Vor allem Streugüter wie Klärschlamm oder Stalldung zehren an den Reißzähnen der Fräswalzen. Weisen diese stark abgerundete Kanten auf, sollten Sie über einen Wechsel oder ein Drehen der Messer nachdenken. Achten Sie aber darauf, dass bestenfalls alle Messer auf der gesamten Fräswalze gemeinsam gewechselt werden, da es sonst eine Unwucht geben kann. Kontrollieren Sie zudem regelmäßig die Schrauben der Reißzähne, da sich diese z. B. nach Steinkontakt lösen können, was man an Klappergeräuschen im Leerlauf wahrnimmt. (Bildquelle: Bertling)

Bei starkem Verschleiß lassen sich die Schrauben ab und zu nicht mehr lösen, und die Köpfe müssen abgetrennt werden. Sehen z. B. die äußeren Zähne einer Fräswalze insgesamt noch gut aus, sollten Sie diese beiseite legen. Muss nur ein stark verbogener oder abgebrochener Zahn ersetzt werden, können Sie dann einen gebrauchten verwenden. (Bildquelle: Bertling)

Vor allem für sehr abrasive Streu­güter bieten einige Hersteller Zähne mit Hartmetallspitzen oder Beschichtungen an. Vor allem Hartmetallspitzen (rechter Zahn) können laut Praktiker die Standzeit verdoppeln. Dieser kann allerdings nicht gedreht werden. (Bildquelle: Bertling)

Liegen die Windungen der Walzen recht weit auseinander, kann man einen großen Winkelschleifer nutzen, um Fremdkörper vorsichtig von der Walze zu schruppen. (Bildquelle: Bertling)

Samson schweißt Rundstähle zwischen die Windungen der Fräswalzen. Diese sorgen für mehr Stabilität und dafür, dass sich Garnreste, Drähte und Netze nicht stramm um den Walzenkörper wickeln können. (Bildquelle: Bertling)

Auch die Streuscheiben sollten Sie immer im Blick haben. Brechen die Scherbolzen der Wurfflügel ab, sind diese schnellstmöglich zu ersetzen. Ansonsten schlagen die Befestigungslöcher der Flügel aus. Dies passiert auch, wenn sich die Scherschrauben während der Arbeit, z. B. durch einen Steinschlag, lösen. Kontrollieren Sie gelegentlich deren Anzugsmoment. (Bildquelle: Bertling)

Die Flügel sollten spätestens dann gewechselt werden, wenn sie an der äußeren oberen Kante dünn sind, sich bereits leicht nach hinten biegen oder gar abbrechen (linker Flügel). (Bildquelle: Bertling)

Den Scheibenverschleiß erkennen Sie an dünnen Kanten und nach oben gewölbten Anschraubbereichen der Wurf­flügel. Auf Dauer halten dünne Scheiben den Belastungen nicht mehr stand, verziehen sich und laufen nicht mehr rund. Kontrollieren Sie ebenfalls die Räumer unter den Wurfscheiben. Bei Samson schützen und fixieren diese zudem den Schraubenkopf der Wurfflügelhalter. (Bildquelle: Bertling)

Auch die Halbschalenbleche, die das Streugut nach hinten ableiten unterliegen großem Verschleiß. Tauschen Sie die Halbschalenbleche spätestens dann, wenn erste Löcher zu erkennen sind. (Bildquelle: Bertling)

Sind die Innensechskant-Schrauben bereits stark verschlissen und lassen sich per Inbus nicht mehr gegenhalten, dann hilft es, den Schraubenkopf an der Halbschale anzupunkten. So können Sie die Muttern auf der Rückseite lösen und das Blech entnehmen. (Bildquelle: Bertling)

Ein hydraulischer Kratzbodenspanner ist wartungsfrei. Mechanische Lösungen gilt es täglich zu prüfen. Komfortabel dabei sind federbelastete Spanner, die wie oben links mit einem vom Hersteller vorgegebenen Wert vorgespannt werden. Ansonsten kann man sich bei Geräten ohne Führungsleisten unter dem Streuer an der äußeren Kante des Aufbaus orientieren. Bei diesem Tebbe-Streuer sollte die Kette nicht weiter als eine Handbreit durchhängen. Gespannt sollten Sie die Kette per Hand ein bis zwei Kettenstärken nach oben drücken können. (Bildquelle: Bertling)

Zum Anziehen der Kettenspanner schweißte Thilo Jäger eine zuvor zerschnittene 24er Nuss in die Enden eines etwa 20 cm langen Zitronenprofil-­Rohrs einer Gelenkwelle. So kann man das Spannen mit einem Schlagschrauber erledigen. (Bildquelle: Bertling)

Hängt der Kratzboden trotz Spannversuch noch zu weit durch oder setzt gelegentlich über, gilt es die Kettennüsse sowie die Kette zu inspizieren. Die Gelenke der Gliederketten sollten noch mindestens 70 % der ursprünglichen Materialstärke vorweisen. Sind hingegen die Kettennüsse bereits wie hier lang ausgeschlissen und liegen die Glieder bei der Umlenkung nicht mittig in den Tälern, hilft nur ein Tausch. Diese Arbeit sollten Sie nicht unterschätzen, sie ist bestenfalls außerhalb der Streusaison durchzuführen. (Bildquelle: Bertling)

Je nachdem, welches Konzept den Streuer antreibt, sollten Sie verschiedene Bauteile besonders im Blick haben und regelmäßig schmieren. Dies gilt vor allem für kardanisch angetriebene Streuwerke und die Getriebe unter dem Streuer. Teilweise lohnt es sich für nicht drehende Schmierpunkte, wie die Lagerschalen der Streuwalzen, eine Zentralschmierung zu ordern oder nachzurüsten. Diese kostet rund 4 000 Euro. (Bildquelle: Bertling)

Komfortabel ist die Sichtprüfung, wenn — wie bei diesem Samson-­Streuer — die Getriebe mit Schau­gläsern ausgerüstet sind. Prüfen Sie regelmäßig deren Ölstand. Bei hoher Auslastung mit teils über 20 000 t pro Streuer im Jahr empfiehlt es sich, vor allem das Öl der Streuscheiben und Streuwalzenantriebe jährlich zu wechseln. (Bildquelle: Bertling)

Bei Streuwerken mit Kettenantrieb gilt es, die Kettenspannung regelmäßig zu prüfen. Die Kette sollte sich etwa eine Kettenstärke bewegen lassen. Gleichzeitig sollte der Spanner noch genug Federwirkung zeigen. Sorgen Sie dafür, dass die häufig verwendeten Duplexketten mit genug Öl versorgt werden — bei moderneren Streuern gibt es hierfür zen­trale Ölschmieranlagen, teilweise laufen die Ketten sogar im Ölbad. (Bildquelle: Bertling)

Wer häufig zwischen verschiedenen ­Schlägen mit seinem Streuer umsetzt, muss dafür sorgen, dass die Rückleuchten jederzeit sichtbar und sauber sind. Abhilfe schaffen an der Heckklappe nachgerüstete Heckleuchten. (Bildquelle: Bertling)

Um auch im Dunkeln das Streubild über­blicken zu können, montierte Jäger zusätzliche Arbeitsscheinwerfer außen an den Bordwänden seiner Streuer. Um diese zu schützen, kantete er Bleche, die an die Bordwand geschweißt wurden. (Bildquelle: Bertling)