Gut zu wissen
- 31 180 Traktoren wurden im Jahr 2020 zugelassen (+ 7,6 %).
- John Deere muss die Führung an Fendt abgeben.
- Agco, CNH und SDF konnten als Konzerne im Vergleich die größten Zuwächse erzielen.
Das Corona-Jahr 2020 war für viele ein Besonderes. Dabei scheint der Schleppermarkt nicht negativ vom Virus beeinflusst worden zu sein, denn 2020 sind mehr Schlepper zugelassen worden als 2019. 31 180 Traktoren bedeuten ein Plus von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Das kann — zumindest für pauschalierende Betriebe — an der Senkung der Mehrwertsteuer liegen. Aber die Investitionslaune scheint auch ansonsten gut zu sein.
Fendt erobert Platz 1
Erstmals nach 21 Jahren muss John Deere den ersten Platz in der Tabelle der Traktorzulassungen räumen. 5 530 zugelassene John Deere Traktoren bedeuten ein Minus von 660 Einheiten. Fendt hingegen konnte 1 103 Traktoren mehr verkaufen bzw. zulassen. Damit rücken die Marktoberdorfer nicht nur bei den Zulassungen über 50 PS, sondern auch bei allen zugelassenen Traktoren mit 6 818 Einheiten auf Platz 1.
Deutz-Fahr belegt mit 2 645 Schleppern Platz 3, gefolgt von Case IH/Steyr (2 238) und Kubota (2 174). New Holland verzeichnet ein dickes Plus von 46 % (631 Traktoren mehr) im Vergleich zum Jahr 2019, während der Platzhirsch mit minus 10,7 % die meisten Federn unter den ersten Zehn lassen musste (Tabelle: „Traktorzulassungen 2020“).
Verlust bei kleinen Traktoren
John Deere verzeichnet im Leistungsbereich bis 37 kW/50 PS ein Minus von 442 Einheiten. Noch...
Gut zu wissen
- 31 180 Traktoren wurden im Jahr 2020 zugelassen (+ 7,6 %).
- John Deere muss die Führung an Fendt abgeben.
- Agco, CNH und SDF konnten als Konzerne im Vergleich die größten Zuwächse erzielen.
Das Corona-Jahr 2020 war für viele ein Besonderes. Dabei scheint der Schleppermarkt nicht negativ vom Virus beeinflusst worden zu sein, denn 2020 sind mehr Schlepper zugelassen worden als 2019. 31 180 Traktoren bedeuten ein Plus von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Das kann — zumindest für pauschalierende Betriebe — an der Senkung der Mehrwertsteuer liegen. Aber die Investitionslaune scheint auch ansonsten gut zu sein.
Fendt erobert Platz 1
Erstmals nach 21 Jahren muss John Deere den ersten Platz in der Tabelle der Traktorzulassungen räumen. 5 530 zugelassene John Deere Traktoren bedeuten ein Minus von 660 Einheiten. Fendt hingegen konnte 1 103 Traktoren mehr verkaufen bzw. zulassen. Damit rücken die Marktoberdorfer nicht nur bei den Zulassungen über 50 PS, sondern auch bei allen zugelassenen Traktoren mit 6 818 Einheiten auf Platz 1.
Deutz-Fahr belegt mit 2 645 Schleppern Platz 3, gefolgt von Case IH/Steyr (2 238) und Kubota (2 174). New Holland verzeichnet ein dickes Plus von 46 % (631 Traktoren mehr) im Vergleich zum Jahr 2019, während der Platzhirsch mit minus 10,7 % die meisten Federn unter den ersten Zehn lassen musste (Tabelle: „Traktorzulassungen 2020“).
Verlust bei kleinen Traktoren
John Deere verzeichnet im Leistungsbereich bis 37 kW/50 PS ein Minus von 442 Einheiten. Noch deutlicher ist der Verlust im Leistungsbereich von 51 bis 100 PS: Über 600 Traktoren weniger sind in diesem Leistungssegment im Jahr 2020 zugelassen worden. John Deere begründet das mit der späten Einführung der Serie 1 bis 4, die für die Abgastufe V angepasst wurde.
Zum anderen seien die Modelle 6090 M/C durch den neuen 6M abgelöst worden, der ebenfalls nicht direkt im Frühjahr 2020 verfügbar war. Ob einige Kunden vielleicht auch auf den 6M mit Autopowr-Getriebe warteten, der im Dezember 2020 erstmals vom Band lief, wird sich 2021 zeigen.
Die 100 mehr zugelassenen Traktoren im Bereich von 301 bis 400 PS reichen somit nicht für einen positiven Saldo. Spekulation ist, ob die weitere Umsetzung der Händlerstrategie „Dealer of tomorrow“ (profi 03/20) im vergangenen Jahr hier einen Einfluss hatte.
Zumindest konnte Fendt von der Situation profitieren, auch wenn hier im Bereich von 301 bis 400 PS genau 56 Schlepper weniger als im Vorjahr zugelassen wurden. Schließlich legten die Marktoberdorfer in allen anderen PS-Klassen zu. Im Bereich zwischen 201 und 300 PS waren es sogar 480 Traktoren mehr. Die 700er und 800er Modelle von Fendt verkauften sich offensichtlich sehr gut, was die Tabelle der beliebtesten Modelle 2020 bestätigt.
Konstant auf und ab: Das ist die Entwicklung von New Holland. Nach fast 30 % Verlust im Jahr 2019 konnten die Blauen 2020 einen satten Zuwachs zugelassener Traktoren verzeichnen und erreichen damit das Niveau von 2018.
Auch MF und Deutz-Fahr erzielten in den letzten Jahren gute Wachstumsraten und verlassen das „Tal der Tränen“ von 2018. Kubota verlor von 2017 auf 2018, bleibt im Vergleich der anderen Hersteller aber vergleichsweise konstant (Grafik: „Zulassungszahlen der letzten zehn Jahre“).
Marktanteile der Konzerne: CNH, SDF und Agco gewinnen
Agco gewinnt als Konzern mit den Marken Fendt, MF und Valtra und erhöht den Marktanteil so auf mehr als knapp 30 %. John Deere verliert indes fast 4 % Marktanteil (17,7 %), während CNH mit den Fabrikaten Case IH/Steyr und New Holland 940 Einheiten mehr zulassen konnte (ein Plus von fast 29 % im Vergleich zu 2019). SDF fährt ebenfalls ein gutes Ergebnis ein, während Kubota und Claas etwa auf Vorjahresniveau agieren. Interessante Zahl zum Abschluss: 84 % der in Deutschland zugelassenen Traktoren stammen von diesen sechs Konzernen.
Fazit
Die Zulassungszahlen 2020 sind mit genau 31 180 Einheiten hoch. Gewinner des letzten Jahres ist eindeutig Fendt. Die Marke erobert nach langen Jahren den ersten Platz in der Tabelle aller zugelassenen Traktoren. Im Vergleich zu 2019 konnte Fendt über 1 100 Traktoren mehr zulassen. John Deere ist der Verlierer des Jahres 2020 und musste fast 4 % Marktanteil abgeben (17,7 %). Das verspricht Spannung für diese Saison 2021: Die Grün-Gelben dürften alles für eine Aufholjagd in diesem Jahr tun. CNH kann mit beiden Marken Marktanteile zurückerobern. Claas und Kubota bleiben etwa auf Vorjahresniveau. Topseller unter den Modellen bleibt der 724 Vario aus Marktoberdorf, wie auch der Allrounder 6155R von John Deere.