Gesundheitsmanagement mit smaXtec TruAdvice: Weniger Antibiotika dank KI
smaXtec hat die Kuhüberwachung mittels Bolus zum KI-basierten Gesundheitsmanager weiterentwickelt. Ein Praktiker berichtet über die Vorzüge des Systems.
Jede seiner Milchkühe trägt einen smaXtec Bolus SX.2 im Netzmagen. „Und auch meinen Rindern gebe ich einen Bolus ein, sobald sie dreizehn Monate alt sind“, sagt Niklas Belmann aus Lippborg im Lippetal, Kreis Soest in Nordrhein-Westfahlen. Ursprünglich war die Brunsterkennung für den Milchviehhalter der Hauptgrund, das System des Herstellers smaXtec anzuschaffen.
Seine Rinder stehen in einem anderen Stall als die Milchkühe. „Dieser liegt nicht auf der Hauptverkehrsachse der Mitarbeiter bzw. des Betriebsleiters“, erklärt Belmann augenzwinkernd. „Da kann es schon mal vorkommen, dass eine sich ankündigende Brunst übersehen wird. Die Auswertungen der Messwerte aus den Boli helfen hier. In der Tat konnten wir das Erstkalbealter schon von 26 auf 25 Monate senken, seit wir die Boli von smaXtec einsetzen.“
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Jede seiner Milchkühe trägt einen smaXtec Bolus SX.2 im Netzmagen. „Und auch meinen Rindern gebe ich einen Bolus ein, sobald sie dreizehn Monate alt sind“, sagt Niklas Belmann aus Lippborg im Lippetal, Kreis Soest in Nordrhein-Westfahlen. Ursprünglich war die Brunsterkennung für den Milchviehhalter der Hauptgrund, das System des Herstellers smaXtec anzuschaffen.
Seine Rinder stehen in einem anderen Stall als die Milchkühe. „Dieser liegt nicht auf der Hauptverkehrsachse der Mitarbeiter bzw. des Betriebsleiters“, erklärt Belmann augenzwinkernd. „Da kann es schon mal vorkommen, dass eine sich ankündigende Brunst übersehen wird. Die Auswertungen der Messwerte aus den Boli helfen hier. In der Tat konnten wir das Erstkalbealter schon von 26 auf 25 Monate senken, seit wir die Boli von smaXtec einsetzen.“
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Der Betrieb Belmann setzt das Gesundheitsmanagementsystem von smaXtec seit Februar 2024 ein. Das System erkennt nicht nur die Brunst, sondern stellt dank Messung der inneren Körpertemperatur auch Krankheiten wie sich anbahnende Euterentzündungen frühzeitig fest. Das System entwickelt sich laufend weiter. So liefert smaXtec seit Herbst 2024 konkrete Krankheitsmeldungen bei Kühen mit Verdacht auf Mastitis, Milchfieber oder Ketose. Dafür nutzt smaXtec Künstliche Intelligenz (KI), so dass die Vorhersagen laut Hersteller nun viel zielgenauer sind als vorher. Hinzu kommt, dass die KI auf Basis der Sensormesswerte und der Angaben des Milchviehhalters dazulernt.
Bei einem Krankheitsverdacht sendet smaXtec eine Push-Nachricht an das Smartphone des Betriebsleiters. Die dazugehörende App fordert ihn dann auf, das Krankheitsbild zu bestätigen oder — falls nicht zutreffend — nicht zu bestätigen. Das verbessert langfristig die Vorhersagegenauigkeit des Systems.
Milchviehhalter Niklas Belmann ist überzeugt, dass das TruAdvice von smaXtec schon ziemlich gut funktioniert „Wir hatten beispielsweise zuletzt eine Kuh mit einer Zwillingsgeburt. Sie bekam Milchfieber. TruAdvice meldete den Verdacht darauf frühzeitig“, berichtet der Praktiker. „Das Milchfieber hätte ich zwar selbst erkannt, nur vielleicht ein paar Tage später. Die Tatsache, dass smaXtec die gesunkene Körpertemperatur festgestellt und entsprechende Rückschlüsse daraus gezogen hat, zeigt mir, dass ich mich auf das System verlassen kann.“
In der Konsequenz bedeutet das, dass der Milchviehhalter Zeit bei seinen Kontrollgängen sparen kann, weil er nicht täglich die Körpertemperatur seiner Frischgekalbten messen oder erfühlen muss.
Schnelles Handeln
„Ansonsten — toi, toi, toi — hatten wir bislang nur hin und wieder einen Mastitis-Alarm, so wie aktuell bei unserer Helen“, sagt Belmann.
Die Temperaturkurve im Messenger von smaXtec zeigt es: Die Kuh mit der Ohrnummer 578 hatte bereits in den vorangegangenen Wochen immer wieder einmal Fieber. Das Miteinbeziehen weiterer Vitalitätsparameter wie das Trinkverhalten veranlasste die KI schließlich, eine Warnung zu versenden. „Ich werde deswegen jetzt mit dem Schalmtest die Zellzahl der Milch überprüfen und die entzündeten Viertel unter Umständen entsprechend behandeln. Zuvor schaue ich mir noch die von unserem Melkroboter gelieferten Daten zur Milchqualität an“, sagt Niklas Belmann. Er bedauert hier, dass die Systeme nicht koppelfähig sind.
„Je nachdem, wie der Schalmtest ausfällt, behandle ich entweder nur mit Entzündungshemmer und Eutersalbe oder auch mit Antibiotika. Meist kommt die TruAdvice-Meldung bei einem Mastitis-Verdacht so früh, dass ich ohne Antibiotika auskomme“, so die Erfahrung des Milchviehhalters.
