Querkamera-Monitorsystem von Mekratronics: Blick um die Ecke
Ein Querkamerasystem bietet beim Einfahren in unübersichtliche Kreuzungen eine Sichthilfe. Ab einem Vorbaumaß über 3,50 m ist ein solches System sogar Plicht, wenn keine Begleitperson absichert.
Kreuzungen mit Radwegen, angrenzenden Häusern, Baumreihen oder Hecken bieten erhöhtes Unfallpotenzial. Vor allem, wenn Sie mit Frontanbaugeräten unterwegs sind, kann das Einfahren ohne Einweiser ein Glücksspiel sein. Betrachtet man die gesetzliche Situation, ist laut Richtlinie zur Beurteilung des Sichtfelds selbstfahrender Arbeitsmaschinen (VkBl. Heft 9 S. 274) vom 25. April 1995 vorgeschrieben, dass ein Vorbaumaß von mehr als 3,50 m ab dem Mittelpunkt des Lenkrades bis zur Vorderkante des Anbaugeräts nicht überschritten werden darf. Wird das Maß in Einzelfällen überschritten, muss durch eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme die Sicht feldeinschränkung ausgeglichen werden. Dies bedeutet, dass z. B. eine Begleitperson das Einfahren in unübersichtliche Kreuzungen absichern muss.
Kamerasysteme
Da die Maschinengespanne jedoch immer größer werden und das zulässige Vorbaumaß z. B. mit Mähwerken schnell überschritten wird, wurden 2016 im Verkehrsblatt 23/2016-180 Anforderungen an die Funktion, die Bedienung, die Bildqualität und -darstellung für ein kamerabasiertes Sicherungssystem festgelegt. So muss das System mindestens einen Sichtbereich von 100 m in jede Straßenrichtung erfassen können und das natürliche Sichtfeld nach links und rechts erweitern.
Weitere Anforderungen betreffen Systeme für den Einsatz im Winterdienst. Diese müssen entweder eine Reinigungseinrichtung für die Kameralinsen besitzen oder über Gehäuse verfügen, welche die Linsen bei Nichtgebrauch vor Verschmutzungen schützen. Nach dem Bekanntwerden der Anforderungen entwickelte die DLG ein geeignetes Prüfverfahren. Mit dem Prüfzeichen „DLG-anerkannt“ ist gewährleistet, dass das System die entsprechenden Anforderungen der Sichtfeldprüfung erfüllt, um die vom Gesetzgeber geforderten Sichtfeldausgleich zu schaffen.
Einer der ersten Traktorenhersteller, der nach einem geeigneten System suchte, war Fendt. Man trat an das Unternehmen Mekratronics heran, einem Tochterunternehmen des Spiegelherstellers Mekra. Mekratronics entwickelte daraufhin ein Querkamera-Monitorsystem (Q-KMS) und stellte es der DLG für die Prüfungen zur Verfügung. Diese kam zu dem Ergebnis, dass das...
Kreuzungen mit Radwegen, angrenzenden Häusern, Baumreihen oder Hecken bieten erhöhtes Unfallpotenzial. Vor allem, wenn Sie mit Frontanbaugeräten unterwegs sind, kann das Einfahren ohne Einweiser ein Glücksspiel sein. Betrachtet man die gesetzliche Situation, ist laut Richtlinie zur Beurteilung des Sichtfelds selbstfahrender Arbeitsmaschinen (VkBl. Heft 9 S. 274) vom 25. April 1995 vorgeschrieben, dass ein Vorbaumaß von mehr als 3,50 m ab dem Mittelpunkt des Lenkrades bis zur Vorderkante des Anbaugeräts nicht überschritten werden darf. Wird das Maß in Einzelfällen überschritten, muss durch eine zusätzliche Sicherungsmaßnahme die Sicht feldeinschränkung ausgeglichen werden. Dies bedeutet, dass z. B. eine Begleitperson das Einfahren in unübersichtliche Kreuzungen absichern muss.
Kamerasysteme
Da die Maschinengespanne jedoch immer größer werden und das zulässige Vorbaumaß z. B. mit Mähwerken schnell überschritten wird, wurden 2016 im Verkehrsblatt 23/2016-180 Anforderungen an die Funktion, die Bedienung, die Bildqualität und -darstellung für ein kamerabasiertes Sicherungssystem festgelegt. So muss das System mindestens einen Sichtbereich von 100 m in jede Straßenrichtung erfassen können und das natürliche Sichtfeld nach links und rechts erweitern.
Weitere Anforderungen betreffen Systeme für den Einsatz im Winterdienst. Diese müssen entweder eine Reinigungseinrichtung für die Kameralinsen besitzen oder über Gehäuse verfügen, welche die Linsen bei Nichtgebrauch vor Verschmutzungen schützen. Nach dem Bekanntwerden der Anforderungen entwickelte die DLG ein geeignetes Prüfverfahren. Mit dem Prüfzeichen „DLG-anerkannt“ ist gewährleistet, dass das System die entsprechenden Anforderungen der Sichtfeldprüfung erfüllt, um die vom Gesetzgeber geforderten Sichtfeldausgleich zu schaffen.
Einer der ersten Traktorenhersteller, der nach einem geeigneten System suchte, war Fendt. Man trat an das Unternehmen Mekratronics heran, einem Tochterunternehmen des Spiegelherstellers Mekra. Mekratronics entwickelte daraufhin ein Querkamera-Monitorsystem (Q-KMS) und stellte es der DLG für die Prüfungen zur Verfügung. Diese kam zu dem Ergebnis, dass das System mit zwei Kameras (je einem Öffnungswinkel von 70°) die Anforderungen erfüllt. Seitdem wird das System von Mekratronics und von verschiedenen Traktorenherstellern wie z. B. Fendt, CNH oder JCB angeboten.
Während die Basic-Version ohne Kameraschutz für den landwirtschaftlichen Einsatz gedacht ist, kommt die Professional-Variante mit Klappengehäusen und Zusatzheizungen vor allem an Winterdienst- und Kommunalfahrzeugen zum Einsatz. Auf Wunsch kann das System mit bis zu sechs weiteren Kameras aufgerüstet werden, um zum Beispiel eine 360°-Rundumsicht zu ermöglichen.
Wir begleiteten die Nachrüstung eines Professional-Systems bei Firma Stürzel Fahrzeugsystemtechnik aus Kempten im Allgäu an einem Fendt 724 Vario. Stürzel übernimmt für Fendt Spezialumbauten und entwickelte entsprechende Kamerahalterungen für alle Baureihen des Herstellers. Grundsätzlich müssen die Halterungen stabil und möglichst vibrationsfrei sein.
Die Basic-Version kostet laut Preisliste rund 2 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Für die Professional-Variante fallen laut Mekratronics rund 5 000 Euro an. Der Anbau muss durch Fachpersonal erfolgen und dauert mit etwas Übung etwa 5 bis 7 Stunden. Die Kosten hierfür kommen zum Anschaffungspreis hinzu und liegen z. B. bei Stürzel inklusive der Kamera-Anbaukonsolen aus Edelstahl bei etwa 1 500 Euro.
Zukünftig möchte Mekratronics eine optimierte Variante des Professional-Systems mit integrierten Schutzklappen im Kameragehäuse vorstellen, das zudem etwas günstiger sein soll. Das Querkamera-Monitorsystem kann über die jeweiligen Landtechnikhändler bestellt werden.
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