Technisch
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Flache Bodenbearbeitung, Teil 2: Pflug bis Scheibe
Flache Bodenbearbeitung, Teil 2: Pflug bis Scheibe
Ergänzend zu den Federzinkengrubbern, die wir im letzten Heft vorgestellt haben, wurden in Sehnde weitere Konzepte zur flachen Bodenbearbeitung vorgestellt. Hier ein Überblick.
Die technische Vielfalt zur flachen Bodenbearbeitung ist sehr groß. Ergänzend zu den Federzinkengrubbern, die wir in profi 3/2023 vorgestellt haben, kamen im niedersächsischen Sehnde im Rahmen der Kammervorführung zwölf weitere Geräte für diesen Zweck zum Einsatz:
vier Grubber,
zwei Kurzscheiben- und zwei Ketteneggen,
sowie zwei Fräsen und
zwei Schälpflüge.
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Die technische Vielfalt zur flachen Bodenbearbeitung ist sehr groß. Ergänzend zu den Federzinkengrubbern, die wir in profi 3/2023 vorgestellt haben, kamen im niedersächsischen Sehnde im Rahmen der Kammervorführung zwölf weitere Geräte für diesen Zweck zum Einsatz:
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Während manche Geräte absolute Spezialmaschinen sind, lassen sich andere wesentlich vielfältiger einsetzen. Ketteneggen sind beispielsweise bestimmt für die flache Bearbeitung. Etwas universeller ist dagegen das Einsatzspektrum des Lemken-Hybridgrubbers Koralin. Mit einem Scheiben- und Zinkenfeld ist er aber dennoch vor allem für flache Einsätze konzipiert (profi Praxistest 2/2022).
Deutlich flexibler sind klassische Universalgrubber. Vorgeführt wurden drei dreibalkige Exemplare: Horsch Terrano 4.3 GX, Kerner Ökocorona C300 und Lemken Karat 9/400 KU. Um mit diesen Geräten flächig zu schneiden, sind bei 28 bis 31 cm Strichabstand entsprechend breite Schare notwendig. Der Universalgrubber Karat 9 von Lemken erreichte beispielsweise mit 28 cm Strichabstand und 35 cm breiten Deltacut-
Scharen einen ganzflächigen, flachen Schnitt. Ein ähnlich gutes Arbeitsbild erzielte Kerner mit 420 mm breiten Gänsefußscharen.
Der dritte vorgeführte Universalgrubber — der Horsch Terrano — trat mit speziell für den flachen Einsatz entwickelten TerraCut-Scharen an. Sie ähneln dem Aufbau klassischer Flügelschare; mit separater Scharspritze und in diesem Fall speziellen Flügeln ohne Untergriff. Im Vergleich lag diese Technik leicht zurück. Einerseits blieben einige Stoppeln verwurzelt und anderseits griff die separate Scharspitze punktuell tiefer in den Boden ein.
Einen besonderen Nachläufer führte Kerner vor: Der Ökocorona war mit der optional per Schnellwechselsystem austauschbaren Striegelwalze bestückt. Sie ist mit gefederten Zinken versehen und soll oberirdische, organische Material unter anderem als Verdunstungsschutz auf dem Bearbeitungshorizont ablegen. Weitere Aufgabe der Walze: Pflanzenmaterial zum Vertrocknen an die Oberfläche fördern.
Im Bereich der Kurzscheibeneggen lieferten sich Väderstad und Amazone ein Duell. Zum Einsatz kamen jeweils stark ausgeprägte Wellscheiben: Väderstad war mit 450 mm großen CrossCutter- und Amazone mit 480 mm großen X-Cutter-Scheiben im Feld. Beide Konzepte beruhen darauf, den Boden möglichst flach aber intensiv zu bearbeiten und bereits etwas zu durchmischen.
Ein flaches und ganzflächiges Ergebnis erreichten beide Kurzscheibeneggen nicht. Bei beiden Geräten verblieben einige Stoppeln fest im Boden, was mit Blick auf eine mechanische Unkrautbekämpfung nicht das Optimum darstellt. Betrachtet man im Gegenzug die hohe Schlagkraft, haben diese Systeme dennoch ihre Vorteile.
Mit einer ähnlichen Wirkung präsentierten sich die beiden Ketteneggen von Kelly und Dalbo. Sie punkten dank hoher Fahrgeschwindigkeit mit einer enormen Schlagkraft. Dennoch verblieben auch hier einige Stoppeln im Boden verwurzelt. Augenscheinlich waren die Ergebnisse vergleichbar oder tendenziell etwas besser als bei den Kurzscheibeneggen.
Da die Ketteneggen grundsätzlich ohne Nachläufer arbeiten, hinterlassen sie eine voluminöse Schicht an organischer Masse an der Oberfläche, ein durchmischender Effekt bleibt aus.
Ein gänzlich anderes Arbeitsbild zeigten die vorgeführten Fräsen. Die beiden Modelle von Maschio und Sicma kamen jeweils in einer Bio-Ausführung zum Einsatz. In der Regel sind solche Bio-Ausführungen ohne Walze und mit vorderen Stützrädern zur Tiefenführung bestückt. Bei den Messern werden Geometrien genutzt, die in Kombination mit ihrer Anstellung Schmierschichten im Fräshorizont vermeiden.
Bodenunebenheiten wie Fahrspuren erreichen die durchgehenden Fräsrotoren in der Regel nicht. Durch einstellbare Klappen im Heck verfolgen die Hersteller ein Sedimentieren der Boden- und Pflanzenteile. Die organischen Pflanzenreste sollen möglichst oberflächlich zum Liegen kommen, um sicher zu vertrocknen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Technik sind die geringen Fahrgeschwindigkeiten in Relation zu einem hohen Leistungsbedarf. In Kombination mit dem gut durchfeuchteten Oberboden hinterließen die Fräsen in Sehnde ein grobklutiges Arbeitsbild.
Eine kleine Renaissance zur flachen und flächigen Bodenbearbeitung erleben Schälpflüge. Bei der Vorführung in Sehnde präsentierten sich zwei Urgesteine der Szene: Der Ecomat von Kverneland und der Ovlac von Einböck. Bei den vorherrschenden Bedingungen kamen allerdings auch einige Herausforderungen zutage: Je flacher die Geräte ackern sollen, desto schwieriger ist das Einarbeiten des Strohs.
Der Ecomat lieferte dabei ein tendenziell gleichmäßigeres Bild. Unterschieden haben sich beide Pflüge unter anderem beim Anschlussfahren. Während der Einböck-Pflug auch zum Onland-Pflügen geeignet ist, muss man mit dem Kverneland Ecomat in der Furche Anschluss fahren.
Die vorgestellte Technik zeigt, wie umfangreich die Möglichkeiten zur flachen und teilweise auch flächigen Bodenbearbeitung ist. Jede Technik hat ihr Für und Wider. Während für einige Betriebe die Schlagkraft im Vordergrund steht, setzen andere einen hohen Stellenwert auf den vollflächigen Schnitt. Dieser ist allerdings nicht nur mit teurer Spezialtechnik zu erreichen, sondern auch mit Universalgrubbern und darauf abgestimmten Gänsefußscharen. Ebenso groß sind die Unterschiede in puncto Mischeffekt.