Sein Fazit: „Eine Mastitis, die ich nicht mit Antibiotika behandeln muss, macht das System von smaXtec schon bezahlt.“ Der Melkroboter, der ständig die Milchqualität durch Messen der Leitfähigkeit überwacht, gibt in der Regel erst viel später einen Hinweis auf eine Eutererkrankung.
Mit Herdenmanager koppeln
Sein Herdenmanagement erledigt Niklas Belmann mit Herdeplus von dsp-Agrosoft. Das PC-Programm hat eine Schnittstelle zu smaXtec — sehr praktisch, weil Herdeplus dadurch den Messenger von smaXtec lädt. Der Milchviehhalter muss also nicht extra die Webseite öffnen, um das Dashboard mit Fruchtbarkeitsstatus, Futtermanagement und notwendige Maßnahmen zu sehen. Und anderes herum, wenn er zusätzlich Informationen zu einer erkrankten Kuh finden möchte, muss er ebenfalls nicht das Programm wechseln.
Neu bei smaXtec ist ein digitaler Assistent, mit dem der Betriebsleiter selbstständig Berichte erzeugen kann. Damit legt er unter anderem fest, wann die Krankmeldung einer Kuh in der Liste „Gesundheit Plus“ erscheinen soll. Der Assistent bietet dafür Vorlagen, die z. B. die Kriterien für einen Ketose-Verdacht festlegen: beispielsweise Kühe mit fünf bis 40 Laktationstagen und einer verminderten Temperatur in den letzten 36 Stunden. Wenn diese Kriterien zutreffen, wird die entsprechende Kuh in der Liste angezeigt.
Niklas Belmann lässt sich nur die wichtigsten Alarme als Push-Nachricht schicken. Meldungen zu kleinen, vereinzelt auftretenden Temperaturschwankungen sollen zwar aufgelistet, aber nicht als Alarm versandt werden. Auch die Wiederkauaktivität ist für ihn nur dann interessant, wenn es sich um eine schwere Depression handelt — genauso will er beim Trinkverhalten erst gewarnt werden, wenn die Kuh viel zu wenig trinkt. Daher ist es gut, dass sich alle Parameter individuell einstellen lassen.
Was uns sonst noch auffiel:
Der smaXtec-Bolus kostet rund 30 Euro pro Stück (alle Preise ohne Mehrwertsteuer).
Für die Portalnutzung berechnet smaXtec 2,99 Euro pro Tier und Monat.
Ein Mitarbeiter von smaXtec kümmert sich um die Erstinstallation. Er gibt alle Boli ein und betreut den Milchviehhalter laufend mit Schulungen und Beratung.
Fazit
Der Milchviehbetrieb Belmann hat rund 10.000 Euro investiert, um seine Herde mit den Boli von smaXtec auszustatten und im Rinderstall sowie im Kuhstall je ein GSM-Modem für den mobilen Datenversand zu installieren. Zu dem Gesundheitsmanagementsystem gehört der Messenger als PC-Software und als Smartphone-App. Dort werden die durch die Boli erfassten Daten in Diagrammen grafisch dargestellt. Auf Basis der Daten erzeugt das System Alarme, wenn der Verdacht besteht, dass eine Kuh krank ist.
smaXtec ist bislang der einzige Anbieter, der mit Hilfe von Boli die Temperatur im Körperinneren — nämlich im Netzmagen — misst. Die intelligente Auswertung aller Daten zu Temperatur, Wasseraufnahme, Trinkzyklen, Wiederkauverhalten und Aktivität ermöglicht ein frühzeitiges Erkennen von Krankheiten bei Milchkühen. Die Künstliche Intelligenz von TruAdvice sendet gezielte Warnmeldungen bei Verdacht auf Mastitis, Ketose oder Milchfieber.
Milchviehhalter Niklas Belmann ist sich sicher: „Die Anschaffung auf meinem Betrieb hat sich bereits jetzt gelohnt. Ich brauche seltener Antibiotika, und das Erstkalbealter konnte ich schon von ursprünglich 26 auf 25 Monate senken. Mein Ziel sind 24 Monate.“
Infos aus dem Netzmagen
Der SmaXtec-Bolus ist mit verschiedenen Sensoren bestückt. Diese messen im Inneren der Kuh deren Körpertemperatur, Trinkzyklen, Wiederkäuen und Bewegungsaktivität. Die Messergebnisse speichert der Bolus auf seinem internen Speicher zwischen. Alle paar Minuten startet der Versand von Datenpaketen per Funk. Ein im Stall montiertes GSM-Modem empfängt sie und schickt sie via Mobilfunk in das Internetportal von smaXtec. Dabei sucht sich das Modem immer das beste Mobilfunknetz. Weitere Details zur Technik können Sie in profi 3/2021 nachlesen.
Mithilfe eines Boluseingebers wird der Bolus in den Pansen der Kuh eingegeben. Von dort wandert er in den Netzmagen, wo er aufgrund seines Eigengewichts liegen bleibt. Sobald der Bolus im Netzmagen angekommen ist, zeigt das Webportal sowie die SmaXtec-App die Wiederkautätigkeit der Kuh an. Um die jeweilige Kuh für eventuelle Krankmeldungen kennenzulernen, braucht das System eine gewisse Zeit. Denn jedes Tier hat individuelle Eigenschaften hinsichtlich Körpertemperaturverlauf, Wasseraufnahme, Wiederkautätigkeit und Bewegungsaktivität.