Traktorkabine: Schutzbelüftungsanlage von Seka nachrüsten
Eine Schutzbelüftungsanlage setzt die Kabine unter leichten Überdruck und filtert schädliche Dämpfe mit einem Aktivkohlefilter aus der Luft. Eine Nachrüstlösung der Seka GmbH.
Schutzbelüftungsanlage — der Begriff ist nicht jedem geläufig. Solche Systeme werden dort eingesetzt, wo der Fahrer einer Land- oder Baumaschine ständig schädlichen Stäuben, Aerosolen oder Dämpfen ausgesetzt ist. Sie setzt dort an, wo die normale Filter- und Belüftungsanlage einer Kabine nicht mehr reicht. In der Praxis sind dies beispielsweise Fahrzeuge in Steinbrüchen, auf Mülldeponien oder Kompostieranlagen.
Laut Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) muss eine Traktorkabine die Schutzkategorie 3 oder besser 4 erfüllen, sobald ein Fahrer damit ohne persönliche Schutzausrüstung (mindestens Overall, Atemschutzmaske und Handschuhe) bestimmte Pflanzenschutzmittel ausbringen möchte. Im Detail haben wir die Norm DIN EN 15695 bereits in dem Artikel „Womit darf ich spritzen?“ in profi 1/2020 beschrieben. In dem Beitrag hieß es, dass eine Traktorkabine der niedrigeren Kategorie 2 oder 3 in den meisten Fällen nicht ohne Weiteres auf Kategorie 4 umgerüstet werden kann.
Nachrüstlösung der Schutzbelüftungsanlage von Seka
Mittlerweile gibt es allerdings Möglichkeiten: Das Unternehmen Seka Umwelttechnik hat seit über 30 Jahren Erfahrung mit dem Bau und der Nachrüstung von Schutzbelüftungsanlagen. Sie entwickelte nun speziell für landwirtschaftliche Anwendungen die Schutzbelüftungsanlage SPT 50. Voraussetzung für die Umrüstung ist eine Kabine mit Klimaanlage.
Wie funktioniert es?
Die Anlage basiert auf der Industrieanlage SBA 80, ist im Vergleich aber etwas kleiner. So genügt z. B. zum Spritzen ein Überdruck in der Kabine von 20 Pa. In der Industrie muss dieser oft 50 Pa oder mehr betragen. Außerdem fällt der benötigte Aktivkohlefilter deutlich kleiner aus.
Der Überdruck wird durch einen Lüfter erzeugt, der in ein Edelstahlgehäuse eingebaut ist. Er saugt die Luft durch ein Korbsieb und drückt sie von innen nach außen erst durch einen Schwebstoff-Filter und dann durch einen Aktivkohlefilter. Im Vergleich zur bekannten FFP-2-Maske ist die Filterleistung so bis zu zehnmal höher. Benötigen Sie den Aktivkohlefilter nicht, kann die Anlage auch nur mit Staubfiltern betrieben werden. Vom Lüftungsgehäuse wird die gefilterte Luft dann über einen hitze- und säure-beständigen Schlauch zum Standard-Luftfilter geführt und an die...
Schutzbelüftungsanlage — der Begriff ist nicht jedem geläufig. Solche Systeme werden dort eingesetzt, wo der Fahrer einer Land- oder Baumaschine ständig schädlichen Stäuben, Aerosolen oder Dämpfen ausgesetzt ist. Sie setzt dort an, wo die normale Filter- und Belüftungsanlage einer Kabine nicht mehr reicht. In der Praxis sind dies beispielsweise Fahrzeuge in Steinbrüchen, auf Mülldeponien oder Kompostieranlagen.
Laut Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) muss eine Traktorkabine die Schutzkategorie 3 oder besser 4 erfüllen, sobald ein Fahrer damit ohne persönliche Schutzausrüstung (mindestens Overall, Atemschutzmaske und Handschuhe) bestimmte Pflanzenschutzmittel ausbringen möchte. Im Detail haben wir die Norm DIN EN 15695 bereits in dem Artikel „Womit darf ich spritzen?“ in profi 1/2020 beschrieben. In dem Beitrag hieß es, dass eine Traktorkabine der niedrigeren Kategorie 2 oder 3 in den meisten Fällen nicht ohne Weiteres auf Kategorie 4 umgerüstet werden kann.
Nachrüstlösung der Schutzbelüftungsanlage von Seka
Mittlerweile gibt es allerdings Möglichkeiten: Das Unternehmen Seka Umwelttechnik hat seit über 30 Jahren Erfahrung mit dem Bau und der Nachrüstung von Schutzbelüftungsanlagen. Sie entwickelte nun speziell für landwirtschaftliche Anwendungen die Schutzbelüftungsanlage SPT 50. Voraussetzung für die Umrüstung ist eine Kabine mit Klimaanlage.
Wie funktioniert es?
Die Anlage basiert auf der Industrieanlage SBA 80, ist im Vergleich aber etwas kleiner. So genügt z. B. zum Spritzen ein Überdruck in der Kabine von 20 Pa. In der Industrie muss dieser oft 50 Pa oder mehr betragen. Außerdem fällt der benötigte Aktivkohlefilter deutlich kleiner aus.
Der Überdruck wird durch einen Lüfter erzeugt, der in ein Edelstahlgehäuse eingebaut ist. Er saugt die Luft durch ein Korbsieb und drückt sie von innen nach außen erst durch einen Schwebstoff-Filter und dann durch einen Aktivkohlefilter. Im Vergleich zur bekannten FFP-2-Maske ist die Filterleistung so bis zu zehnmal höher. Benötigen Sie den Aktivkohlefilter nicht, kann die Anlage auch nur mit Staubfiltern betrieben werden. Vom Lüftungsgehäuse wird die gefilterte Luft dann über einen hitze- und säure-beständigen Schlauch zum Standard-Luftfilter geführt und an die Kabinenlüftung angeschlossen.
Drucküberwachung
An der Kabine sind weitere Maßnahmen zur Abdichtung nötig. Im Bedienpanel kontrolliert eine Drucküberwachung die Funktion des Systems. Die Schutzbelüftungsanlage ist so ausgelegt, dass sie die Kabine bei 30 bis 50 % ihrer Leistung mit bis zu 35 Pa Überdruck beaufschlagt — mehr als genug, um die Norm zu erfüllen. Dabei benötigt die Anlage maximal 200 Watt.
Kosten der Nachrüstung
Die Anlage kostet in der Nachrüstung rund 6 100 Euro inklusive Montage (alle Preise ohne MwSt.). Der Vertrieb und der Aufbau erfolgen durch Seka vor Ort oder in Werkstätten der BayWa. Laufende Kosten in Höhe von rund 450 Euro entstehen durch die jährliche Prüfung. Bei dieser wird die Anlage auch gereinigt und Dichtungen getauscht. Außerdem sollte der Aktivkohlefilter nach maximal 500 Betriebsstunden gewechselt werden (250 Euro).
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