Elektronik

Hackroboter Naïo Dino: Roboter für`s Gemüsebeet

Der Hackroboter Dino von Naïo hackt Unkraut in Salat und Gemüse — seit Neuestem kameragesteuert auch in der Reihe. Wir stellen die Technik und die Neuerungen vor.

Hackroboter Naïo Dino

Bei einer Vorführung der BayWa hackte der Dino Salat. Das funktionierte mit Kamerasteuerung und Verschieberahmen gut. (Bildquelle: Böhrnsen)

Gut zu wissen

- Der Dino fährt mit RTK-Genauigkeit vollautonom auf vorgeplanten Routen.
- Kameragesteuert führt die Elek­tronik die Hackwerkzeuge entlang der Reihen und schwenkt rotierende Messer in die Reihen hinein.
- Eine Batterieladung reicht etwa für 5 ha Hackarbeit in Gemüse­kulturen.
- Mit vier gelenkten Rädern kann der Dino auf der Stelle wenden und braucht dabei wenig Platz.
Auf kaum einer Hackgerätevorführung fehlte in jüngster Vergangenheit der Hackroboter Dino von Naïo. Das französische Start-­up-Unternehmen hat ihn für den Gemüsebau konzipiert. Auf vier elektrisch angetriebenen und mit um 60 Grad drehbaren Rädern findet er mit GNSS und RTK exakt seinen Weg durch die Reihen von Salat oder Gemüse.

Hackroboter Naïo Dino: Aufzeichnen per App

Die genaue Fahrtroute durch die Beete muss vorab feststehen. Die Planung der Routen erledigen Naïo oder die Vertriebspartner, die BayWa oder die Firma K.U.L.T Kress Umweltschonende Landtechnik. Idealerweise zeichnet der Gemüseanbauer bereits beim Säen oder Pflanzen die Positionen der Reihen mit dem RTK-GNSS-Empfänger von Naïo auf.
Das Aufzeichnen ist ohne Weiteres möglich, weil der Empfänger des Dinos mit einem Magnetfuß ausgestattet werden kann und sich somit dann einfach auf die Sä- oder Pflanzmaschine umsetzen lässt. Spuraufzeichnung mit einem schleppereigenen RTK-Lenksystem sind laut Naïo für das autonome Hacken mit dem Roboter nicht genau genug, weil der Empfänger so dicht wie möglich am Pflanzaggregat sitzen sollte.
Während der Saatreihenaufzeichnung kann der Gemüsebauer sein Smartphone mit der App Naïo Maps als Display nutzen. Die App stellt per WLAN eine Verbindung zum Empfänger her und sendet die aufgezeichneten Daten für die Routenplanung und für eine Datensicherung in die Cloud von Naïo. Die App zeigt auch die Qualität des GNSS-Empfangs sowie den Ladezustand der Akkus an.
Steht die Route fest, muss der Roboter für den Hackeinsatz per Fernbedienung manuell zum Startpunkt gefahren werden. Dort angekommen, kann der Gemüsebauer die Automatik starten.

Ladung für acht Stunden

Sind die ­Batterien aus Lithium-Eisenphos­phat (LiFePO4) vollgeladen, reicht die Ladung für rund acht Stunden Hackarbeit. Dann muss der Dino wieder von Hand gelenkt zum Laden zur nächsten 220-V-Steckdose fahren. Das Laden der Batterien mit 400 Ah Kapazität dauert sechs bis acht Stunden. Da der Dino bisher nicht z. B. mit einem Photovoltaik­modul zur eigenen Stromversorgung ausgestattet ist, ist ein Betrieb des Roboters rund um die Uhr derzeit nicht möglich.
Die Batterien des Dinos der neueren Generation sind mit einem Batteriemanagementsystem ausgestattet, so dass sich z. B. Informationen über den Ladezustand abrufen lassen. Außerdem haben die...

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