pumpen beträgt 16 bar. Je größer die Pumpe wird, umso geringer ist dieser. So liegt er bei den größten Modellen bei maximal 6 bar. Im landwirtschaftlichen Einsatz werden hingegen selten Drücke über 3 bar erreicht.
1. Ringmutter
2. Stirndeckel
3. Schutzkappe
4. Gummierte Dichtleisten
5. Drehkolben
6. radiale Gehäuseschutzauskleidung
7. axiale Gehäuseschutzauskleidung
8. Kronenmutter und Dichtungen
9. Gehäuse mit Getriebe

Simpel aufgebaut

Der Aufbau der Pumpen ist recht einfach. Zwei ineinandergreifende, rotierende Kolben fördern die Flüssigkeit durch die Kolbenzwischenräume außen herum am Pumpengehäuse entlang zum Auslass.
Die beiden Kolben besitzen entweder je zwei oder drei Flügel, die leicht gewendelt oder gerade (linear) sein können. Während gewendelte Kolben weniger Pulsation bei hohen Drehzahlen erzeugen, sind Pumpen mit gerade Kolben etwas kostengünstiger zu warten.
Je nach Einsatzzweck sind die Kolben entweder komplett gummiert, mit gummierten und auswechselbaren Verschleißleisten ausgerüstet oder aus Edelstahl gefertigt. Letztere findet man beispielsweise bei Spezialanwendungen in der Chemieindus­trie. Eine Besonderheit der Börger-Pumpen ist die einseitige Lagerung der Drehkolbenwellen. Hierzu später mehr.

Verschleiß erkennen

Blicken wir zunächst auf mögliche Verschleißspuren einer Drehkolbenpumpe. In den meisten Fällen bemerken Sie Verschleiß an der abnehmenden Förderleistung. Dies liegt daran, dass durch das Abnutzen der Drehkolben oder deren Dichtleisten ein Spalt zu den Gehäusewänden bzw. den auskleidenden Verschleißschalen entsteht. Mit der Zeit lässt der Sog- und Druckeffekt dann immer mehr nach.
Vor allem bei dünnflüssigen Fördermedien kann sich ein solcher Verschleiß bereits ab etwa 2 bis 3 mm Luft zwischen den Bau­teilen deutlich bemerkbar machen. Eine Pumpe, die z. B. vorrangig dickflüssige Rindergülle fördert, toleriert generell stärker verschlissene Dichtleisten, da Fasern in der Gülle zusätzlich abdichten.
Neben dem natürlichen Verschleiß spielen Fremdkörper in der Gülle eine große Rolle. Die Pumpe ist je nach Antrieb entweder über einen Scherbolzen oder eine Rutschkupplung an der Zapfwelle bzw. über den Öl- oder Elektromotor abgesichert.
Dennoch kann es an den Dichtleisten zu Ausbrüchen und Schleifspuren kommen. Börger bietet — um auf Nummer sicher zu gehen — z. B. Sammelbehälter an, in denen größere und schwere Fremdkörper wie Steine beim Ansaugen auf den Boden absinken und nicht in die Pumpe geraten.

Einfache Wartung und Preise

Die Blueline-Drehkolbenpumpen sind aufgrund ihrer einseitigen Lagerung leicht zugänglich und einfach zu warten. Dafür müssen Sie nicht die seitlichen Aus- und...

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