Elektronik

Section-Control: Finger weg von den Einstellungen!

Maschinen mit Section-Control sind meistens gut eingestellt. Doch kann man die Einstellungen auch zerschießen, und beim Wechsel des Traktors gilt es, behutsam in den Menüs vorzugehen.

Bei der Feldspritze mit Section-Control sollte der Überlappungsgrad vor jedem Einsatz überprüft werden.  (Bildquelle: Holtmann)

So macht Landwirtschaft Spaß“ ist ein Zitat von Klaus Plähn aus dem Film Full Metal Village von Sung-Hyung Cho. Dieser Satz trifft auch für das Section-Control zu, das seit über 20 Jahren in Landmaschinen eingesetzt wird. Bei dieser Technik schaltet die Elektronik in Kombination mit einem GNSS-Satellitenempfänger die Teilbreiten einer Maschine.
Diese Ausrüstung gibt es für Feldspritzen, Düngerstreuer, Einzelkornsägeräte, Drillmaschinen, Kartoffelpflanzmaschinen, Hacken, Güllefässer, Scheibenmähwerke, Schwader und neuerdings auch für Beregnungen. Mit Section-Control (SC) kann der Schlepperfahrer in Keilen und am Vorgewende gleichzeitig entspannt und sehr präzise arbeiten, auch an langen Tagen und bei Dunkelheit.
Das setzt aber voraus, dass das System richtig eingestellt ist. Es gibt eine Reihe von Parametern, die die punktgenaue Dosierung beeinflussen. Dazu gehören bei gezogenen oder getragenen Geräten zunächst die Geometrien.

Section Control: Die Antenne

Der Ausgangspunkt ist immer die Position der Antenne. Bei Anhängespritzen, Güllefässern oder Hacken wird diese gerne auf dem Gerät montiert. Dann wird einmalig festgelegt, wie weit entfernt sich diese vom Gestänge oder den Hackelementen befindet und ob sie mittig oder außermittig montiert ist. Dann brauchen diese Maße bei einem Wechsel des Traktors nicht geändert werden.
Die Regel für die meisten SC-Anwendungen ist, dass sich die GNSS-Antenne auf dem Traktor befindet, gleich ob das angebaute oder angehängte Gerät über einen eigenen Bordcomputer oder den ISO-Bus bedient wird. Oft handelt es sich um einen RTK-Empfänger mit nur wenigen Zentimetern Abweichung, der auch zum Lenken genutzt wird. Dann ist es sinnvoll, das Anbaugerät ebenfalls mit dieser Genauigkeit zu schalten.

Die richtigen Maße

Für die Genauigkeit der Schaltung sind folgende Grundeingaben entscheidend:
  • die Position der Antenne auf dem Traktor,
  • ob das Gerät getragen oder gezogen ist,
  • die Position der Anhängekupplung oder der Kuppelkugel relativ zur Traktorhinterachse sowie
  • die Geometrie des Gerätes.
Bei Neuverkäufen kümmern sich die Servicetechniker in der Regel um die Einstellungen und überprüfen diese beim Ersteinsatz. Bei Nachrüstungen gilt es, die Maße zu ermitteln und mit Hilfe des Handbuchs einzugeben. Sollen verschiedene Traktoren vor einer Maschine laufen, ist es wichtig, die Maße für jede Kombination zu ermitteln und im System zu speichern. Und natürlich ist es nach dem Wechsel nötig, den richtigen Traktor im Bordcomputer auszuwählen. Das gilt übrigens auch für ISO-Bus-Steuerungen, wenn das Terminal mit dem Anbaugerät zu einem anderen Traktor wandert.

Die Verzögerungen

Unabhängig davon, um welche Maschine es geht, gleicht die Software die technisch bedingte Verzögerung beim Ein- und Ausschalten aus. Diese Verzögerungszeiten werden wie die Geometrien einmalig eingegeben. Bei Neumaschinen gibt es Standardeinstellungen, die in der Regel sehr gut passen.
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